Nach der Landtagswahl KREISTEIL - CDU Kreisverband Rottweil
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des <strong>CDU</strong>-<strong>Kreisverband</strong>es <strong>Rottweil</strong><br />
Ausgabe 5, Mai 2011<br />
>> intern<br />
<strong>Nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Landtagswahl</strong>:<br />
Die Baden-Württemberg-Partei.<br />
Wie geht’s weiter<br />
mit <strong>der</strong> <strong>CDU</strong><br />
?<br />
E 4086<br />
Die wichtigsten Probleme in Baden-Württemberg forsa
Der Bundestagsabgeordnete <strong>KREISTEIL</strong><br />
Bundestagsabgeordneter und Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>CDU</strong>/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kau<strong>der</strong>:<br />
PID und <strong>der</strong> Schutz des Lebens<br />
Der Deutsche Bundestag hat in einer ersten<br />
Debatte ausführlich darüber diskutiert,<br />
ob die sogenannte Präimplantationsdiagnostik<br />
(PID) zugelassen werden soll o<strong>der</strong> nicht.<br />
Dieser Diskussion liegen drei Anträge aus<br />
<strong>der</strong> Mitte des Deutschen Bundestages vor.<br />
Vereinfacht gesagt, will <strong>der</strong> eine Antrag,<br />
den auch ich und Angela Merkel unterzeichnet<br />
haben, PID grundsätzlich verbieten. Ein<br />
an<strong>der</strong>er Antrag, den unter an<strong>der</strong>em Peter<br />
Hintze vertritt, will die PID in engen Grenzen,<br />
bei Erwartung schwerer genetischer<br />
Schäden zulassen. Ein dritter Antrag, <strong>der</strong><br />
von Norbert Lammert getragen wird, will<br />
PID dann zulassen, wenn mit großer Wahrscheinlichkeit<br />
nach kurzer Lebensdauer <strong>der</strong><br />
Tod eintrete.<br />
In <strong>der</strong> Debatte wurde viel darüber gesprochen,<br />
welches Leid Ehepaare ertragen müssen,<br />
wenn sie aufgrund genetischer Erbkrankheiten<br />
schwerbehin<strong>der</strong>te Kin<strong>der</strong> auf<br />
die Welt bringen. Wenn sie auf einen Kin<strong>der</strong>wunsch<br />
verzichten müssen, sei dies<br />
ebenfalls mit schwerem persönlichem Leid<br />
verbunden. In diesen Fällen sei PID eine<br />
gute Lösung, um den Kin<strong>der</strong>wunsch zu erfüllen<br />
und Behin<strong>der</strong>ung zu vermeiden.<br />
Wenn man solche Einzelfälle betrachtet,<br />
hat man natürlich Mitleid und neigt man<br />
sehr schnell dazu, in diesen Fällen zu helfen.<br />
Aber genau dieser Blick verstellt die Sicht<br />
auf das eigentliche Problem. Einig sind wir<br />
uns weitgehend im Deutschen Bundestag,<br />
dass mit menschlichem Leben nicht experimentiert<br />
werden darf. Aber dann kommt die<br />
Frage: wann beginnt menschliches Leben?<br />
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<strong>Rottweil</strong> 5/2011 >>> Seite 2<br />
Und da kommen die abenteuerlichsten Argumentationen.<br />
Die befruchtete Eizelle sei<br />
ein Zellhaufen. Das sei noch kein Mensch,<br />
weil er keine Persönlichkeit habe. All dies<br />
haben wir im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Abtreibungsdebatte<br />
schon besprochen.<br />
Aber wann beginnt dann eigentlich <strong>der</strong><br />
Mensch? Da sind die noch am konsequentesten,<br />
die sagen, <strong>der</strong> Mensch beginne mit <strong>der</strong><br />
Vollendung <strong>der</strong> Geburt. Das würde aber natürlich<br />
bedeuten, dass bis zur Geburt kein<br />
menschliches Leben existiert und auch an<br />
Embryonen experimentiert werden dürfe.<br />
Deshalb wird diese Meinung bei uns in<br />
Deutschland kaum vertreten.<br />
Aber wann dann beginnt <strong>der</strong> Mensch?<br />
<strong>Nach</strong> meiner Auffassung und <strong>der</strong> <strong>der</strong> beiden<br />
großen christlichen Kirchen beginnt <strong>der</strong><br />
Mensch mit <strong>der</strong> Verschmelzung von Ei und<br />
Samenzelle.<br />
Das ist <strong>der</strong> einzig wirklich qualitative<br />
Sprung, <strong>der</strong> aus einer Ei- und einer Samenzelle<br />
etwas grundsätzlich Neues macht. Danach<br />
entwickelt sich dieses Leben kontinuierlich<br />
weiter, ohne das noch einmal ein vergleichbarer<br />
Qualitätssprung festzustellen<br />
wäre.<br />
Wer diese Auffassung vertritt, kann nur<br />
zur Ablehnung <strong>der</strong> PID kommen. Wer dieser<br />
Volker Kau<strong>der</strong> nimmt klar und deutlich Stellung: Gegen Experimente am menschlichen Leben!<br />
Auffassung nicht folgt, kann nicht definieren,<br />
wann menschliches Leben beginnt. Er<br />
öffnet Tür für Experimente am menschlichen<br />
Leben, für Ausson<strong>der</strong>ung von menschlichem<br />
Leben. Eine solche Auffassung führt<br />
letztlich dazu, dass nur <strong>der</strong> geborene<br />
Mensch wirklicher Mensch ist. Welch fatales<br />
Signal!
<strong>Nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Landtagswahl</strong> <strong>KREISTEIL</strong><br />
Kreis-<strong>CDU</strong>: Die Oppositionsrolle konstruktiv angehen<br />
Kritik an grün-roten Einschnitten in <strong>der</strong> Bildungspolitik<br />
Es gibt für einen Journalisten nichts Erstrebenswerteres<br />
als einen <strong>CDU</strong>-Ministerpräsidenten<br />
aus dem Amt zu schreiben.<br />
Und das ist „gelungen“. So das für uns alle<br />
bittere Fazit eines üblen Wahlkampfes, so<br />
noch niemals erlebt in über 60 Jahren Bundesrepublik<br />
Deutschland.<br />
„Keine Resignation, nirgends.“ In <strong>der</strong> ersten<br />
<strong>CDU</strong>-Kreisvorstandsvorstandssitzung<br />
nach <strong>der</strong> <strong>Landtagswahl</strong> und gleichzeitig<br />
<strong>der</strong> letzten vor dem Kreisparteitag machten<br />
<strong>der</strong> Vorsitzende und mit „einem respektablen<br />
Ergebnis“ wie<strong>der</strong> gewählte<br />
Landtagsabgeordnete Stefan Teufel wie<br />
Zahlen, Daten und Fakten und Stimmungen: Stefan Teufel zieht<br />
die Bilanz eines Wahlkampfes, wie nicht nur er noch nie einen erlebt<br />
hat.<br />
auch das gesamte Gremium keinen Hehl<br />
aus ihrer Enttäuschung über die knapp<br />
verlorene <strong>Landtagswahl</strong>. Im gleichen<br />
Atemzug jedoch sprach <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Politiker<br />
davon, dem ihm vom Wähler zugesprochenen<br />
Vertrauen im Kreis <strong>Rottweil</strong> mit <strong>der</strong><br />
gleichen Leidenschaft und dem Engagement<br />
entsprechen zu wollen, wie er in den<br />
vergangenen fünf Jahren Politik mitgestaltet<br />
habe.<br />
Die Analyse <strong>der</strong> Wahl. Steht jeweils nach<br />
einem Urnengang auf <strong>der</strong> Tagesordnung.<br />
Wird jedoch häufig so nebenher behandelt.<br />
Punkt und weiter. Was diesmal - endlich<br />
einmal - nicht gilt! Zwar war das Ergebnis<br />
im Kreis besser als jenes im Land, zwar<br />
war die <strong>CDU</strong> im Land deutlich die stärkste<br />
Partei, doch all dieses darf über Grundwahrheiten<br />
nicht hinwegtäuschen. Und<br />
die gilt es wahrzunehmen und damit umzugehen.<br />
Stefan Teufel sprach davon, dass „wir das<br />
Lebensgefühl <strong>der</strong> Menschen nicht mehr<br />
getroffen haben“. Gute Argumente kamen<br />
nicht (mehr) an. „Immer wie<strong>der</strong> war vom<br />
30. September die Rede.“ Und die Medien<br />
haben ihr Übriges dazu beigesteuert. „Sie<br />
haben den Wechsel herbei geschrieben“,<br />
so Stefan Teufel. Dies haben viele so er-<br />
lebt. Die Medien haben Stefan Mappus systematisch<br />
negativ dargestellt, und das<br />
hat gewirkt. Je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> auch im Straßenwahlkampf<br />
unterwegs war, hat dies erlebt.<br />
Stefan Teufel hat im Wahlkreis <strong>Rottweil</strong><br />
das zweitbeste Ergebnis in Südbaden erreicht,<br />
in Baden-Württemberg das neuntbeste.<br />
Auch, aber nicht nur deswegen, seine<br />
klare Ansage: „Wir dürfen und wollen<br />
den Kopf nicht in den Sand stecken.“ Auch<br />
wenn die Arbeit ein kräftiges Stück hartes<br />
Brot wird. Mit Peter Hauk als bestätigtem<br />
Fraktionschef und mit dem noch zu wählenden<br />
neuen Landesvorsitzenden.<br />
Dank an die Freunde<br />
Wilfried Hennemuth erläuterte die Forsa-Analyse,<br />
beschrieb Gewinne (weniger<br />
in Prozenten, mehr in tatsächlichen Stimmen,<br />
auf Grund <strong>der</strong> gestiegenen Wahlbeteiligung)<br />
und all dieses leitete über zu einer<br />
allgemeinen Aussprache, die deswegen<br />
wichtig ist und wichtig sein wird auch<br />
in den nächsten Wochen, weil die viel beschworene<br />
Basis spürt, erfahren hat, was<br />
los ist und war im Land.<br />
Noch einmal aber war es Stefan Teufel<br />
wichtig, diejenigen hervorzuheben, die in<br />
