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175 Jahre IBENA Textilwerke Beckmann GmbH

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1 7 5 J A H R E I B E N A T E X T I L W E R K E<br />

Auch J.<strong>Beckmann</strong> Nachf. spürte diese schweren Beschränkungen. Es wird Josef Beck-<br />

mann und seine Belegschaft besonders getroffen haben, dass das Unternehmen gerade in einer<br />

Zeit voller Auftragsbücher so eingeschränkt wurde. Entlassungen gab es bei <strong>Beckmann</strong> wohl<br />

nicht, aber Kurzarbeit und Feierschichten wurden mehrfach auch hier beschlossen. Im April<br />

1938 besserte die Lage sich plötzlich: In Vorbereitung auf den kommenden Krieg benötigte die<br />

Wehrmacht in großen Mengen Stoffe. Die Unternehmen, die diese Aufträge erhielten, unter<br />

ihnen J.<strong>Beckmann</strong> Nachf., konnten ihre Fabriken wieder auslasten.<br />

Während des Krieges wurde die ganze Wirtschaft in Deutschland auf Kriegsproduktion<br />

umgestellt. Anders als im Ersten Weltkrieg, als nur wenige Höchstleistungsbetriebe Rohstoffe<br />

erhielten, versuchte der Staat diesmal, alle Fabriken gleichmäßig zu berücksichtigen. Das NS-<br />

Regime hatte aus den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs gelernt, als Betriebsschließungen und<br />

Arbeitslosigkeit zu sozialen Unruhen geführt hatten. Nun versuchte man, die Bevölkerung ruhig<br />

zu halten. Außerdem sollten die Fabriken nicht für längere Zeit stillstehen, damit sie für die<br />

Zeit nach dem Krieg arbeitsfähig blieben. Durch die gleichmäßige Rohstoffzuteilung an alle Betriebe<br />

konnte auch bei J.<strong>Beckmann</strong> Nachf. fast bis Kriegsende weitergearbeitet werden und die<br />

Beschäftigungslage blieb gut.<br />

DAS FAMILIENUNTERNEHMEN BECKMANN WÄHREND DER NS-ZEIT<br />

Das gute Verhältnis zwischen Betriebsleitung und den Arbeitnehmern änderte sich während<br />

der NS-Zeit kaum. Als Familienbetrieb mit einem ausgeprägten Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

zwischen Unternehmensleitung und Mitarbeitern kam J.<strong>Beckmann</strong> Nachf. schon immer dem<br />

Konzept einer »Betriebsgemeinschaft« nahe – ohne den ideologischen Überbau der Nazis.<br />

Daher änderte die Machtergreifung der NSDAP kaum etwas. Allerdings wurden die bisherigen<br />

gewählten Vertrauensleute der Gewerkschaft, die die Arbeitnehmer gegenüber der Betriebsleitung<br />

vertraten, durch so genannte »Betriebsobmänner« ersetzt. Diese Obmänner waren Mitglieder<br />

der Deutschen Arbeitsfront (DAF) und damit waren die neuen Machthaber auch bei<br />

J.<strong>Beckmann</strong> Nachf. vertreten. Entlassungen von Gewerkschaftern hat es bei <strong>Beckmann</strong> offenbar<br />

nicht gegeben.<br />

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Briefkopf<br />

der Dreißiger <strong>Jahre</strong>:<br />

Die Darstellung der<br />

Fabrik wird<br />

sachlicher

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