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Fallstudie Der Übernahmekampf um die Schering AG

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Herchenbach: <strong>Übernahmekampf</strong> <strong>Schering</strong> <strong>AG</strong><br />

potentielle Übernahmen beauftragt. 55 Um <strong>die</strong> Abwehr gegen <strong>die</strong> drohende Übernahme des<br />

Berliner Konzerns zu stärken, verpflichtete <strong>Schering</strong> zusätzlich <strong>die</strong> Investmentbank Dresdner<br />

Kleinwort Wasserstein (ein Tochterunternehmen der Allianz) und <strong>die</strong> Kommunikationsberater<br />

von Brunswick. 56<br />

Neben den Investmentbanken und Kommunikationsberatern sollte durch <strong>die</strong> Einschaltung von<br />

spezialisierten Anwaltskanzleien gewährleistet werden, dass der komplexe Akquisitionsprozess<br />

auch den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen würde (Abb. 3).<br />

4. Akquisitionsprozess<br />

4.1. Übernahmeversuch der Merck KGaA<br />

4.1.1. Verlauf<br />

Bereits im April 2004 legte Merck den Grundstein für den Übernahmeversuch der <strong>Schering</strong><br />

<strong>AG</strong>, indem Wilhelm Simson den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden übernahm (vgl. zu<br />

folgenden Ausführungen Tab. 4). Mit seiner Fusionserfahrung aus dem Zusammenschluss der<br />

Energieunternehmen Viag und Veba sollte er zur Integration von <strong>Schering</strong> nach einer erfolgreichen<br />

Übernahme beitragen. 57 Ein Jahr später verstärkte Rolf Krebs, der frühere Chef des<br />

Pharmaunternehmens Boehringer Ingelheim, <strong>die</strong> Aktivitäten der Merck-Gruppe. Nachdem im<br />

Mai 2005 mehrere Versuche des Merck-Managements, eine enge Zusammenarbeit mit<br />

<strong>Schering</strong> einzugehen, erfolglos waren und auch <strong>die</strong> Überlegungen einer Fusion der beiden<br />

Unternehmen am Widerstand aus Berlin scheiterten, ließ Merck ein einseitiges Vorgehen<br />

anklingen. 58 Im Januar 2006 kaufte Merck erstmals 400.000 <strong>Schering</strong>-Aktien und stockte<br />

<strong>die</strong>se Position bis z<strong>um</strong> 13. März 2006 auf 4,98 Prozent des <strong>Schering</strong>-Grundkapitals auf.<br />

Damit blieb der Erwerb vorerst unter der meldepflichtigen Fünf-Prozent-Schwelle. 59<br />

Am 9. März 2006 kursierten auf dem Markt erste Gerüchte über eine Übernahme der <strong>Schering</strong><br />

<strong>AG</strong>. Diese sorgten für eine Kurssteigerung der <strong>Schering</strong>-Aktien <strong>um</strong> 6 Prozent auf EUR 65,86<br />

(Abb. 4). 60 Nach mehreren internen Gesprächen zwischen Merck und <strong>Schering</strong> wurden <strong>die</strong><br />

Akquisitionspläne des Darmstädter Unternehmens am 12. März durch eine Presseerklärung<br />

55 Vgl. Börsen-Zeitung Nr. 76 vom 20.04.2006, S. 9.<br />

56 Vgl. Manager Magazin Heft 6/2007 vom 25.05.2007, S. 48.<br />

57 Vgl. Handelsblatt Nr. 52 vom 14.03.2006, S. 3.<br />

58 Vgl. Börsen-Zeitung Nr. 57 vom 22.03.2006, S. 1.<br />

59 Vgl. FTD Nr. 221/46 vom 14.03.2006, S. 8.<br />

60 Vgl. Börsen-Zeitung Nr. 49 vom 10.03.2006, S. 17.<br />

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