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175 Jahre IBENA Textilwerke Beckmann GmbH

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1 7 5 J A H R E I B E N A T E X T I L W E R K E<br />

Das Wohn-<br />

und Geschäftshaus<br />

von »J. <strong>Beckmann</strong>«<br />

in Wesel<br />

den väterlichen Textilbetrieb fortgeführt. Als Gerhard <strong>Beckmann</strong><br />

jedoch um 1811 starb, erlosch das Geschäft in<br />

Krechting und im Jahr 1844 verkaufte die wiederverheiratete<br />

Witwe Gerhards ihre Anteile am Krechtinger Besitz an<br />

Franz und Josef <strong>Beckmann</strong>. Da niemand mehr aus der Familie<br />

in Krechting wohnte, verkauften die beiden Brüder<br />

den dortigen Besitz und schnitten damit die letzten Beziehungen<br />

zum alten Stammsitz der <strong>Beckmann</strong>s ab.<br />

Josef Philipp <strong>Beckmann</strong> wurde in seinen späteren<br />

<strong>Jahre</strong>n im Geschäft und auf Reisen von seinen beiden älteren<br />

Söhnen Heinrich und Albert unterstützt. Auf diese Weise<br />

wuchsen sie in das Unternehmen hinein und sie gaben<br />

ihm bald neue Impulse. Ihre Ehefrauen fanden die beiden<br />

Söhne in Bocholt: Am 6. September 1854 heiratete Heinrich<br />

<strong>Beckmann</strong>, der älteste Sohn, Mathilde Schwartz. Sie war die<br />

Tochter des Bocholter Textilfabrikanten Ludwig Schwartz<br />

und seiner Frau Theodora, geborene Driessen. Die Familien<br />

Driessen und <strong>Beckmann</strong> waren bereits eng verwandt,<br />

denn Josef <strong>Beckmann</strong> war seit 1826 mit Christina Helena<br />

Spiegelhoff verheiratet, deren Mutter ebenfalls eine geborene<br />

Driessen war. Schließlich heiratete auch Albert <strong>Beckmann</strong>,<br />

der zweite Sohn, eine Tochter aus dem Hause<br />

Driessen: Am 12.September 1862 fand die Hochzeit von<br />

Die preußische Festungsstadt Wesel<br />

Albert <strong>Beckmann</strong> und Maria Driessen statt.<br />

Die günstige Lage der Stadt und ihre wirtschaftliche Bedeutung<br />

machten Wesel bereits früh zu einem Objekt fremder Interessen<br />

und schließlich zur begehrten Festung. Nach einer spani-<br />

MIT DAMPF IN DIE INDUSTRIELLE WELT<br />

schen Besatzung wurde die Stadt 1629 von den Niederländern<br />

befreit, denen bis 1680 die Franzosen als Besatzer folgten. Un-<br />

Josef Philipp <strong>Beckmann</strong> und seine Söhne wollten expanter dem preußischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm begann die<br />

dieren. Die inzwischen industriell nutzbare Dampfkraft fast 300-jährige Festungszeit Wesels. Die Stadt wurde nach<br />

bot für die Textilindustrie und speziell die Weberei phan- modernsten Erkenntnissen zu einer Festung umgebaut und die<br />

tastische neue Möglichkeiten. Aber in der preußischen städtische Ausdehnung wurde auf Altstadt und Mathena-<br />

Festungsstadt Wesel war der Bau von neuen Fabriken Vorstadt beschränkt. Ein System von Gräben und Bastionen<br />

nahezu unmöglich. Regiert vom Militär, eingezwängt in schnürte die Stadt ein. Eine weitere räumliche Entwicklung ver-<br />

einen breiten Festungsgürtel mit einem mehrere hunbot das »Rayon-Gesetz«, das eine Bebauung des Schussfeldes<br />

dert Meter breiten Schussfeld, das nicht bebaut werden vor der Stadt untersagte. Seit 1815 bauten die Preußen Wesel<br />

durfte, bot die Stadt keine Entwicklungsmöglichkeiten. zur Garnisonsstadt aus: Infanterie, Artillerie sowie zuweilen<br />

Deshalb kehrten Josef <strong>Beckmann</strong> und seine Söhne auch Kavallerie und Pioniere lagen bis zum Ersten Weltkrieg in<br />

zurück nach Bocholt und gründeten hier 1859 eine me- der Stadt. Trotz einer hervorragenden Infrastruktur wie Rheinchanische,<br />

dampfbetriebene Weberei. Da die Fabrikan- brücken und Hafen, trotz der Lage am Schnittpunkt mehrerer<br />

Eisenbahnlinien, fand die Stadt nicht den wirtschaftlichen Anschluss<br />

an das Ruhrgebiet. Denn als Festungsstadt hatte Wesel<br />

keine Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

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