Junioren trumpfen auf - Deutscher Fechter-Bund eV
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TRAINER MACHEN GESCHICHTE(N)<br />
Trainer machen Geschichte(n)<br />
Uli Schreck neuer <strong>Bund</strong>estrainer:<br />
„Junge Leute entwickeln”<br />
Im Herrenflorett gibt es einen großen Wachwechsel <strong>auf</strong> dem <strong>Bund</strong>estrainerposten. Am 1. Januar 2005 tritt Ulrich Schreck die<br />
Nachfolge von Jochen Behr an, der nach 25 Jahren im Dienste des Deutschen <strong>Fechter</strong>-<strong>Bund</strong>es (DFB) nun als Sportlicher<br />
Leiter die Qualität im Olympiastützpunkt Tauberbischofsheim sichern will. Die Personalentscheidung war bereits vor den<br />
Olympischen Spielen in Athen getroffen worden, unabhängig von dem enttäuschenden Abschneiden der Florettherren.<br />
„Vielleicht hätten wir dies vor den Athen-Spielen bekannt geben sollen. So hat es möglicherweise ein ,Geschmäckle’ für Jochen<br />
Behr, der tolle Arbeit geleistet hat", bekannte DFB-Präsident Gordon Rapp, der Schreck als ideale Neubesetzung ansieht: „Er<br />
bringt die Dynamik mit, die wir im zukünftigen Vergleich mit anderen Fechtnationen brauchen."<br />
Der 42 Jahre alte Schreck<br />
bringt zudem klare Vorstellungen<br />
mit, wie er das<br />
internationale Ansehen des<br />
deutschen Herrenfloretts auch<br />
in Zukunft mehren will.<br />
„Meine Vorstellung ist, dass<br />
ich die besten acht bis zehn<br />
<strong>Fechter</strong> drei bis vier Mal pro<br />
Jahr zu Lehrgängen in Tauberbischofsheim<br />
oder Bonn<br />
zusammenhole“, kündigt der<br />
einstige Weltklassefechter an.<br />
Auch Auslands<strong>auf</strong>enthalte<br />
sind vorgesehen, um über den<br />
Tellerrand zu schauen und im<br />
Austausch mit anderen<br />
Trainern zu lernen.<br />
Für den Mannschafts-Olympiasieger<br />
von 1992 und -Weltmeister<br />
von 1987 kam die<br />
Berufung nicht überraschend.<br />
„Der Übergang war fließend.<br />
Ich hatte immer gute Kontakte<br />
mit Jochen Behr. Ich war stets sein<br />
Begleiter und habe viel von ihm gelernt",<br />
so Schreck, der ihn schon aus seiner Zeit<br />
in Tauberbischofsheim kennt. Dort ist<br />
Schreck geboren, fechterisch groß und<br />
schließlich durch Animation von Emil<br />
Beck Trainer geworden. „Als ich nicht<br />
wusste, was ich tun sollte und viele<br />
Flausen im Kopf hatte, hat er mich<br />
gefragt, ob ich den Trainerschein machen<br />
will", erinnert sich Schreck. Der gelernte<br />
Einzelhandelsk<strong>auf</strong>mann hat dafür seinen<br />
Job in einem Lebensmittelgeschäft sausen<br />
lassen. 1986 hatte er das Trainer-<br />
Wachwechsel im Herrenflorett: Uli Schreck wird Nachfolger von Jochen Behr<br />
im <strong>Bund</strong>estraineramt<br />
diplom in der Tasche und begann als<br />
Trainer an der Tauber. Doch so dankbar<br />
er seinem Förderer auch war, aushalten<br />
konnte er es mit ihm als Chef nicht.<br />
„Unter Emil zu arbeiten, war schwierig.<br />
Ich habe gemerkt, dass ich als Trainer in<br />
Tauberbischofsheim keine Zukunft habe."<br />
Aus diesem Grund wechselt er 1987<br />
nach Bonn, wo er 1993 Verbandstrainer<br />
für das Fechtinternat wurde, das ihm bis<br />
heute am Herzen liegt. Auch als <strong>Bund</strong>estrainer<br />
will er sich nicht in das gemachte<br />
Nest setzen und nur als eine Art Super-<br />
visor die Besten der<br />
Besten betreuen. „Ich will<br />
weiter meine eigenen<br />
Leute entwickeln, sie von<br />
der A-Jugend in die Spitze<br />
führen, wie ich es schon<br />
immer getan habe, damit<br />
wir auch 2012 gute Leute<br />
haben", kündigt Schreck<br />
an.<br />
Kurzfristig ist ihm nicht<br />
bange, dass der Erfolg<br />
ausbleiben könnte: „Wir<br />
haben im Herrenflorett<br />
einen ganz guten<br />
Bestand.“ Ralf Bißdorf,<br />
André Weßels, Peter<br />
Joppich, Lars Schache,<br />
Simon Senft, Richard<br />
Breutner, Dominik Behr<br />
oder Benjamin Kleibrink<br />
als Vertreter der heranwachsenden<br />
neuen<br />
Generation seien da<br />
genannt. Erstes großes Ziel im neuen<br />
Amt werden für ihn die Weltmeisterschaften<br />
2005 in Leipzig sein. „Die ist<br />
für die Außenwerbung sehr wichtig, da<br />
müssen wir uns gut verk<strong>auf</strong>en", weiß<br />
Schreck. Bis dahin soll auch sein anderer<br />
Stil sichtbar werden. „Kopieren kann man<br />
keinen. Ich habe einen eigenen Stil, das<br />
habe ich auch in der Vergangenheit<br />
bewiesen", sagte Schreck.<br />
Andreas Schirmer<br />
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