dieser so harten Auseinan<strong>der</strong>setzung da<br />
waren, die ihm das Gefühl und die Gewissheit<br />
gaben, „gute Freunde zu sein“. Auch<br />
wenn manche Diskussion im Kreis ihm und<br />
<strong>der</strong> <strong>CDU</strong> insgesamt das Leben erschwert<br />
hat: die Auseinan<strong>der</strong>setzung um das Krankenhaus<br />
in Schramberg, die um das Gefängnis<br />
in Zepfenhan. Dabei hatte Stefan<br />
Teufel immer den Kontakt zur Bürgerinitiative<br />
gesucht und gehabt, das Gespräch geführt,<br />
die Fahrt nach Offenburg zur Justizvollzugsanstalt<br />
durchgeführt. Kretsch-<br />
Herwart Kopp berichtet über seine Erfahrungen in Sulz.<br />
mann werde Farbe bekennen müssen,<br />
nachdem er bei seinem Besuch in Zepfenhan<br />
Versprechungen gemacht hatte.<br />
Die Oppositionsrolle annehmen<br />
Und wenn Stefan Teufel in <strong>der</strong> Sitzung im<br />
Parkhotel in <strong>Rottweil</strong> bemerkte, er stehe<br />
auch nicht an, die zukünftige grün-rote<br />
Landesregierung auch zu loben, wenn sie<br />
etwas richtig mache, so wird er im Lichte<br />
<strong>der</strong> durchgesickerten Vorhaben <strong>der</strong> neuen<br />
<strong>Rottweil</strong> 5/2011 >>> Seite 3
<strong>Nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Landtagswahl</strong><br />
Am runden Tisch: Dr. Hans-Jochem Steim, Grandseigneur <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> im Kreis <strong>Rottweil</strong> und<br />
an den beiden nächsten Tagen Gastgeber <strong>der</strong> 150-Jahrfeier von Junghans, trifft mit seinen<br />
abgewogenen Bemerkungen einmal mehr buchstäblich ins Schwarze.<br />
Koalition dazu wohl erst einmal wenig Gelegenheit<br />
dazu haben. Denn alleine die<br />
massive Reduzierung <strong>der</strong> Programme für<br />
den ländlichen Raum, Einschnitte in <strong>der</strong><br />
Bildungspolitik, die Abschaffung des Landeserziehungsgeldes<br />
(Stefan Teufel: „Dies<br />
war mit ein wichtiges Markenzeichen unserer<br />
Familienpolitik“), die Legalisierung<br />
von Cannabis und die Behandlung des Ladendiebstahls<br />
als „Bagatelle“ - dies nur einige<br />
wenige Beispiele - wi<strong>der</strong>sprechen<br />
allem, was „gute und<br />
verlässliche Politik war für das<br />
Land“. So die <strong>CDU</strong>-Kreisvorstandsmitglie<strong>der</strong><br />
in großer Einmütigkeit.<br />
„Bis zum Wahltag war unser Regierungsprogramm<br />
Richtschnur<br />
für unsere Politik“, betonte Stefan<br />
Teufel, „und dies bleibt auch<br />
so in den nächsten fünf Jahren.“<br />
Mit ihm, mit Fraktionschef Peter<br />
Hauk und einem, geht es nach<br />
dem <strong>CDU</strong>-Kreisvorstand, möglichst<br />
zeitnah neu gewählten<br />
Landesvorsitzenden wollen die<br />
Christdemokraten die Oppositi-<br />
onsrolle annehmen und als die<br />
einzig verbliebene Volkspartei<br />
verloren gegangenes Vertrauen<br />
zurückgewinnen.„Wir werden<br />
auf jeden Fall keine Dagegen-<br />
Oppositionspolitik gegen die<br />
grün-rote Regierung betreiben“,<br />
machte Stefan Teufel klar, dem in <strong>der</strong> Sitzung<br />
von verschiedenen Vorstandsmitglie<strong>der</strong>n<br />
für seinen enormen Einsatz während<br />
<strong>der</strong> gesamten Legislaturperiode und auch<br />
ganz beson<strong>der</strong>s für den im Wahlkampf<br />
herzlich gedankt wurde. „Und ich gebe den<br />
Dank zurück an all diejenigen, die dazu<br />
beigetragen haben, dass wir in diesen Wochen<br />
mit vielen Mitbürgern ins Gespräch<br />
gekommen sind und auch mit unkonventionellen<br />
Aktionen wie <strong>der</strong> <strong>der</strong> Jungen Union<br />
im „fame“ in Zimmern auf uns aufmerksam<br />
gemacht haben.<br />
Dr. Andreas Schwab gratulierte - so wie<br />
viele an<strong>der</strong>e dies auch taten - Stefan Teufel<br />
<strong>Rottweil</strong> 5/2011 >>> Seite 4<br />
(und auch Jochen Schwarz), erwähnte das<br />
gute Ergebnis im Kreis und beschwor zum<br />
Zusammenhalt. Ein wichtiger Aspekt!<br />
Klaus-Dieter Thiel, Franz Sauter, Herwart<br />
Kopp, Jochen Schwarz sowie weitere Kreisvorstandsmitglie<strong>der</strong><br />
und Vertreter <strong>der</strong><br />
Ortsverbände setzten mit bemerkenswerten<br />
Beiträgen die Debatte fort. Eine wichtige<br />
Debatte!<br />
Jochen Schwarz, bei seinen Äußerungen<br />
Dr. Andreas Schwab verkörpert glaubwürdig die jüngere Generation<br />
<strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Politiker; zwar noch jung an Jahren, doch als Europaabgeordneter<br />
bereits in <strong>der</strong> zweiten Amtsperiode schon mit<br />
ganz ordentlicher Erfahrung, mit schneller Auffassungsgabe und<br />
vernetzt über Südbaden und das Europäische Parlament hinaus.<br />
so temperamentvoll und pointiert wie im<br />
gesamten Wahlkampf, stellte die Frage<br />
nach unseren Werten, die wir nicht über<br />
den Haufen werfen dürfen. Die wir nunmehr<br />
in <strong>der</strong> Opposition, ohne Koalitionspartner,<br />
wie<strong>der</strong> klarer und unmissverständlicher<br />
formulieren können.<br />
Vieles was gesagt wurde, thematisierte<br />
Neuanfang: in <strong>der</strong> politischen Sprache, für<br />
das Bemühen, neue Mitglie<strong>der</strong> für die<br />
<strong>CDU</strong> zu gewinnen. Jetzt ist die Zeit!<br />
Sehr bemerkenswert auch <strong>der</strong>. Beitrag<br />
von Dr. Hans-Jochem Steim. Sein Appell:<br />
Spaltungen überwinden - in <strong>der</strong> Landtagsfraktion<br />
wie in <strong>der</strong> im Kreis. Nichts schadet<br />
<strong>KREISTEIL</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>CDU</strong> und unseren Zielen mehr.<br />
Er erinnerte daran, dass die Grünen und<br />
die SPD erst mal für den Ankauf <strong>der</strong> EnBW-<br />
Aktien gewesen waren. Und Dr. Steim verwahrte<br />
sich gegen teilweise aufgekommene<br />
Angriffe gegen Stefan Mappus. Außerdem:<br />
Führung ist wichtig! Dies gilt in <strong>der</strong><br />
Industrie genau so wie in <strong>der</strong> Politik.<br />
Die Inhalte. Es wird einiges auf uns, auf<br />
das Land zukommen. Wenn Grün und rot<br />
die Regierungspräsidien abschaffen wollen,<br />
die City-Maut einführen, wenn sie vor<br />
allem in Radwege investieren werden,<br />
wenn sie das Land mit Windenergie überziehen<br />
wollen.<br />
So ein paar Hinweise von Stefan Teufel,<br />
und <strong>der</strong> Zusatz: „Wir müssen kampagnefähig<br />
sein.“<br />
Dr. Andreas Schwab lenkte in seinem<br />
Kurzbeitrag den Blick nach Europa, hin zur<br />
„Euro-Krise“, die längst noch nicht bewältigt<br />
ist. Vielmehr: Welches Land kommt<br />
noch in Schwierigkeiten? Und wie wird<br />
darauf reagiert?<br />
Richtig reagiert hat EU-Kommissar Günter<br />
Oettinger mit den Stresstests aller<br />
Kernkraftwerke in ganz Europa. Andreas<br />
Schwab: „Wir haben in Südbaden zwar kein<br />
Kernkraftwerk, aber mit Fessenheim<br />
auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Rheinseite<br />
eines, das sich fünf Meter unter<br />
<strong>der</strong> Rheinoberfläche befindet, in<br />
einem Erdbeben affinen Gebiet.<br />
Richtig also: überall hinschauen!<br />
Gute Diskussionskultur<br />
Wie sehr die Arbeit <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> im<br />
Kreis <strong>Rottweil</strong> in nächster Zeit<br />
auf eine noch breitere Basis gestellt<br />
werden soll, zeigten die bereits<br />
vollzogene Gründung eines<br />
Arbeitskreises Polizei mit Rainer<br />
Hezel als Vorsitzendem und <strong>der</strong><br />
demnächst stattfindenden Wie<strong>der</strong>konstituierung<br />
<strong>der</strong> Kommunalpolitischen<br />
Vereinigung<br />
(KPV), für <strong>der</strong>en Vorsitz sich <strong>der</strong><br />
<strong>Rottweil</strong>er Mark Prielip zur Verfügung<br />
stellen wird. Es sei relativ<br />
schwer, die Organisation aufzubauen<br />
nach 15 Jahren - so lange<br />
hatte keine KPV mehr bestanden<br />
-, doch mit einer Basis von fünf Personen<br />
ist er zuversichtlich, dass das Unternehmen<br />
gelingt. Und zwischenzeitlich ist<br />
Mark Prielip bereits Mitglied im Bezirksvorstand<br />
und damit in <strong>der</strong> Stufe darüber<br />
gut verankert und vernetzt.<br />
Mit dem Dank, auch für die so gute Diskussionskultur,<br />
konnte Stefan Teufel eine<br />
sehr intensiv erlebte Sitzung schließen.<br />
Die sich vornehmlich dem Ausgang <strong>der</strong><br />
<strong>Landtagswahl</strong> widmete. Ganz zu Recht:<br />
denn er bedeutet nicht nur für die <strong>CDU</strong>,<br />
son<strong>der</strong>n für das ganze Land einen Kulturschock.<br />
Und darüber kann man nicht<br />
leichtfertig zur Tagesordnung übergehen.
