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175 Jahre IBENA Textilwerke Beckmann GmbH

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36<br />

1 7 5 J A H R E I B E N A T E X T I L W E R K E<br />

NEUBEGINN NACH KRIEG UND INFLATION<br />

JOSEF ALBERT BECKMANN<br />

Kurz nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde Josef Albert endgültig Fabrikbesitzer:<br />

Anlässlich der Silberhochzeit mit seiner Frau Antonia, geborene ten Bosch am 10.Juli<br />

1919 übergaben ihm sein Onkel und seine Tante die Firma. Geregelt wurde der Eigentümerwechsel<br />

durch einen Kaufvertrag, der am 5.Juli<br />

»Die Eheleute Fabrikant Albert <strong>Beckmann</strong> und Maria geb. Dries- 1919 vor dem Bocholter Notar Ludwig Hebberling gesen<br />

in Bocholt verkaufen dem Fabrikanten Josef Albert <strong>Beckmann</strong> schlossen wurde. Im Text des Vertrages betonte Albert<br />

zu Bocholt das in Bocholt unter der Fa. J. <strong>Beckmann</strong> Nachfolger Al- <strong>Beckmann</strong> noch einmal die besonderen Verdienste seines<br />

bert <strong>Beckmann</strong> betriebene und zu ihrem gütergemeinschaftlichen Neffen Josef Albert für das Unternehmen und die hohe<br />

Vermögen gehörende Fabrikgeschäft. Der Verkauf erfolgt heute in Wertschätzung, die er ihm entgegen brachte.<br />

urkundlicher Tätigung einer längst getroffenen mündlichen Verein- Eine Kaufsumme wurde nicht genannt, sie sollte<br />

barung und in Anerkennung der seitens des Herrn Josef Albert durch weitere Regelungen bestimmt werden. Am 10.Juli<br />

<strong>Beckmann</strong> der Fa. J. <strong>Beckmann</strong> Nachfolger lange <strong>Jahre</strong> hindurch 1919 wurde Josef Albert <strong>Beckmann</strong> in das Handelsregister<br />

geleisteten treuen Dienste.«<br />

als Einzelkaufmann eingetragen. Jetzt war er, im Alter von<br />

fünfzig <strong>Jahre</strong>n, Besitzer der Fabrik.<br />

HYPERINFLATION UND DER TOD VON ALBERT BECKMANN<br />

Aber es war eine schwere Zeit, in der Josef Albert <strong>Beckmann</strong> die volle Verantwortung für die<br />

Geschäfte übernahm. An Gewinne war einige <strong>Jahre</strong> nicht zu denken.<br />

Als im November 1918 der Krieg zu Ende ging, wuchs zunächst die Hoffnung auf ein<br />

baldiges Gesunden der Wirtschaft. Und nachdem sich auch die revolutionären Unruhen gelegt<br />

hatten, die in Deutschland im Winter 1918/1919 entstanden waren, begann bei <strong>Beckmann</strong> wieder<br />

die Produktion – nach und nach, Webstuhl für Webstuhl. Es bewährte sich jetzt, dass<br />

J.<strong>Beckmann</strong> Nachfolger ein eingesessenes Unternehmen war, mit guten Kontakten zu Kunden<br />

und Lieferanten. Denn es gelang Albert <strong>Beckmann</strong> und seinem Neffen schnell, die benötigten<br />

Baumwollgarne zu beschaffen. Ein guter Neuanfang schien gelungen.<br />

Bald aber beendete die galoppierende Inflation in Deutschland die positive Entwicklung<br />

bei J.<strong>Beckmann</strong> Nachfolger Albert <strong>Beckmann</strong>. Schon den Weltkrieg hatte die Reichsregierung<br />

über Kredite und die Notenpresse finanziert. Nach dem Sieg sollten eigentlich die Kriegsgegner<br />

die Zeche zahlen. Aufgrund der Kriegslasten und der Reparationsforderungen stand auch die<br />

neue, demokratische deutsche Regierung unter einem enormen finanziellen Druck. Sie versuchte,<br />

ihm zu entkommen, indem sie vor allem bei der Reichsbank, aber auch bei anderen<br />

Banken und mittels Staatsanleihen auch bei Privatleuten in großem Umfang Kredite aufnahm.<br />

859 1860 1861 1862 1863 1864 1865 1866 1867 1868 1869 1870 1871 1872 1873 1874 1875 1876 1877 1878 1879 1880 1881 1882 1883 1884 1885 1886 1887 1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895<br />

Nach der<br />

Inflation musste das<br />

wertlose Geld<br />

vernichtet werden

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