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175 Jahre IBENA Textilwerke Beckmann GmbH

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1 7 5 J A H R E I B E N A T E X T I L W E R K E<br />

tung traditionell sehr gut. Dieser Tradition, ein<br />

wichtiges Kapital der Firma, war sich Josef Albert<br />

<strong>Beckmann</strong> sehr bewusst. Wichtiger als das<br />

amerikanische Vorbild war für ihn das »Harzburger<br />

Modell« der Mitarbeiterführung: »Mach<br />

ihn dir zum geistigen Mitarbeiter« wurde zu Josef<br />

Albert <strong>Beckmann</strong>s Motto und dazu gehörte<br />

auch, dass die Mitarbeiter die volle Verantwortung<br />

für ihren jeweiligen Arbeitsbereich erhielten.<br />

Dieses Konzept der Mitarbeiterführung<br />

betont die gemeinsamen Interessen stärker als<br />

die Unterschiede. Es bewährte sich bei <strong>IBENA</strong><br />

auch nach der Einführung des Betriebsverfassungsgesetzes<br />

(1952), das die Mitbestimmung<br />

der Arbeiter und die Vertretung ihrer Interessen<br />

durch den Betriebsrat regelte. Die Persönlichkeit<br />

von Vater und Sohn <strong>Beckmann</strong> und die<br />

übersichtliche Betriebsgröße trugen dazu bei,<br />

dass keine Gegensätze aufbrachen.<br />

Das Harzburger Modell<br />

Das »Harzburger Modell« war die deutsche Antwort auf die amerikanische<br />

Managerausbildung. An der Harzburger »Akademie für Führungskräfte<br />

der Wirtschaft« wurde nach dem Zweiten Weltkrieg ein besonderes Managementkonzept<br />

entwickelt, nach dem jeder Arbeiter und Angestellte ausdrücklich<br />

als Mit-Arbeiter mit eigener Verantwortung verstanden wurde. In<br />

genauen Stellenbeschreibungen wurden Aufgaben und Verantwortung des<br />

Einzelnen festgelegt, damit zugleich aber auch ein Instrument zur Leistungskontrolle<br />

geschaffen. Seit ihrer Gründung 1956 durchliefen bisher nahezu<br />

eine halbe Millionen Unternehmer, Manager und Führungskräfte die<br />

Akademie, die damit zur bedeutendsten privaten Wirtschaftsschule<br />

Deutschlands wurde. Allerdings ist die Akademie nicht unumstritten: Gegründet<br />

und geleitet von einem ehemaligen hohen SS-Offizier basierte das<br />

»Harzburger Modell« letztlich auf autoritären Traditionen und verdeckte<br />

die Interessenkonflikte zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Mit<br />

dem Rückgriff auf die gute alte Zeit der harmonischen Betriebsgemeinschaft<br />

wurde das »Harzburger Modell« auch zum Instrument des Kalten<br />

Krieges. Daher standen vor allem die Gewerkschaften der Akademie kritisch<br />

gegenüber. Heute setzt sich die Akademie selber kritisch mit ihrer<br />

Tradition auseinander.<br />

DER WEG ZUR FUSION<br />

Das Institut für Meinungsforschung urteilte 1965: »Die Firma, die im Rahmen ihrer Nachkriegsentwicklung<br />

stets die neuesten technischen Erfahrungen berücksichtigt und sie den besonderen<br />

Gegebenheiten und Anforderungen ihres Unternehmens mit<br />

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