<strong>Nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Landtagswahl</strong> <strong>KREISTEIL</strong><br />
Warum erreicht die <strong>CDU</strong> das Lebensgefühl <strong>der</strong> Menschen<br />
nicht mehr?<br />
Delegiertentreffen in Freiburg<br />
„Wir dürfen nach <strong>der</strong> schmerzlichen Nie<strong>der</strong>lage<br />
nicht zur Tagesordnung übergehen“.<br />
So Willi Stächele, noch Bezirksvorsitzen<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>CDU</strong> Südbaden, doch schon nominierter<br />
Landtagspräsident in Stuttgart<br />
beim Delegiertentreffen im Bürgerhaus in<br />
Freiburg-Zähringen. In <strong>der</strong> Stadt, in <strong>der</strong><br />
Region, wo die <strong>CDU</strong> we<strong>der</strong> im Bund noch<br />
im Land mit einem Abgeordneten vertreten<br />
ist.<br />
Die Bezirksparteitags-Delegierten als Basis,<br />
zur Aussprache und als die, denen von<br />
Dr. Michael Wehner aus Sicht <strong>der</strong> politischen<br />
Bildung die - meist unangenehmen -<br />
Wahrheiten über die <strong>Landtagswahl</strong> gesagt<br />
wurden. Eigentlich waren die Voraussetzungen<br />
gut für die <strong>CDU</strong>, sagte er, doch<br />
eben nur „eigentlich“. Gewählt wurden die<br />
an<strong>der</strong>en. In Baden nochmals stärker als im<br />
württembergischen Teil.<br />
„Angst schlägt Arbeitsplätze“ beschrieb<br />
<strong>der</strong> Wahlforscher einen Grund für den<br />
Wahlausgang. Doch dies reicht nicht: Die<br />
<strong>CDU</strong> habe die Sorgen <strong>der</strong> Bürger nicht<br />
mehr ernst genommen, so sein Befund.<br />
Und so gab es erstmals eine Wechselstimmung.<br />
Ob er stimmt, <strong>der</strong> Befund, ist eher nebensächlich,<br />
so war die Wahrnehmung.<br />
Die Menschen haben die Kernenergie<br />
stellvertretend genommen für die gesamte<br />
Politikbetrachtung. Und so hat die <strong>CDU</strong><br />
Es wurde viel zugehört, den nachdenklichen, bedenklichen Reden. Mitten in<br />
Freiburg. Dort wo die <strong>CDU</strong> kaum mehr wahrgenommen wird.<br />
Noch-Bezirksvorsitzen<strong>der</strong> und -Finanzminister Willi Stächele.<br />
in den Augen vieler an Kompetenz verloren.<br />
Dazu Stefan Mappus, <strong>der</strong> als Feindfigur<br />
geschaffen worden ist, als Feindbild<br />
getaugt habe.<br />
Und Grün hat dominiert. Dramatisch in<br />
Konstanz und Freiburg, in den Großstädten,<br />
aber auch bei jungen Familien, selbst<br />
bei den über 60-Jährigen haben die Grünen<br />
deutlich zugelegt.<br />
Nur auf dem Hintergrund einer schonungslosen<br />
Analyse lassen sich die richtigen<br />
Schlüsse ziehen für die Partei. Dem<br />
diente auch die Aussprache mit Dr. Wehner.<br />
Dem zu Recht entgegen gehalten wurde,<br />
dass er die Rolle <strong>der</strong> Medien außer<br />
Acht gelassen hatte in seinem Bericht.<br />
Gut, dass er darauf hingewiesen wurde,<br />
denn er stellte heraus, dass die Journalisten,<br />
meistens mittleren Alters, von ihrer<br />
Sozialisation her den grünen (Anti-Kernkraft-)Touch<br />
haben und eben auch transportieren,<br />
in sämtlichen Medien. Fukushina<br />
wurde durch die Medien skandalisiert.<br />
Durch eine Opposition, die so aggressiv<br />
auftrat wie dies noch nie <strong>der</strong> Fall gewesen<br />
war.<br />
Und ob die <strong>CDU</strong> angesichts <strong>der</strong> Pluralisierung<br />
<strong>der</strong> Lebensstile noch zukunftsfä-<br />
Thomas Strobl, Generalsekretär. Hört aufmerksam zu,<br />
bevor er in seiner Rede auf die Richtigkeit die Grundsätze<br />
<strong>der</strong> <strong>CDU</strong> aufmerksam macht. Ohne fertige Antworten<br />
abzuliefern.<br />
hig ist, im Lichte all dessen, was gesagt<br />
wurde, diese Frage stand über allem in<br />
dem altehrwürdigen (mehr alt als würdig)<br />
Bürgerhaus in Zähringen. Dort wo es für<br />
die <strong>CDU</strong> <strong>der</strong>zeit nichts zu gewinnen gibt.<br />
Umso notwendiger war die auf hohem<br />
Niveau geführte, ernsthafte Debatte.<br />
Es hilft nichts, so eine Aussage, wenn wir<br />
das Fähnchen nach dem Wind halten. Es<br />
geht um Glaubwürdigkeit, um das Ringen<br />
um die Akzeptanz. Schwer genug. Schwer<br />
genug, wenn emotionalisiert wird und die<br />
Dr. Andreas Schwab. Er reihte sich ein in die Phalanx <strong>der</strong>er, die die<br />
Finger in die Wunden legte, Fragen stellte, wie viele an<strong>der</strong>e auch<br />
nach Antworten suchen.<br />
<strong>Rottweil</strong> 5/2011 >>> Seite 5
<strong>Nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Landtagswahl</strong> <strong>KREISTEIL</strong><br />
sachliche Darstellung nicht mehr ankommt,<br />
nicht interessiert.<br />
Dennoch bleibt: Wir haben weiterhin den<br />
Anspruch, auf 40 Prozent Zustimmung zu<br />
kommen.<br />
Was in Freiburg schwierig werden wird,<br />
bei 61 Prozent Grünwählern.<br />
Generalsekretär Thomas Strobl schließlich,<br />
herzlich begrüßt, wies darauf hin,<br />
dass die <strong>CDU</strong> „nicht irgendein Club ist,<br />
son<strong>der</strong>n wir sind eine Wertegemeinschaft.“<br />
Er will die Partei als Zukunftswerkstatt<br />
sehen, „wir brauchen die muntere<br />
Diskussion“, in <strong>der</strong> Standpunkte entwikkelt<br />
werden. Dazu aber brauche es Zeit. Al-<br />
<strong>Rottweil</strong> 5/2011 >>> Seite 6<br />
les ausgehend vom christlichen Menschenbild<br />
als Grundlage <strong>der</strong> Partei. So bei<br />
<strong>der</strong> Bildung, „wo wir den Menschen von<br />
seiner Würde her betrachten, auch die Unterschiedlichkeit<br />
bejahen und nicht mit<br />
dem Ziel antreten, alle Menschen gleichmachen<br />
zu wollen.“<br />
Die <strong>CDU</strong> als die Partei <strong>der</strong> kleinen Einheiten,<br />
<strong>der</strong> Familie, <strong>der</strong> Kommunen.<br />
Schließlich Peter Hauk, Chef <strong>der</strong> 60-köpfigen<br />
<strong>CDU</strong>-Landtagsfraktion. Der wie viele<br />
Redner zuvor die Fragen stellte, die jeden<br />
umtreiben in <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> und mit seinen Antwortversuchen<br />
die Südbadener mitnahm<br />
auf den Weg, den die gesamte Partei zu<br />
Stellungnahme <strong>der</strong> Jungen Union Südbaden:<br />
Gründe für den Wahlausgang<br />
Wir müssen die richtigen Konsequenzen ziehen<br />
In „vier Anstößen zur Wahlanalyse“ setzt<br />
sich die Junge Union Südbaden mit den<br />
tieferen Gründen des Wahlausgangs auseinan<strong>der</strong><br />
und beschreibt die daraus zu ziehenden<br />
Folgerungen.<br />
1. Wir haben die Menschen nicht berührt<br />
Die Nie<strong>der</strong>lage bei <strong>der</strong> <strong>Landtagswahl</strong> hat<br />
viele Ursachen. Dominierend waren letztlich<br />
die Katastrophe in Japan und <strong>der</strong> Eindruck,<br />
58 erfolgreiche Regierungsjahre<br />
hätten uns arrogant gemacht. Zwar haben<br />
die Wählerinnen und Wähler <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> zuerkannt,<br />
dass wir unser Ländle exzellent<br />
regiert haben. Viele Bürger haben sich<br />
aber von <strong>der</strong> Landespolitik nicht mehr<br />
ernst- und mitgenommen gefühlt. Wir<br />
müssen einen offenen und integrativen<br />
Stil <strong>der</strong> Ansprache finden.<br />
2. Die Grünen sind tief in bürgerliche<br />
Wählerschichten eingebrochen<br />
Wir sind tief erschüttert über den Verlust<br />
<strong>der</strong> Direktmandate in Freiburg und Konstanz<br />
sowie die alarmierend knappen Ergebnisse<br />
in Emmendingen, Breisgau-<br />
Hochschwarzwald und Lörrach. Die Grünen<br />
haben es mit einem präsidialen Spitzenkandidaten<br />
geschafft, sich als bürgerliche<br />
Alternative zur <strong>CDU</strong> zu präsentieren.<br />
Sie sprachen ganz beson<strong>der</strong>s junge Familien,<br />
Jungwähler, Frauen und Landwirte an.<br />
Nicht nur in den Unistädten son<strong>der</strong>n auch<br />
im klassischen Ländlichen Raum konnten<br />
sie punkten. Diese Wählerschichten müssen<br />
wir mit einem neuen Politikangebot<br />
wie<strong>der</strong> für uns gewinnen. Die FDP hat ihre<br />
Chance, Volkspartei zu werden, mit Klientelpolitik<br />
verspielt. Unabhängig von diesem<br />
Wahlausgang müssen die Grünen ein<br />
möglicher Koalitionspartner werden.<br />
3. Zukunftsfähigkeit und <strong>Nach</strong>haltigkeit<br />
mit Familie, Umwelt und Finanzen<br />
a) Mit einer mo<strong>der</strong>nen Familienpolitik<br />
müssen wir die jungen Familien wie<strong>der</strong><br />
ansprechen. Sie leben unsere Werte<br />
und sind die Zukunft. Wir sind die einzige<br />
Partei, die die Ehe noch privilegieren<br />
möchte. Deshalb sind wir aber nicht intolerant<br />
gegenüber an<strong>der</strong>en Lebensformen.<br />
Kin<strong>der</strong> müssen bei uns an erster<br />
Stelle stehen. Dies gilt es deutlich zu<br />
machen. Wir müssen weiter die Verein-<br />
gehen hat. Behutsam, denn die Verunsicherung<br />
ist, aber die <strong>CDU</strong> muss wie<strong>der</strong><br />
Tritt fassen.<br />
Während <strong>der</strong> gesamten Veranstaltung<br />
saß <strong>der</strong>weil Willi Stächele mitten drin bei<br />
den Delegierten, hörte zu, machte sich<br />
Notizen. Mo<strong>der</strong>iert wurde das Treffen von<br />
Dorothea Störr-Ritter, <strong>der</strong> genau so intelligenten<br />
wie sympathischen stellvertretenden<br />
Bezirksvorsitzenden. Sie, wie alle verließen<br />
an diesem frühen Samstagnachmittag<br />
die grüne Hochburg Freiburg in dem<br />
Bewusstsein, dass es schwer werden wird,<br />
was auf die <strong>CDU</strong> zukommt. Doch die <strong>CDU</strong><br />
muss die Herausfor<strong>der</strong>ung annehmen.<br />
O<strong>der</strong> sich aufgeben.
