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175 Jahre IBENA Textilwerke Beckmann GmbH

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8<br />

1 7 5 J A H R E I B E N A T E X T I L W E R K E<br />

Vom Familiensiegel<br />

nisse. Von der dörflichen Handarbeit am Webstuhl<br />

zur Fabrikmarke:<br />

bis zur industriellen Fertigung hochspezialisierter<br />

Der Mann in der Beeke<br />

Textilien, vom wandernden Verleger mit seinen Kar-<br />

Im Vertrag von 1786 zwischen<br />

ren bis zum globalen Marketing – das Familienun-<br />

Johann Bernhard Heinrich Beckternehmen<br />

konnte sich erfolgreich behaupten und<br />

mann und dem Herren von Haus<br />

seine Marktposition ausbauen.<br />

Krechting erscheint erstmals ein<br />

Wappen der Familie <strong>Beckmann</strong>.<br />

DER HÄNDLER ›J. BECKMANN‹<br />

Auf ihm ist ein Mann in Pluderho-<br />

IN WESEL<br />

sen zu sehen, der in einem Bach,<br />

auch Beeke genannt, steht und eine Schöpfkelle über der Schulter trägt. Der westfälische Textilhandel hatte in den 1820er<br />

Mit einer solchen Kelle wurde bei der Leinenbleiche Wasser geschöpft, <strong>Jahre</strong>n mit großen Problemen zu kämpfen. Traditio-<br />

um damit das auf den Wiesen ausgebreitete Leinen zu besprengen. Ein nell waren die Niederlande das Hauptabsatzgebiet<br />

Bild also für den Namen <strong>Beckmann</strong>: Der Mann in der Beeke. Seitdem der westfälischen Stoffe. Zum Schutz der eigenen<br />

das Wappen im Jahr 1922 wiedergefunden wurde, dient es als Zeichen Weber und Spinner hatte die niederländische Regie-<br />

der Familie und des Unternehmens Josef <strong>Beckmann</strong> Nachfolger, für rung jedoch 1816 die Zölle empfindlich erhöht, um<br />

das es als Fabrikmarke patentrechtlich geschützt ist.<br />

die Einfuhr von Baumwoll- und Leinengarnen oder<br />

der entsprechenden Stoffe zu erschweren. Zu Beginn<br />

des <strong>Jahre</strong>s 1826 wurden die Bestimmungen erneut verschärft. Die Zölle wurden jetzt nach Gewicht<br />

erhoben und damit wurden die gröberen und schwereren Stoffe aus Westfalen vom Markt<br />

verdrängt. Der Absatz in den Niederlanden brach sofort fast völlig zusammen.<br />

Im selben Jahr 1826 gründete Josef Philipp <strong>Beckmann</strong> in Wesel seine Handelsfirma<br />

»J.<strong>Beckmann</strong>«. Der Kaufmann hatte erkannt, dass Wesel ein guter Standort war, um in der<br />

schwierigen Situation des <strong>Jahre</strong>s 1826 einen<br />

Ausweg zu finden. Denn die Stadt lag am<br />

Rhein, der wichtigsten Wasserstraße Europas,<br />

und war zugleich nicht weit von den<br />

Stätten der westmünsterländischen Textilproduktion<br />

entfernt. Von Wesel aus gelang<br />

es Josef <strong>Beckmann</strong> schnell, für seine Leinen-<br />

und Baumseidenstoffe neue Absatzmöglichkeiten<br />

in Deutschland zu finden. In<br />

den folgenden <strong>Jahre</strong>n gewann er zahlreiche<br />

Kunden an Rhein und Mosel und verkaufte<br />

seine Stoffe bis in die Eifel und die Pfalz.<br />

Damit war <strong>Beckmann</strong> eigentlich seiner Zeit<br />

voraus, denn das westmünsterländische<br />

Textilgewerbe konnte insgesamt erst nach<br />

der Gründung des Deutschen Zollvereins<br />

im Jahr 1834 den Wegfall des niederländi-<br />

20 1821 1822 1823 1824 1825 1826 1827 1828 1829 1830 1831 1832 1833 1834 1835 1836 1837 1838 1839 1840 1841 1842 1843 1844 1845 1846 1847 1848 1849 1850 1851 1852 1853 1854 1855 1856 1857 1858<br />

Christina<br />

Helena <strong>Beckmann</strong>,<br />

geb. Spiegelhoff,<br />

brachte den<br />

Firmensitz in<br />

Wesel mit in die<br />

Ehe ein

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