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16<br />

Parodontitis und Allgemeinerkrankungen:<br />

Gefährliche Wechselwirkung<br />

Die marginale Parodontitis zählt neben der Karies<br />

zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt.<br />

Entsprechend groß war die Motivation, die entzündlichen<br />

Parodontalerkrankungen zu erforschen<br />

und ihre Entstehung aufzuklären. In den<br />

50-er und 60-er Jahren des 20. Jahrhunderts<br />

wurde noch davon ausgegangen, dass jeder<br />

Mensch ab einem bestimmten Alter (zwischen<br />

40 und 50) eine Parodontitis entwickelt. Alter<br />

und Mundhygiene galten damals ausschließlich<br />

als die ursächlichen Faktoren für die Entstehung<br />

der Parodontopathien.<br />

Vor allem in den 80-er und 90-er Jahren ist unser Wissen<br />

dank intensiver Forschungsbemühungen sehr stark gewachsen,<br />

wodurch sich die Vorstellungen über die Ätiologie der<br />

Parodontalerkrankungen stark gewandelt hat. So gehen wir<br />

heute von einem komplexen multikausalen Krankheitsgeschehen<br />

aus, welches von einer Vielzahl an Risikofaktoren<br />

beeinflusst werden kann. Das Rauchen gilt dabei als einer<br />

der Hauptrisikofaktoren. Ein unzureichend eingestellter Diabetes<br />

mellitus erhöht ebenfalls das Erkrankungsrisiko. Während<br />

der Einfluss dieser und weiterer Risikofaktoren auf die<br />

Entstehung und das Fortschreiten einer marginalen Parodontitis<br />

inzwischen gut untersucht und entsprechend bekannt<br />

ist, werden die Auswirkungen der Parodontalerkrankungen<br />

auf die Gesundheit des Gesamtorganismus erst seit einigen<br />

wenigen Jahren verstärkt diskutiert. Dieses Themengebiet<br />

soll daher Inhalt dieses kurzen Übersichtsartikels sein.<br />

Hauptrisikofaktoren für die Entstehung<br />

einer marginalen Parodontitis<br />

Bei der marginalen Parodontitis handelt es sich um eine<br />

Infektionskrankheit. Ohne das Vorhandensein einer bestimmten<br />

Gruppe gram-negativer anaerober Bakterien (u.a. Porphyromonas<br />

gingivalis (Abb.1), Bacteroides forsythus,<br />

Abb. 1: Porphyromonas gingivalis (Pg)<br />

nach 10 Tagen anerober Kultivierung<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 5/03<br />

Actinobacillus actinomycetemcomitans, Treponema denticola)<br />

entsteht keine marginale Parodontitis. Klinische Studien<br />

haben jedoch immer wieder gezeigt, dass viele parodontal<br />

gesunde Patienten Träger parodontalpathogener Keime sind,<br />

ohne dass sich bei diesen Patienten eine Parodontopathie<br />

entwickeln würde. Dies ist ein eindeutiger Hinweis darauf,<br />

dass die Anwesenheit der Bakterien allein nicht ausreichend<br />

für die Entstehung dieser Erkrankung ist. Offensichtlich<br />

müssen weitere Faktoren hinzutreten, damit sich aus einer<br />

einfachen Gingivitis eine marginale Parodontitis entwickeln<br />

kann. Systemische Erkrankungen können das Risiko für die<br />

betroffenen Patienten erhöhen, an einer Parodontitis zu<br />

erkranken. Hier ist vor allem der Diabetes mellitus zu nennen,<br />

der bei schlechter Einstellung unter anderem zu einer<br />

Schwächung der körpereigenen Abwehr und in dieser Patientengruppe<br />

damit zu einer höheren Prävalenz marginaler<br />

Parodontopathien führt.<br />

Als ein weiterer bedeutender Risikofaktor wurde in den letzten<br />

Jahren eindeutig das Rauchen identifiziert. Das Rauchen<br />

hat je nach Verlaufsform der marginalen Parodontopathie<br />

wahrscheinlich einen größeren Einfluss auf das Fortschreiten<br />

des Attachmentverlustes als die Zusammensetzung der<br />

Bakterieller<br />

Angriff<br />

Antikörper<br />

PMNs<br />

Antigene<br />

Immunentzündliche<br />

Antwort des<br />

Wirtes<br />

Zytokine<br />

Prostaglandine<br />

LPS MMP<br />

Abb 2. Pathogenese der Parodontitis<br />

umweltbedingte und<br />

erworbene Risikofaktoren<br />

BindegewebsundKnochenmetabolismus<br />

Genetische Risikofaktoren<br />

Klinische<br />

Zeichen der<br />

beginnenden<br />

und fortschreitenden<br />

Erkrankung<br />

pathogenen Bakterienflora. Grund dafür ist - ähnlich wie bei<br />

Diabetikern - die Schwächung der gezielten körpereigenen<br />

Abwehr gegen die parodontalpathogenen Keime. Neben dem<br />

Rauchen hat sich in den 90-er Jahren das Hauptinteresse der<br />

parodontologischen Grundlagenforschung auf den Einfluss<br />

genetischer Faktoren konzentriert. Es ist in der Zwischenzeit<br />

gelungen, eine Reihe genetischer Faktoren zu identifizieren,<br />

die das Erkrankungsrisiko erhöhen können.

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