<strong>Nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Landtagswahl</strong> <strong>KREISTEIL</strong><br />
als Schöpfung, schützen. Eine Hinwendung<br />
zu erneuerbaren Energien ist für<br />
uns kein logischer Bruch, son<strong>der</strong>n die<br />
logische Konsequenz.<br />
Durch eine Neubewertung <strong>der</strong> Risiken<br />
sollen die älteren, unsicheren Atomkraftwerke<br />
abgeschaltet bleiben. Dies<br />
darf aber nicht dazu führen, dass dann<br />
unsicherer Atomstrom importiert wird.<br />
Zur Kompensation müssten sonst enorme<br />
Investitionen, notfalls durch Steuererhöhungen,<br />
in erneuerbare Energien<br />
erfolgen. Hier liegen noch viele Möglichkeiten<br />
im Ländlichen Raum. Wir for<strong>der</strong>n,<br />
dass in Baden-Württemberg bis<br />
2020 Dörfer und Gemeinden bis zu<br />
1.000 Einwohnern sich energieautark<br />
versorgen sollen. Sofern die Bundesregierung<br />
die Laufzeiten generell verkürzen<br />
sollte, muss dargelegt werden, wieso<br />
dies nun eher möglich ist.<br />
c) Der Abbau <strong>der</strong> Staatsverschuldung<br />
muss weiter Priorität haben. Grün-Rot<br />
darf nicht unsere Sparsamkeit und Solidität<br />
verschleu<strong>der</strong>n und wir nicht wahllose<br />
Versprechungen machen. Wir müssen<br />
weiter dafür kämpfen, dass ab 2013<br />
keine neuen Schulden im Landeshaushalt<br />
mehr gemacht werden und die Krisenschulden<br />
bis 2019 zurückbezahlt<br />
werden.<br />
4. Mo<strong>der</strong>ne Volkspartei: offener<br />
Dialog mit vielen Gesichtern<br />
Baden-Württemberg ist ein Land ohne<br />
große Gräben. Und wir sind die große integrative<br />
Volkspartei. Dieser Kurs ist mühsam<br />
und richtig. Aber wir müssen uns<br />
mehr um die Menschen bemühen. Die<br />
<strong>CDU</strong> muss zurückkehren zu ihren kommunalen<br />
Wurzeln und sich stärker in <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
verankern. Wir müssen den offe-<br />
nen Dialog suchen mit gesellschaftlichen<br />
Gruppen und ihre Anliegen aufnehmen.<br />
Unsere Grundüberzeugungen des christlich-konservativen,<br />
des liberalen und des<br />
sozialen müssen mit profilierten Gesichtern<br />
klar erkennbar sein. Um eine größere<br />
Meinungsvielfalt aufnehmen zu können,<br />
sollen bei wichtigen Sach- und Personalentscheidungen<br />
mitglie<strong>der</strong>offene Regionalkonferenzen<br />
stattfinden.<br />
Der bindende Mitglie<strong>der</strong>entscheid soll<br />
ein wesentlicher Stützpfeiler <strong>der</strong> innerparteilichen<br />
Demokratie auch in inhaltlichen<br />
Fragen werden. Eine kraftvolle Stimme bekommt<br />
die Basis auch, wenn die Anzahl<br />
<strong>der</strong> Landesparteitags-Delegierten erhöht<br />
wird. Die <strong>CDU</strong> wird ihre Kampagnenfähigkeit<br />
bei einem Volksentscheid für Stuttgart<br />
21 o<strong>der</strong> für den Erhalt unserer Schulen<br />
mit ihrer Chancenvielfalt beweisen! > Seite 7
<strong>Nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Landtagswahl</strong><br />
ren war, dass wir eine Christlich Demokratische Union sind. Nichts<br />
gegen Kritik, die muss sein.<br />
Doch wenn Vertreter <strong>der</strong> „Basis“ <strong>der</strong>art massiv mit dem „Führungspersonal“,<br />
namentlich Stefan Mappus und Thomas Strobl<br />
umgehen, teilweise die Rhetorik des politischen Gegners übernehmen,<br />
dann stellen sich Fragen. <strong>Nach</strong> dem Selbstverständnis, nach<br />
dem Anstand, danach, ob sich die <strong>CDU</strong> Baden-Württemberg selbst<br />
zerlegt, wenn dies schon die Gegner von links samt SWR noch<br />
nicht zustande gebracht haben.<br />
Es gab auch Beiträge, die den Blick nach vorne lenkten. Die Fragen<br />
stellten nach Strukturen, nach Inhalten, danach wie nach dem<br />
Das Treffen <strong>der</strong> 1.000 in <strong>der</strong> Sindelfinger Stadthalle. Fünf Stunden<br />
Aussprache, mit allen, darunter auch positiven, nach vorne gerichteten<br />
Beiträgen.<br />
<strong>Rottweil</strong> 5/2011 >>> Seite 8<br />
<strong>KREISTEIL</strong><br />
Unter den Teilnehmern waren auch einige aus dem Kreis <strong>Rottweil</strong>,<br />
verteilt durch den gesamten Raum. Eine Gruppe hatte sich um Stefan<br />
Teufel „geschart“.<br />
Kulturschock <strong>der</strong> Wahlnie<strong>der</strong>lage all dieses, was Landesgeschäftsführer<br />
Florian Weller bei seiner Präsentation <strong>der</strong> Wahlanalyse einmal<br />
mehr kundgetan hat. Wo die Schwächen <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> sind. Japan<br />
war ja längst nicht die Ursache <strong>der</strong> Tatsache, dass die <strong>CDU</strong> für fünf<br />
Jahre (mindestens) Opposition sein wird.<br />
Viele Beiträge sprachen sich dafür aus, den vorgesehenen Landesparteitag<br />
zu verschieben, erst später zu wählen. Und dazwischen<br />
viele regionale Konferenzen durchzuführen, sich mit sich<br />
selbst zu beschäftigen. Die Frage bleibt: Wen in <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
interessieren die Binnendiskussionen in <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>? Die Medien<br />
wohl schon, weil sie gerne über „Streitereien“ in <strong>der</strong> Partei schreiben<br />
und senden werden.<br />
Auch Dr. Wolf-Rüdiger Michel warnte vor einer „impertinenten<br />
Nabelschau“, die nur dem Gegner nützen würde.<br />
Wohltuend, sehr wohltuend war <strong>der</strong> Beitrag <strong>der</strong> 39-jährigen<br />
Künstlerin Nora Jordan. Sie, die „wilde Lockenfrau im Kraftpaket-<br />
Körper“, so eine Beschreibung in ihrer Homepage, brachte Ideen<br />
und Optimismus in den Saal, ließ Lethargie und Anwürfe für ein<br />
paar Minuten vergessen. Eine Schwäbin, die fünf Jahre lang in Berlin<br />
gelebt hatte und „aus nahe liegenden Gründen“ erst seit kurzem<br />
Mitglied <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> ist. „Die an<strong>der</strong>en werden sich wun<strong>der</strong>n,<br />
wenn wir lustvoll Opposition machen“, rief sie. Und bekam Beifall,<br />
starken Beifall.<br />
Wir sollen unsere Grundsätze nicht über Bord werfen, dazu gibt<br />
es keinen Anlass. Sagt auch Stefan Mappus, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Tat einen<br />
aufopferungsvollen Wahlkampf geführt hatte und <strong>der</strong> angefeindet<br />
worden war, wie dies wohl noch nie <strong>der</strong> Fall war. Und <strong>der</strong> - zusammen<br />
mit seiner Familie - Dinge erleben und ertragen musste, die<br />
jenseits des Zumutbaren sind.<br />
Nun aber in Sindelfingen konnte er feststellen: „Wir können nach<br />
fast sechs Jahrzehnten Regierungstätigkeit eine Schlussbilanz vorlegen,<br />
an <strong>der</strong> sich die an<strong>der</strong>en messen lassen müssen.“ Und die bei<br />
ihren Verhandlungen über Stuttgart 21 gemerkt haben, dass es<br />
eine Verfassung gibt (so bei ihrem Streit um den Volksentscheid).<br />
Schließlich nahm Fraktionschef Peter Hauk Stellung; auch zu <strong>der</strong><br />
Frage des Landesvorsitzenden: Er könne sich eine Doppelspitze<br />
aus zwei unterschiedlichen Ebenen (Land / Bund) durchaus vorstellen.<br />
Wie dem auch immer sei: die <strong>CDU</strong> hat es selbst in <strong>der</strong> Hand: sie<br />
kann sich mit sich selbst beschäftigen und sich Stück für Stück zerlegen<br />
o<strong>der</strong> aber sich zusammenreißen, mit Geschlossenheit gute<br />
Arbeit im Land leisten und sich inhaltlich und personell überzeugend<br />
auf die nächsten Aufgaben vorbereiten. Denn die kommen,<br />
ganz gewiss.<br />
Doch eine Partei zwischen Trauerfeier und Beerdigung wählt<br />
man nicht.
<strong>Nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Landtagswahl</strong> <strong>KREISTEIL</strong><br />
Erhard Pallesche - er schätzt unsere<br />
Demokratie, weil er die Diktatur erleiden musste<br />
Erhard Pallesche, umrahmt von seinem Farrenkopf vor dem Farrenstall in Dornhan und<br />
von Volker Kau<strong>der</strong>.<br />
Längst hat man jede Häuserwand<br />
Und jeden Ahorn-Baum<br />
Mit Wahlplakaten buntgeklebt -<br />
Man sieht die Rinde kaum<br />
Erhard Pallesche ist eine beeindruckende<br />
Persönlichkeit: schon äußerlich, durch seinen<br />
prägenden Bart zum Beispiel, mehr<br />
aber noch dann, wenn er seine Biografie<br />
erzählt und die seiner Frau.<br />
Geboren 1953 in Chemnitz (nicht in Karl-<br />
Marx-Stadt!) litten beide als Christen in<br />
dem atheistischen, kommunistischen<br />
Staat. Vor <strong>der</strong> deutschen Einheit noch ist<br />
die Familie Pallesche in den Westen geflüchtet,<br />
wo Erhard Pallesche als Bildhauer<br />
in Dornhan wirkt.<br />
Und nie müde wird, vor allem die jungen<br />
Leute dazu zu ermuntern, diese, ihre Demokratie<br />
zu gestalten, mitzuwirken an unserem<br />
Staatswesen. Alles auf dem Hintergrund<br />
dessen, was er wie seine Frau in <strong>der</strong><br />
DDR erleben musste. In <strong>der</strong> Diktatur, in<br />
<strong>der</strong> die Wahl eine Farce war und in einem<br />
sarkastischen, fast galligen Gedicht beschrieben<br />
wurde.<br />
Am 6. November 1976 schrieb Erhard Pallesche<br />
das Gedicht „Die Wahl“, das wir im<br />
Folgenden abdrucken. Mit freundlicher<br />
Genehmigung von Herrn Pallesche.<br />
Die Wahl<br />
Sie schrei’n dich an von überall<br />
Es dröhnt in Hirn und Ohr<br />
Sie spei’n auf dich herab, mein Freund,<br />
sag, wie kommst du dir vor?<br />
Genossen von <strong>der</strong> Einheitsfront,<br />
die oftmals keiner kennt,<br />
frisch aufgemotzt auf Glanzpapier -<br />
im ganzen Land präsent<br />
An Fensterscheiben, Litfass-Säulen,<br />
dem Kaninchenstall,<br />
des Kolchosbauern Scheunentor<br />
prangt ein Plakat zur Wahl<br />
Befindest du dich außerhalb<br />
Des Ortes - tief im Wald -<br />
Als Pilzesammler ... o<strong>der</strong> so -<br />
Dort hängen sie auch bald<br />
Ein jedes Herrchen seinem Hund<br />
Klebt sanft o<strong>der</strong> auch barsch<br />
Ein Wahlplakat <strong>der</strong> Einheitsfront<br />
Auf Schnauze o<strong>der</strong> Arsch<br />
Vielleicht kotzt dich das alles an -<br />
Vielleicht heißt du es gut,<br />
<strong>der</strong> Wahlaufruf gilt dir, mein Freund,<br />
tu was dein <strong>Nach</strong>bar tut<br />
Nun ist <strong>der</strong> Wahlsonntag heran<br />
Um sieben früh geht’s los<br />
Der erste bekommt Blumen - hei,<br />
ist da <strong>der</strong> Andrang groß!<br />
Sie schreiten feierlich daher<br />
Und Fahnen weh’n Spalier<br />
Der Schulchor und <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>garten<br />
Singen vor <strong>der</strong> Tür<br />
Man nimmt dir deinen Wahlschein ab,<br />
sagt freundlich: Bitte sehr!<br />
Reicht dir zwei Zettel, falte sie!<br />
Was willst du denn noch mehr?<br />
Beim Kasten, den man Urne nennt,<br />
hält man den Schlitz verdeckt<br />
und hat nicht eher Ruhe, bis<br />
auch dein Papier drin steckt<br />
Ich weiß nicht, geh’n sie nur aus Angst<br />
O<strong>der</strong> warum dorthin?<br />
Die ganze Wahl ist doch nur Farce,<br />
sie hat doch keinen Sinn<br />
Mit neunundneunzig komma neun<br />
Ist Erich schon gewählt,<br />
bevor auch ein Genosse nur<br />
die erste Stimme zählt<br />
Doch solltest du, ich glaub’ es kaum<br />
