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Till 12 - Lernwerkstatt Brigittenau

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Der Newsletter der Integrativen <strong>Lernwerkstatt</strong> <strong>Brigittenau</strong> Nr. <strong>12</strong> - April 2009<br />

Die ILB in den Medien – am 11. März 2009 im Standard<br />

REPORTAGE<br />

Tshi Pi, Medea und ihre etwas andere<br />

Schule<br />

Reden wir über die Schule: Ein Besuch<br />

in der "Integrativen <strong>Lernwerkstatt</strong> <strong>Brigittenau</strong>"<br />

- Szenen eines Schultags<br />

Wien - "Was ist Dividieren?" , fragt Christiana<br />

Pock-Rosei die drei Mädchen, die<br />

am Boden auf Sitzkissen knotzen. "Gerechtes<br />

Teilen" , rufen die Schülerinnen<br />

und rechnen. Die vier sind ganz bei sich<br />

im Lernzimmer der "Stammgruppe E" . In<br />

einer anderen Ecke sitzen zwei Mädchen<br />

und arbeiten leise mit Bleistift und Papier.<br />

"Die Größeren machen Mathe, die<br />

Kleinen Deutsch" , erklärt Medea.<br />

Die größeren Kinder? Die Kleinen? In<br />

einer Klasse? Ja. Das geht. Es ist eine<br />

etwas andere Schule, die der Standard<br />

für einen Besuch in bildungspolitisch<br />

aufgewühlten Zeiten ausgesucht hat. Die<br />

"Integrative <strong>Lernwerkstatt</strong> <strong>Brigittenau</strong>"<br />

(ILB) gibt es seit 1998, und vieles, was<br />

es in anderen Schulen gibt, gibt es in<br />

dieser öffentlichen Volksschule nicht.<br />

Zum Beispiel Klassen mit gleichaltrigen<br />

Kindern. Zwar ist die Schule von 220<br />

Fünfeinhalb- bis Elfjährigen bevölkert,<br />

aber sie sind alle bunt gemischt in zehn<br />

"Stammgruppen" mit Buchstabenzusatz.<br />

Statt "ich bin in der 4." sagt Dilara: "Ich<br />

gehe in die E."<br />

Der Bildungsjargon nennt das "Mehrstufenklassen"<br />

, in der ILB sind sie dazu<br />

integrativ mit Kindern nichtdeutscher<br />

Muttersprache oder besonderen Bedürfnissen<br />

und Handicaps (z. B. Kinder mit<br />

Down-Syndrom) und reformpädagogisch<br />

(z. B. Montessori) geführt. Etwas sucht<br />

man an der ILB noch vergeblich: "Lehrer"<br />

. Dort heißen alle Pädagoginnen<br />

(von den insgesamt 55 sind sieben Männer),<br />

egal, ob sie vormittags als<br />

Lehrende oder nachmittags als Erziehende<br />

arbeiten, "Lernbegleiterinnen",<br />

und in jeder Stammgruppe sind immer<br />

zwei bis drei von ihnen anwesend.<br />

Drei PCs für 55 Pädagogen<br />

Die Kinder beim Lernen begleiten und<br />

zwei Stunden mehr unterrichten, wie sich<br />

Ministerin Claudia Schmied das vorstellt,<br />

geht das denn? "Es darf jeder kommen<br />

und schauen, was hinter den Kulissen<br />

abläuft", sagt Lernbegleiterin Doris Wo-<br />

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