Dort zur Kabine geh’n,<br />
weit in <strong>der</strong> Ecke, fast versteckt,<br />
seh’ ich so eine steh’n -<br />
Dann hat man dich längst vorgemerkt,<br />
mit einem Kreuz verseh’n<br />
du bist ein Feind, ein Gegner, weil<br />
nur solche dort rein geh’n<br />
Gar einer sich in’s Fäustchen lacht:<br />
Die können mich doch mal<br />
Am Arsche lecken, kreuz und quer,<br />
mit ihrer Einheitswahl<br />
Zschadraß, am 6.11.1976 Kurz<br />
<strong>Nach</strong> eben dieser Wahl<br />
<strong>Rottweil</strong> 5/2011 >>> Seite 9
<strong>Nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Landtagswahl</strong> <strong>KREISTEIL</strong><br />
Alfons Bippus:<br />
Wenn ich die heutigen Marschierer<br />
sehe, werde ich zum Wutbürger<br />
Zum Wahlkampf <strong>der</strong> „an<strong>der</strong>en Seite“, zur<br />
Stimmung im Lande und zu den Störungen<br />
bei <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Veranstaltung in Ludwigsburg<br />
schrieb uns Alfons Bippus in Begleitung<br />
<strong>der</strong> von ihm gezeichneten Karikaturen:<br />
Die Bil<strong>der</strong> zeigen das Thema: „Über allem<br />
schwebt <strong>der</strong> Geist von ‘68“ Dieser Geist ist<br />
überall zu spüren und wird in den Medien<br />
wie<strong>der</strong> verbreitet. Der von mir karikierte<br />
Geist ist als Begleitperson o<strong>der</strong> im Dialog<br />
mit Herrn Kretschmann gezeichnet.<br />
Meine Erinnerung an das „rote Jahrzehnt“<br />
ist, dass es grandiose Aufmärsche<br />
in großen und mittelgroßen Städten gab.<br />
Beson<strong>der</strong>s an Universitäten. Die Studenten<br />
revoltierten, gaben Manifeste heraus,<br />
schwangen Mao-Bibeln und sonstiges. Besetzten<br />
außerdem Hörsäle und ganze Straßenzüge.<br />
Es wurde zu Wi<strong>der</strong>stand gegen die bestehende<br />
Ordnung aufgerufen und dem Volk<br />
die Weltrettung versprochen. Während<br />
<strong>der</strong> Arbeiter mühsam sein Reihenhaus abbezahlte<br />
spielte unsere „Jung-Elite“ Klassenkampf.<br />
Wir gingen zur Arbeit, zahlten<br />
brav unsere Steuern, während sich diese<br />
<strong>Rottweil</strong> 5/2011 >>> Seite 10<br />
Weltverbesserer auf <strong>der</strong> Straße austoben,<br />
und an den Unis ausschlafen konnten. Wir<br />
kamen uns ausgenutzt, verhöhnt und verdummt<br />
vor. Später unternahm ein Teil dieser<br />
„Typen“ den Marsch durch die Institutionen.<br />
Ein an<strong>der</strong>er Teil <strong>der</strong> Marschierer<br />
landete dann bei den ganz („üblen“) und<br />
ihren Sympathisanten.<br />
Diese Erinnerungen machen mich auch<br />
zum „Wutbürger“, wenn ich die heutigen<br />
Marschierer so sehe.<br />
Wem diese Aussagen zu aggressiv erscheinen,<br />
möchte ich auf Formulierungen<br />
von Claudia Roth hinweisen: „Die Bundesregierung<br />
ist schändlich - eine Ausgeburt<br />
an Hochmut und Rücksichtslosigkeit“,<br />
o<strong>der</strong> von Özdemir: „Mappus will Blut sehen“.<br />
<strong>Nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Landtagswahl</strong> <strong>KREISTEIL</strong><br />
Die <strong>CDU</strong>, die Medien und<br />
viele Missverständnisse.<br />
O<strong>der</strong> was ist es sonst?<br />
Stefan Teufel und mit ihm die <strong>CDU</strong> hat einen<br />
grandiosen, aufwendigen Wahlkampf<br />
geführt. Mit zumeist mehreren Veranstaltungen<br />
pro Tag.<br />
Ja, und warum kam dann kaum etwas davon<br />
in <strong>der</strong> Zeitung? Werden sich manche<br />
gefragt haben und noch immer fragen.<br />
Die Antwort ist relativ einfach: Obwohl<br />
stets Vorankündigungen (zum selber Hin-<br />
gehen) bzw. zumeist mit Beiträgen (zum<br />
Abdrucken) beliefert, übersahen die allermeisten<br />
Redaktionen diese Vorgaben.<br />
Matthias Kepplinger, einer <strong>der</strong> renommiertesten<br />
Medienwissenschaftler, hat vor<br />
kurzem einen vielfach erlebten Befund bestätigt:<br />
53 Prozent <strong>der</strong> Journalisten sind<br />
Das Gewicht<br />
<strong>der</strong> Macht<br />
Gefunden!<br />
Kaum haben die Grünen das Sagen, stöhnen sie auch<br />
schon. Der Wahlsieg in Baden-Württemberg bedeute<br />
eine große Verantwortung, betonten einen Tag danach<br />
fast alle führenden Vertreter <strong>der</strong> Partei. Die Erwartungen<br />
seien schließlich immens. Die frühere Bundesministerin<br />
Renate Künast sprach davon, dass sich so ein Erfolg<br />
anfühle „wie Hanteln auf den Schultern“. Ex-Landesministerin<br />
Bärbel Höhn erzählte, dass sie damals in<br />
ihrem neuen Amt in den ersten Wochen „fast überhaupt<br />
nicht geschlafen“ habe. Wir brechen das Ganze<br />
an dieser Stelle ab, bevor uns die Last <strong>der</strong> Worte vollends<br />
erdrückt, und erinnern die Grünen an eine einfache<br />
Volksweisheit: Wenn Regieren leicht wäre, würden<br />
wir es selbst machen.<br />
(gefunden in Stuttgarter <strong>Nach</strong>richten,29.3.2011)<br />
grün, 24 Prozent rechnen sich selbst <strong>der</strong><br />
SPD zu, und gerade mal 14 Prozent sind<br />
<strong>CDU</strong>- bzw. FDP-nahe.<br />
Dies hat Auswirkungen.<br />
Es gibt Ausnahmen. Im Sulzer Raum, in<br />
dem zwei Zeitungen sich dem Wettbewerb<br />
stellen, berichten beide sehr fair, mit jeweils<br />
qualifizierten Beiträgen über die Veranstaltungen<br />
<strong>der</strong> <strong>CDU</strong>. Nehmen Kontakt<br />
Auch die sehr gut besuchte Veranstaltung mit <strong>der</strong> parlamentarischen Staatssekretärin<br />
Annette Widmann-Mauz im Gasthaus „Adler“ in Zimmern war <strong>der</strong> Zeitung keine Zeile<br />
wert. Nur eines von vielen Beispielen ...<br />
auf, berichten selbst o<strong>der</strong> übernehmen<br />
gerne Beiträge. So geht es auch.<br />
Der ansonsten häufig vernommene Hinweis<br />
und die damit verbundene Ablehnung,<br />
„Das ist ja Wahlkampf“, vermag<br />
nicht so sehr zu treffen. Warum „gilt“<br />
Wahlkampf nicht? Was ist daran anrüchig?<br />
Im Raum Schramberg fiel es einem weiblichen<br />
<strong>CDU</strong>-Mitglied sehr schwer zu verstehen,<br />
dass die dortige Lokalredaktion<br />
ihre Ankündigung „Blick hinter die Kulissen“<br />
betreffend (in Tennenbronn) nicht abgedruckt<br />
hat. „Das ist gerade deshalb nicht<br />
zu verstehen, weil jede die ÖDP betreffende<br />
Meldung bezüglich Stuttgart 21 kommt.<br />
Diese Veranstaltungsreihe <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> ist genauso<br />
viel o<strong>der</strong> genauso wenig Wahlkampf<br />
wie die Protestaktionen <strong>der</strong> ÖDP. ...<br />
Und wenn es denn gefallen hätte, wäre<br />
es immerhin machbar gewesen die Meldung<br />
auf den „Blick hinter die Kulissen“ zu<br />
kürzen. So wie auch mein Leserbrief (am<br />
Dienstag) sehr unvorteilhaft und aus dem<br />
Zusammenhang gerissen gekürzt wurde<br />
und für den ich nun permanent Rede und<br />
Antwort stehen muss.“<br />
Und schrieb weiter:<br />
„Übrigens: Ich bin ganz grundsätzlich <strong>der</strong><br />
Meinung, das die Presse wohl die Aufgabe<br />
hätte, über die Aktionen aller Parteien zu<br />
informieren - auch über Wahlkampfaktivitäten.<br />
Dies ganz einfach deshalb, weil es<br />
m. E. zur Gesamtheit <strong>der</strong> politischen Presse-<br />
und Informationsarbeit gehört, die sich<br />
ja nicht grundsätzlich aus dem politischen<br />
Geschehen heraushält.<br />
Völlig unparteiisch würde ich mir schon<br />
gerne ein Bild machen, wie die Parteien in<br />
meiner Stadt auftreten und arbeiten.“ Was<br />
gelegentlich auch gesagt wird und eher ulkig<br />
wirkt: „Wir wollen alle Parteien gleich<br />
behandeln und bringen dann auch von je<strong>der</strong><br />
gleich viel.“<br />
Das Argument entkräftet sich von selbst.<br />
O<strong>der</strong> aber: Die Parteien, die nicht an die<br />
Öffentlichkeit gehen, sind fein raus. „Dann<br />
bringen wir nämlich gar nichts.“<br />
Die Medien haben viel Macht in unserem<br />
Land. Nicht immer gehen sie damit verantwortlich<br />
um. > Seite 11
Aus den Ortsverbänden <strong>KREISTEIL</strong><br />
Wie soll Schramberg in zehn Jahren aussehen?<br />
Verfasser <strong>der</strong> Sozialraumanalyse stellt Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung vor / <strong>CDU</strong> startet im Rahmen<br />
<strong>der</strong> „aufsuchenden Kommunalpolitik“ Debatte zur Zukunft <strong>der</strong> Großen Kreisstadt<br />
Wie soll, wie wird Schramberg aussehen<br />
in zehn Jahren? Wie können wir uns die<br />
Große Kreisstadt „Schramberg 2025“ vorstellen?<br />
Der <strong>CDU</strong>-Stadtverband sieht sich in <strong>der</strong><br />
Verantwortung, im Sinne einer „aufsuchenden<br />
Kommunalpolitik“ mit allen<br />
Gruppierungen und den Mitbürgern das<br />
Gespräch über die Zukunft <strong>der</strong> Stadt zu<br />
führen.<br />
Gewissermaßen als „Öffner“ für eine umfassende<br />
Diskussion lädt die <strong>CDU</strong> auf<br />
Montag, 9. Mai, dazu ein, die Ergebnisse<br />
<strong>der</strong> „Bürgerbefragung und Sozialraumanalyse“<br />
aus dem Jahre 2008 von Jürgen Spiegel,<br />
dem Verfasser <strong>der</strong> Studie, dargestellt<br />
zu bekommen und mit ihm über die<br />
Schlussfolgerungen zu diskutieren. Das<br />
500 Seiten starke Papier, vom Freiburger<br />
Institut für angewandte Sozialwissenschaft<br />
erstellt, bietet eine exzellente<br />
Grundlage für die so wichtige Debatte um<br />
die Zukunftsgestaltung von Schramberg.<br />
So Clemens Maurer und Paul Flaig, <strong>CDU</strong>-<br />
Stadtverbandsvorsitzen<strong>der</strong> bzw. Frakti-<br />
<strong>Rottweil</strong> 5/2011 >>> Seite 12<br />
Clemens Maurer - und vor ihm das 500 Seiten<br />
starke Werk <strong>der</strong> Sozialraumanalyse.<br />
Grundlage für die Beratungen über die Zukunft<br />
<strong>der</strong> Fünftälerstadt samt ihrer Stadtteile.<br />
onschef im Gemein<strong>der</strong>at in <strong>der</strong> jüngsten<br />
Sitzung des Ortsvorstands. Die Analyse sei<br />
es wert, aus <strong>der</strong> Schublade geholt zu wer-<br />
den, in <strong>der</strong> sie kurz nach ihrer Veröffentlichung<br />
verschwunden sei, betonten beide:<br />
„Wir wollen mit <strong>der</strong> öffentlichen Veranstaltung<br />
die Diskussion eröffnen, <strong>der</strong>en Notwendigkeit<br />
das schmerzliche Aus für das<br />
Krankenhaus mit all den negativen Folgen<br />
für die gesamte Raumschaft schlaglichtartig<br />
verdeutlicht.“ Obwohl die Idee, auf <strong>der</strong><br />
Grundlage <strong>der</strong> Sozialraumanalyse Anstöße<br />
zu geben für die Entwicklung und die Gestaltung<br />
von Schramberg vor <strong>der</strong> Krankenhausentscheidung<br />
entstanden war, sehen<br />
die Christdemokraten <strong>der</strong> Fünftälerstadt<br />
mit <strong>der</strong> Eröffnung dieser Debatte gerade<br />
jetzt die Chance zum Neubeginn, „den wir<br />
durchaus selbstbewusst angehen sollten<br />
und <strong>der</strong> auf möglichst breiter Grundlage<br />
auf den Weg gebracht werden soll.“<br />
Die Veranstaltung zur Sozialraumanalyse<br />
(Clemens Maurer: auf den ersten Blick ein<br />
sperriger Begriff, beim genauen Hinsehen<br />
jedoch eine ausgezeichnete Grundlage für<br />
die Zukunftsgestaltung unserer Stadt) findet<br />
am 9. Mai in <strong>der</strong> Mensa des Gymnasiums<br />
statt.
Aus den Ortsverbänden <strong>KREISTEIL</strong><br />
Ein Geschenk von Jochen Schwarz: eigentlich weniger für den Politiker<br />
Andreas Schwab, son<strong>der</strong>n für den vierfachen Familienvater!<br />
will <strong>der</strong> Europapolitiker, weniger verengt als<br />
dies in Deutschland häufig geschieht, mit<br />
dem Blick auf die Europäische Union gelöst<br />
sehen und sagte mit dem Blick auf die an<strong>der</strong>e<br />
Rheinseite: „Wir haben in Südbaden kein<br />
Kernkraftwerk. Doch wir haben zumeist<br />
Westwind und direkt auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Rheinseite<br />
steht das französische KKW Fessenheim,<br />
das aus den 1960er Jahren stammt.“<br />
Auch deswegen seine Unterstützung für<br />
Energiekommissar Günther Oettinger und<br />
den von ihm eingefor<strong>der</strong>ten Stresstest für<br />
alle Kernkraftwerke in Europa.<br />
Folgerichtig im europäischen Sinn, wie<br />
auch im deutschen Interesse, sieht Andreas<br />
Schwab infolge <strong>der</strong> - jeweils unterschiedlich<br />
verursachten - Finanzkrisen in Griechenland,<br />
Irland und nun in Portugal den für das Jahr<br />
2013 vereinbarte Europäischen Stabilisierungs-Mechanismus<br />
(ESM), <strong>der</strong>, auf vertraglicher<br />
Grundlage stehend, für Krisenfälle zur<br />
Verfügung stehen wird. Ein Pakt, <strong>der</strong> die Funktion erhalten soll,<br />
mit <strong>der</strong> Helmut Kohl und Theo Waigel seinerzeit Stabilität und<br />
Wachstum in ganz Europa festigen wollten. Und <strong>der</strong> Pakt für Wettbewerbsfähigkeit<br />
mit dem zentralen Anliegen <strong>der</strong> Ausbildung junger<br />
Menschen sei gerade auch für Baden-Württemberg und dessen<br />
Interessen von eminenter Bedeutung.<br />
Auch an diesem Abend wurde - wie so häufig - nach<br />
<strong>der</strong> Kompetenz des Europäischen Parlaments gefragt,<br />
das bekanntermaßen noch nicht die gleichen<br />
Rechte hat wie die nationalen Parlamente diese besitzen.<br />
Neben <strong>der</strong> so wichtigen Mitwirkung an den<br />
Gesetzen und am EU-Haushalt hat es die nicht zu un-<br />
SPRUCHECKE<br />
Unser Sommer ist<br />
nur ein grün angestrichener<br />
Winter.<br />
Heinrich Heine<br />
terschätzende Funktion, dass sich <strong>der</strong>en Abgeordnete ihren Wahlkreisen<br />
verpflichtet fühlen. So wie Andreas Schwab, <strong>der</strong> als noch<br />
immer junge Europapolitiker in seiner bereits zweiten Amtsperiode<br />
bei Veranstaltungen wie <strong>der</strong> in Deißlingen in größeren Zusammenhängen<br />
Einblicke in die Politik gibt als dies häufig in klein dosierten<br />
Häppchen <strong>der</strong> Fall ist. Und <strong>der</strong> nicht nur wegen <strong>der</strong> in seit<br />
über 60 Jahren in Europa erreichten Friedensperiode feststellte:<br />
„Europa ist nicht alles. Aber ohne Europa ist alles nichts.“ Auch<br />
deswegen wünscht <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Politiker, „dass wir als Deutsche in<br />
<strong>der</strong> Mitte unseres Kontinents uns mehr um die europäischen Angelegenheiten<br />
kümmern, denn es sind unsere eigenen“, so seine<br />
Antwort auf die Frage von Jochen Schwarz.<br />
Wie sehr das Interesse an <strong>der</strong> europäischen Politik vorhanden ist,<br />
zeigte die Tatsache, dass die Diskussionsbereitschaft nur durch<br />
das Auftischen <strong>der</strong> Schwarzwurst mit allen seinen Variationen beendet<br />
werden konnte.<br />
Und wenn schon die Grenzen in Europa keine Rolle mehr spielen,<br />
so wollen die <strong>CDU</strong>-Ortsverbände Deißlingen und Nie<strong>der</strong>eschach<br />
dabei nicht hinten anstehen: Der Besuch einer ganzen Reihe von<br />
Parteifreunden aus dem <strong>Nach</strong>barort soll als erstes Signal für eine<br />
Der zweite Teil des Abends: Schwarzwurst in verschiedenerlei Variationen vom Feinsten.<br />
gute Kooperation über die Kreisgrenze hinweg gelten. Die erfolgreich<br />
eingefädelte Zusammenarbeit zwischen den Christdemokraten<br />
aus beiden Gemeinden wird auf jeden Fall fortgesetzt beim<br />
Oktoberfest dann in Nie<strong>der</strong>eschach, so die bereits jetzt feste Zusage<br />
an die <strong>CDU</strong>-ler in <strong>der</strong> <strong>Nach</strong>bargemeinde. > Seite 13
Aus Kreis und Bezirk <strong>KREISTEIL</strong><br />
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<strong>Rottweil</strong> 5/2011 >>> Seite 14<br />
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Der <strong>CDU</strong>-Politiker: Wollen berufliches Schulwesen<br />
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Einmal jährlich besucht <strong>der</strong> <strong>Rottweil</strong>er Landtagsabgeordnete<br />
Stefan Teufel (<strong>CDU</strong>) die Agentur für Arbeit, um, wie<br />
auch in diesem Frühjahr, im Gespräch mit Sibylle Liechti,<br />
<strong>der</strong> Vorsitzenden <strong>der</strong> Geschäftsführung, und Geschäftsführer<br />
Gerhard Mager über die aktuelle Situation auf dem<br />
Arbeitsmarkt zu reden. Um die Hintergrundinformationen<br />
zu erhalten, die er für seine Arbeit im Landesparlament benutzt.<br />
„Ich setze mich in Stuttgart dafür ein, dass die Ausrichtung<br />
des beruflichen Schulwesens und die Investitionen<br />
ins System so Ziel gerichtet getätigt werden, dass wir unseren<br />
Jugendlichen die Chancen gewähren können, die sie<br />
für einen erfolgreichen Einstieg in den Beruf benötigen“,<br />
sagte Stefan Teufel.<br />
Mit Blick auf die noch große Anzahl von Jugendlichen<br />
ohne Abschluss, auf die zu große Zahl von Berufsbil<strong>der</strong>n,<br />
die die Bildung von Klassen oftmals erschweren und darauf,<br />
dass durch die Ganztagesbetreuung schwächere Schüler<br />
besser qualifiziert werden sollen. Jede und je<strong>der</strong> Jugendliche<br />
solle seine Chance bekommen - darauf zielen gerade<br />
auch die Ergebnisse <strong>der</strong> Enquete-Kommission des<br />
Landtags, in <strong>der</strong> Stefan Teufel als Obmann <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion<br />
maßgebend mitgewirkt hat.
Aus Kreis und Bezirk<br />
NNaacchhggeerreeiicchhtt.. In <strong>der</strong> vergangenen Ausgabe von <strong>CDU</strong>-intern konnte <strong>der</strong> folgende Beitrag von Stefan Teufel wegen Platzmangels keine Berücksichtigung<br />
mehr finden. Weil jedoch die Mitteilung über die För<strong>der</strong>mittel nicht nur noch immer gültig, son<strong>der</strong>n auch wichtig ist, drukken<br />
wir sie in dieser, <strong>der</strong> Mai-Ausgabe gerne ab.<br />
Landtagsabgeordneter Stefan Teufel:<br />
• Der Landkreis <strong>Rottweil</strong> erhält vom Land über 1 Million Euro För<strong>der</strong>mittel<br />
für wasserwirtschaftliche Maßnahmen<br />
• Wichtiger Beitrag zum Umweltschutz<br />
Das Umweltministerium unterstützt auch dieses Jahr wie<strong>der</strong><br />
wichtige Vorhaben von Kommunen mit Mitteln aus den wasserwirtschaftlichen<br />
För<strong>der</strong>programmen. Im Jahresprogramm 2011<br />
werden insbeson<strong>der</strong>e kommunale Maßnahmen aus den Bereichen<br />
Hochwasserschutz und Gewässerökologie an Gewässern II. Ordnung,<br />
Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung sowie Altlastensanierung<br />
geför<strong>der</strong>t. „Ich freue mich, dass wir für unseren Landkreis<br />
über eine Million Euro För<strong>der</strong>ung und Finanzierung für wasserwirtschaftliche<br />
Maßnahmen erhalten und so auch einen Beitrag<br />
für unsere Umwelt leisten“, stellt <strong>der</strong> Landtagsabgeordnete Stefan<br />
Teufel erfreut fest. Und fügt hinzu:<br />
„Durch die Infrastrukturför<strong>der</strong>ung bei <strong>der</strong> Wasserversorgung<br />
und <strong>der</strong> Abwasserbeseitigung im Rahmen <strong>der</strong> wasserwirtschaftlichen<br />
Programme des Umweltministeriums wird insbeson<strong>der</strong>e die<br />
Entwicklung des Ländlichen Raums nachhaltig unterstützt.“<br />
Die Regierungspräsidien werden in den nächsten Wochen die Bewilligungen<br />
für die Vorhaben erteilen. Deshalb handelt es sich bei<br />
den im Folgenden genannten Zahlen um vorläufige Beträge, da<br />
sich bei den abschließenden Prüfungen noch Än<strong>der</strong>ungen ergeben<br />
können.<br />
Die Verteilung <strong>der</strong> Zuwendungen für den Landkreis <strong>Rottweil</strong> zur<br />
<strong>KREISTEIL</strong><br />
Stefan Teufel: In den Landkreis <strong>Rottweil</strong> fließen För<strong>der</strong>mittel für<br />
wasserwirtschaftliche Maßnahmen in Höhe von einer Million<br />
Euro.<br />
För<strong>der</strong>ung und Finanzierung wasserwirtschaftlicher Maßnahmen<br />
glie<strong>der</strong>t sich wie folgt auf: > Seite 15
Glückwünsche/Persönliches<br />
Glückwünsche<br />
In einer Zeit großer gesellschaftlicher und politischer Umbrüche<br />
Es geht um Inhalte - und es geht vor allem um Haltungen<br />
Die <strong>CDU</strong> in schwieriger Lage. Die<br />
schmerzliche Wahlnie<strong>der</strong>lage in Baden-<br />
Württemberg, vor nicht langer Zeit noch<br />
für undenkbar gehalten, zeigt wie im<br />
Brennglas die Situation <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
im Umbruch auf und weist, nochmals verstärkt,<br />
auf die Identitätssuche <strong>der</strong> Union.<br />
Die in jüngster Zeit so gebeutelt wird wie<br />
schon lange nicht mehr.<br />
Was wird aus dem bürgerlichen Lager?<br />
Löst es sich auf? Was sind Parteiprogramme<br />
wert, wenn sich fast alles än<strong>der</strong>t?<br />
Wenn von allen Seiten konservatives und<br />
christdemokratisches Gedankengut <strong>der</strong><br />
Lächerlichkeit preisgegeben wird, wenn im<br />
Innenbereich Unsicherheit und Unklarheit<br />
über den Kurs überhand nehmen?<br />
Was hält die Gesellschaft noch zusammen?<br />
Wo alles auseinan<strong>der</strong> bricht? Und<br />
wir nun wohl endgültig nicht nur spüren,<br />
son<strong>der</strong>n es auch durch „den Wähler“ gesagt<br />
bekommen haben, dass wir Min<strong>der</strong>heit<br />
sind.<br />
Wenn „die an<strong>der</strong>en“ durch Schreien, Grölen<br />
und Beleidigungen die größte <strong>CDU</strong>-<br />
Veranstaltung im Lande kaputt machen<br />
können. O<strong>der</strong> diese Begebenheit: Im<br />
Wahlkampf sprach in einer Podiumsdiskussion<br />
in <strong>der</strong> Debatte über das Schulsystem<br />
Dieter Hillebrand davon, dass auch<br />
die Bibel von den verschiedenen Charismen<br />
<strong>der</strong> Menschen betont (deswegen das<br />
geglie<strong>der</strong>te Schulwesen, das den Begabungen<br />
<strong>der</strong> einzelnen Schüler entspricht und<br />
sie so am besten för<strong>der</strong>t), da reagierte<br />
SPD-Spitzenmann Nils Schmid mit dem<br />
„Konter“, das stehe auch was von Jungfrauengeburt.<br />
Beifall und Zustimmung im<br />
Publikum. Das Thema war erledigt. „Solches<br />
wäre früher nicht möglich gewesen“,<br />
stellt Dieter Hillebrand, gradliniger und<br />
aufrechter <strong>CDU</strong>-Abgeordneter im Gespräch<br />
später fest.<br />
Man kann sich oft nur wun<strong>der</strong>n.<br />
Was bleibt in einer Zeit <strong>der</strong> Beliebigkeit,<br />
des anything goes und zunehmen<strong>der</strong><br />
Rücksichtslosigkeit? Es bleiben die Inhalte,<br />
und es ist die Haltung, die wichtig ist und<br />
wirkt.<br />
Ministerpräsident Stefan Mappus ist gestanden,<br />
als nahezu alle über Stuttgart 21<br />
hereingefallen sind. An<strong>der</strong>s als die SPD,<br />
die weggetaucht ist. Er stand zu dem Projekt,<br />
und er vertrat es, ganz konsequent,<br />
mit Überzeugung - auch gegen alles, was<br />
an Beleidigungen durch das linke Spektrum<br />
einschließlich <strong>der</strong> Medien auf ihn<br />
einströmte.<br />
Es war die Haltung. Die so nur verkörpert<br />
werden kann, wenn dahinter ein klares<br />
<strong>Rottweil</strong> 5/2011 >>> Seite 16<br />
Weltbild steht, eine Überzeugungskraft<br />
auf festem Grund.<br />
Es geht um die Inhalte, und es geht um<br />
die Haltung. Wir schreien an<strong>der</strong>e nicht nie<strong>der</strong>.<br />
Bereits im März konnte Karl Langenbach<br />
seinen 70. Geburtstag feiern. In Lahr geboren,<br />
wurde er schon früh ein Schramberger,<br />
mit ganz viel Herzblut. Und wurde<br />
nicht nur in <strong>der</strong> Fünftälerstadt, son<strong>der</strong>n<br />
weit darüber hinaus mit seinem Schuh-<br />
haus ein hoch angesehener Begriff. Während<br />
diese Zeilen geschrieben werden, ist<br />
viel von jungen FDP-Politikern die Rede,<br />
die für den Vorsitz <strong>der</strong> Liberalen in Frage<br />
kommen könnten. Bei manchen wird dann<br />
kritisch angemerkt, „<strong>der</strong> hat noch nie etwas<br />
an<strong>der</strong>es gemacht als Politik“. Genau<br />
dies ist bei Karl Langenbach gerade umgekehrt.<br />
Er trat nach einem erfüllten Berufsleben<br />
in die aktive Politik ein, wurde überzeugend<br />
auf <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Liste in den Kreistag<br />
gewählt. Und dort mit dem Thema konfrontiert,<br />
das ihn als Schramberger schon<br />
immer bis ins Äußerste beschäftigt hat:<br />
<strong>der</strong> Krankenhausdiskussion. Wie sehr Karl<br />
Langenbach sich einsetzt und für seine<br />
Überzeugung kämpft, bis an die Grenzen<br />
seiner Leistungsfähigkeit, das lässt sich<br />
nur erahnen.<br />
Seinen fünfzigsten Geburtstag konnte<br />
Dr. Bernhard Schönemann Anfang April<br />
feiern. Unfallchirurg in <strong>Rottweil</strong> und in<br />
Schramberg-Sulgen, Feuerwehrarzt ist <strong>der</strong><br />
in Dietingen wohnhafte gebürtige Nordrhein-Westfale<br />
- und Kreisrat sowie Vorsitzen<strong>der</strong><br />
des <strong>CDU</strong>-Ortsverbandes in seiner<br />
Heimatgemeinde. Grundsatztreu und mit<br />
einem klaren<br />
Wertekompass<br />
a usgestattet<br />
blieb Dr. Schönemann<br />
auch<br />
seiner <strong>CDU</strong><br />
treu, als er sich<br />
im Jahre 2005<br />
bei <strong>der</strong> Kandidatur<br />
um die<br />
<strong>Nach</strong>folge von<br />
Dr. Hans-Jochem<br />
Steim<br />
nicht durchsetzen<br />
konnte.<br />
Vielmehr übernahm<br />
er den<br />
Karl Langenbach - sein Eintreten gilt seiner Heimatstadt<br />
Schramberg. So auch in <strong>der</strong> entscheidenden Kreistagssitzung<br />
in <strong>der</strong> <strong>Rottweil</strong>er Stadthalle.<br />
<strong>KREISTEIL</strong><br />
Dr. Bernhard Schönemann.<br />
Arzt und Politiker<br />
aus Leidenschaft.<br />
Vorsitz des <strong>CDU</strong>-Ortsverbandes in Dietingen.<br />
Gut zwei Wochen später feierte<br />
auch Annette Elben ihr fünfzigstes<br />
Wiegenfeste. Seit vielen<br />
Jahren schon ist sie im Gemein<strong>der</strong>at,<br />
im <strong>CDU</strong>-Kreisvorstand.<br />
Sie steht für soziales Engagement<br />
aus christlicher Verantwortung,<br />
die sie nicht wie eine<br />
Monstranz vor sich her trägt<br />
(was für sie als evangelische<br />
Christin auch nicht so leicht<br />
wäre), son<strong>der</strong>n lebt. Durch ihren<br />
Einsatz für an<strong>der</strong>e, egal ob<br />
in <strong>der</strong> Heimat, in Oberndorf<br />
und Hochmössingen o<strong>der</strong> in Sri<br />
Lanka. Und da kann es schon<br />
gar nicht verwun<strong>der</strong>n, dass Annette<br />
Elben überhaupt nie miesepetrisch<br />
daher kommt. Ganz<br />
Annette Elben - ein Foto aus dem Jahre ...<br />
was vermutest du, Annette? O<strong>der</strong> doch<br />
von 2011?<br />
im Gegenteil. Nahezu immer besticht sie<br />
durch ihre ansteckende Fröhlichkeit, ihren<br />
Optimismus, ihre Freundlichkeit.<br />
25 Jahre älter als Annette Elben ist <strong>der</strong><br />
Schramberger Siegfried Schaub. Lange<br />
Jahre war <strong>der</strong> frühere Steinmetz Stadtrat<br />
in seiner Heimatstadt. Sagte stets, was er<br />
dachte. Grad raus und authentisch. Und<br />
standfest wie alles, was er sichtbares Beund<br />
Erarbeitete. 75 Jahre alt wurde Siegfried<br />
Schaub in diesen Tagen.
Glückwünsche/Persönliches<br />
Die <strong>CDU</strong> in Sulz hatte es nie beson<strong>der</strong>s leicht. Strukturell war<br />
und ist die Stadt mit ihren vielen Teilorten, erst seit <strong>der</strong> Gebietsreform<br />
Teil des Kreises <strong>Rottweil</strong>, und überwiegend protestantisch<br />
und schon von daher traditionell <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> eher fremd. Gerade in<br />
Sulz prägen und prägten die Stadtverbandsvorsitzenden <strong>der</strong> <strong>CDU</strong><br />
das politische Leben mit, setzten wertvolle Akzente. Dr. Hans-<br />
Günter Fritz, über viele Jahre hinweg Leiter des dortigen Gymnasiums,<br />
war <strong>der</strong> Partei ein Vorsitzen<strong>der</strong>, <strong>der</strong> sehr überzeugt und<br />
überzeugend aus seiner naturwissenschaftlichen Sicht, mit großer<br />
Tatkraft das <strong>CDU</strong>-Schiff steuerte. Und <strong>der</strong> schon zu ganz frühen<br />
Zeiten, als <strong>der</strong> Bereich in <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> bedauerlicherweise noch nicht<br />
so en vogue war, im <strong>Kreisverband</strong> den Arbeitskreis Umwelt leitete.<br />
Mit klaren Vorstellungen. Und im <strong>Nach</strong>hinein umso verständlicher,<br />
dass es ihn oft ungeduldig werden ließ, wenn seinen Vorstellungen<br />
nicht immer gefolgt wurde.<br />
Demnächst feiert Dr. Hans-Günter Fritz seinen 70. Geburtstag.<br />
Genau einen Tag später begeht Herbert Hermle gleichfalls sein<br />
70. Wiegenfest. Und kann auf ein außerordentlich erfülltes Leben<br />
zurückblicken! Über drei Jahrzehnte leitete <strong>der</strong> gebürtige Gosheimer<br />
die Geschicke <strong>der</strong> Gemeinde Villingendorf. Leitete? Gestaltete<br />
den Ort, gab ihm die Prägung, die sie heute hat. Die herausragende<br />
Gastronomie ist nur ein Beispiel für die von jedem zu beobachtende<br />
Tatsache, dass Herbert Hermle es geschafft hat, aus <strong>der</strong><br />
Herbert Hermle. Stets mit großem Engagement und mit Leidenschaft<br />
bei <strong>der</strong> Sache.<br />
Gemeinde zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb einen Ort<br />
mit hoher Wohnqualität gemacht zu haben. Und noch was: Herbert<br />
Hermle vertrat Villingendorf und die <strong>CDU</strong> - ebenfalls über<br />
Jahrzehnte hinweg - im Kreistag. Darunter seine zwei letzten Legislaturperioden<br />
hinweg als Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kreistagsfraktion.<br />
Die damals noch mehr Mitglie<strong>der</strong> hatte als dies heute <strong>der</strong> Fall ist.<br />
Umso größer und mehr als beachtlich sein Verdienst, mit großer<br />
Umsicht, mit Leidenschaft und mit seiner enormen Fachkenntnis,<br />
als Chef <strong>der</strong> Mehrheitsfraktion die Geschicke des Landkreises zu<br />
großen Teilen mitgeprägt zu haben.<br />
Auch ein unverwechselbares <strong>CDU</strong>-Urgestein ist Helmut Spreter.<br />
Heute ist er nicht mehr als Kripochef unterwegs, so sein früherer<br />
Beruf, son<strong>der</strong>n als Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Senioren-Union arbeitet er unermüdlich<br />
für die ältere Generation innerhalb <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>. Mit Veranstaltungen<br />
rund ums Jahr, mit allen wichtigen Themen, mit den regelmäßig<br />
durchgeführten Ausflügen, die schon Legion sind und<br />
die fast schon regelmäßig ausgebucht sind, bevor sie richtig bekannt<br />
gegeben werden. Helmut Spreter erhebt seine Stimme, im<br />
Kreisvorstand, auch im Bezirksvorstand <strong>der</strong> Senioren-Union, so<br />
unüberhörbar wie früher als langjähriger Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Rottweil</strong>er<br />
<strong>CDU</strong>-Stadtratsfraktion. Weil ihm heute noch genau so wichtig<br />
ist wie dies über Jahrzehnte hinweg war, christlich-demokratische<br />
Positionen zu vertreten; in <strong>der</strong> Partei und in die Gesellschaft<br />
hinein.<br />
Zu schaffen macht Helmut Spreter seit einiger Zeit sein gesundheitlicher<br />
Zustand. Doch er klagt nicht. Er stellt sich nach wie vor<br />
<strong>KREISTEIL</strong><br />
Helmut Spreter. Hier mit zwei seiner Enkel, die ihm genau so ans<br />
Herz gewachsen sind wie die Politik.<br />
in den Dienst <strong>der</strong> guten Sache, mit seinem guten Namen. In <strong>der</strong><br />
<strong>CDU</strong>, auch wenn er den Stammtisch <strong>der</strong> ehemaligen <strong>Rottweil</strong>er<br />
Stadträte zusammenruft, vor allem auch in seiner katholischen<br />
Pfarrgemeinde, als überzeugter Christ und Katholik.<br />
In dem Triumvirat Dr. Hans-Günter Fritz und Herbert Hermle<br />
wird er als dritter das 70. Lebensjahr - in hoffentlich guter Gesundheit<br />
- feiern können.<br />
Persönlichkeiten, die sich nicht definieren (lassen) durch eine<br />
wie auch immer geartete Anti-Zeitgeiststimmung, die nicht mit<br />
Scheuklappen herumlaufen, son<strong>der</strong>n die aus sich heraus prägend<br />
und stilbildend wirken. Aus ihrem Selbstverständnis heraus. Auf<br />
Grund ihrer Haltung und ihrer Verortung. Unabhängig von einem<br />
eben mal medial ausgerufenen Zeitgeist.<br />
Keine Angst vor bösen Geistern - mögen sie sagen.<br />
Und so gratulieren wir als <strong>CDU</strong> im Kreis <strong>Rottweil</strong> ihnen allen<br />
ganz herzlich zum Geburtstag. Verbunden mit dem Dank für jeweiligen<br />
großen Einsatz und mit dem Wunsch nach vielen weiteren<br />
Jahren. Weil es gut ist, Freundinnen und Freunde zu haben, die<br />
Haltung bewahren. Auch und gerade in schwierigen Zeiten. > Seite 17
Persönliches/Einladung<br />
Die Lotsin geht von<br />
Bord: Maria Schlupf<br />
geht in den Ruhestand<br />
Großer Dank <strong>der</strong> <strong>CDU</strong><br />
Südbaden und Freiburg<br />
„Schlupf“, so erklingt die sonore Stimme<br />
unserer langjährigen Geschäftsführerin<br />
<strong>der</strong> <strong>CDU</strong> Freiburg und Mitarbeiterin <strong>der</strong><br />
<strong>CDU</strong> Südbaden am Telefon. Wer hier anruft,<br />
<strong>der</strong> weiß sofort: Kompetenz, Sachverstand<br />
und eine große Portion Gelassenheit<br />
haben einen Namen: Maria Schlupf. Der<br />
Fels in <strong>der</strong> Brandung <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> Südbaden<br />
und des <strong>CDU</strong>-<strong>Kreisverband</strong>es Freiburg.<br />
Sie hat viele Politiker <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> kommen<br />
und wahrscheinlich noch mehr wie<strong>der</strong> gehen<br />
sehen: Sie blieb und bleibt. Wahlkampfkommissionen<br />
kamen und gingen,<br />
diskutierten dies und das: Maria Schlupf<br />
handelte und managte den Betrieb.<br />
Viele schon hatten ihr Büro im ersten<br />
Stock <strong>der</strong> Eisenbahnstraße 64 in Freiburg:<br />
Europaabgeordnete, Bundestagsabgeordnete,<br />
Landtagsabgeordnete o<strong>der</strong> die JU<br />
Südbaden: ob Politprominenz o<strong>der</strong> im Stillen<br />
helfende Wahlkämpfer: Sie alle hatten<br />
Bildungsreise für junge Leute<br />
in die europäische Hauptstadt<br />
Brüssel<br />
vom 28. bis 31. Juli 2011<br />
Komm mit!<br />
• Erlebe das pulsierende, mo<strong>der</strong>ne Leben Brüssels<br />
hautnah<br />
• Erforsche die Schaltzentrale Europas, Geschichte<br />
und Gegenwart<br />
• Entdecke den prunkvollen Grand Place, die Jugendstilbauten,<br />
das Mannecken-Pis, das weltbekannte<br />
Atomium und das Europaparlament<br />
• Genieße die Grachtenfahrt auf den Reien, entdeck<br />
die Stadt Brügge, tauch ein in die Nordsee<br />
• Lass dich vom Zenturio in die Römerzeit versetzen<br />
Durch die Unterstützung unseres Europa Abgeordneten<br />
Dr. Andreas Schwab und <strong>der</strong> Europäischen Union ist es<br />
möglich, dass Du an dieser Bildungsreise zum sensationellen<br />
Preis von nur 99,90 Euro teilnehmen kannst.<br />
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt auf 50 Personen<br />
Anmeldeschluss: 15. Juni 2011<br />
Veranstalter: <strong>CDU</strong> Ortsverband Nie<strong>der</strong>eschach<br />
Bist Du zwischen 18 und 39 Jahren alt, dann laden wir<br />
Dich zur Studienreise nach Brüssel herzlich ein.<br />
<strong>Rottweil</strong> 5/2011 >>> Seite 18<br />
Bezirksgeschäftsführerin Astrid Hermann<br />
dankt Maria Schlupf für 42 Dienstjahre<br />
bei <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> Südbaden.<br />
eine heimliche Chefin, Managerin, Sekretärin,<br />
Computerspezialistin und Politikwissenschaftlerin,<br />
die immer Rat wusste und<br />
die Lage einschätzen konnte: Maria<br />
Schlupf - die wahre Autorität.<br />
<strong>Nach</strong> einem Schluck aus dem (schon kalt<br />
gewordenen) Milchkaffee und einem Zug<br />
an <strong>der</strong> Zigarette analysiert sie auf Wunsch<br />
die politische Großwetterlage, gibt Tipps<br />
für Wahlkampfveranstaltungen und liefert<br />
auch noch gleich die benötigten Telefon-<br />
Programm:<br />
1. Tag: Anreise und Besichtigung des Europa-Parlaments<br />
Frühmorgens Abfahrt in Nie<strong>der</strong>eschach in die Europastadt<br />
Brüssel. Unterwegs ausgiebiges Frühstück. Am<br />
<strong>Nach</strong>mittag Empfang im Europa-Parlament.<br />
Danach Hotelbezug und gemeinsames Abendessen im<br />
Stadtzentrum.<br />
2. Tag: Landesvertretung und Stadtbesichtigung Brüssel<br />
Den heutigen Tag verbringen wir in Brüssel. Vormittags<br />
lädt uns die baden-württembergische Landesvertretung<br />
zu Kaffee und Kuchen ein. Beim anschließenden Stadtrundgang<br />
sehen wir den wohl berühmtesten Brüsseler,<br />
den Manneken Pis, den prunkvollen Grand-Place, das<br />
gotische Rathaus und vieles mehr. Anschließend besichtigen<br />
wir das Atomium, die Attraktion <strong>der</strong> Weltausstellung<br />
von 1958. Im Inneren des 165 millionenfach vergrößerten<br />
Modells eines Eisenatoms wird <strong>der</strong> Bau des<br />
Riesengebildes dokumentiert. Der Abend steht zur freien<br />
Verfügung.<br />
3. Tag: Brügge und Oostende<br />
<strong>Nach</strong> dem Frühstück machen wir uns auf in die mittelalterliche<br />
Stadt Brügge. Bei einer Grachtenfahrt auf den<br />
Reihen sehen wir die prächtigen Patrizier- und Zunfthäuser<br />
die den Glanz <strong>der</strong> ehemals reichsten Stadt nördlich<br />
<strong>der</strong> Alpen wi<strong>der</strong>spiegeln. Mit <strong>der</strong> Badehose im Gepäck<br />
geht es anschließend zur Königin <strong>der</strong> Seebä<strong>der</strong>,<br />
nach Oostende. Hier verbringen wir den <strong>Nach</strong>mittag<br />
nach Lust und Laune, am Strand o<strong>der</strong> in salziger Meerluft<br />
zwischen Nautikläden und Kneipen für Seebären.<br />
Rückfahrt nach Brüssel am Abend.<br />
<strong>KREISTEIL</strong><br />
nummern mit. Gleichzeitig geht sie ans Telefon,<br />
surft im Internet, aktualisiert die<br />
Homepage und sucht eine Akte heraus.<br />
Das geht nicht? Doch: geht nicht, gibt’s<br />
nicht bei Frau Schlupf.<br />
Bei all diesen Jahren im Politik-Geschäft<br />
hat sie sich ihren soliden und prächtigen<br />
Humor erhalten - mit Dortmun<strong>der</strong> Akzent<br />
und mancher Spitze in Richtung <strong>der</strong>jenigen,<br />
die sich manchmal zu wichtig nehmen,<br />
konnte sie sich im Alltag etwas Luft<br />
verschaffen.<br />
Und durch all die Jahrzehnte leuchtet<br />
ihre Treue zur <strong>CDU</strong> Südbaden in guten wie<br />
in schlechten Tagen. „Legendär“, so Klaus<br />
Schüle, „ist ihr völlig überfüllter Schreibtisch,<br />
auf dem sie sich natürlich bestens<br />
auskennt.“ Ihre Zuverlässigkeit und Coolness<br />
werde ihm beson<strong>der</strong>s fehlen, so <strong>der</strong><br />
Kreisvorsitzende <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> Freiburg<br />
Auch <strong>CDU</strong>-Bezirksvorsitzen<strong>der</strong> Willi Stächele<br />
ist traurig: „Dass unsere Maria<br />
Schlupf in den wohlverdienten Ruhestand<br />
geht, kann ich nur schweren Herzens akzeptieren.<br />
Die <strong>CDU</strong> Südbaden dankt ihr<br />
von ganzem Herzen für ihre jahrzehntelange,<br />
hervorragende Arbeit!“<br />
Fabian Sauter-Servaes, stellv. Kreisvorsitzen<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>CDU</strong> Freiburg
Glückwünsche/Persönliches <strong>KREISTEIL</strong><br />
vom 16. Mai - 14. Juni<br />
Mai 2011<br />
50 Jahre<br />
27. Mai Robert Kammerer, Zimmern<br />
65 Jahre<br />
16. Mai Manfred Keller, Schramberg-Tennenbronn<br />
18. Mai Herbert Sauter, <strong>Rottweil</strong>-Hausen<br />
70 Jahre<br />
23. Mai Josef Bulach, Schramberg<br />
75 Jahre<br />
18. Mai Erwin Neff, Schramberg<br />
28. Mai Wilfried Broghammer, Villingendorf<br />
80 Jahre<br />
17. Mai Helmut Wezel, Sulz<br />
81 Jahre<br />
21. Mai Konrad Spät, <strong>Rottweil</strong><br />
86 Jahre<br />
30. Mai Eugen Nagel, <strong>Rottweil</strong><br />
87 Jahre<br />
20. Mai Fritz Kopp, Schramberg-Sulgen<br />
Juni 2011<br />
50 Jahre<br />
08. Juni Günter Flaig, Schramberg<br />
13. Juni Franz Juhas, Schramberg-Sulgen<br />
GEBURTSTAGE IM MAI UND JUNI<br />
Es war ein bayerisches Fest, mitten in Schönbronn<br />
Dreißig Jahre Annette Fuchs<br />
Schon seit jeher scheint sie<br />
dabei zu sein: Annette Fuchs<br />
aus dem kleinen Schramberger<br />
Stadtteil Schönbronn. Und feierte<br />
vor wenigen Tagen dennoch<br />
erst ihren 30. Geburtstag.<br />
Doch es stimmt: Sie war mit<br />
dabei in jenen Zeiten, als die<br />
Junge Union Schramberg mit<br />
ihren Aktionen (Jubelband z.B.)<br />
für Furore sorgte, und an<strong>der</strong>s,<br />
als etliche an<strong>der</strong>e, trat sie auch<br />
in die <strong>CDU</strong>, die Mutterpartei<br />
ein, übernahm auch dort Verantwortung.<br />
So wie bei <strong>der</strong> Jungen<br />
Union als Pressereferentin,<br />
so in <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> als Schriftführerin.<br />
Zusammen mit ihrer Familie,<br />
mit Weggefährten, auch mit<br />
Politfreunden feierte sie fröhlich<br />
in ihrem Gasthaus „Löwen“<br />
den 30. Geburtstag. Und zwar<br />
sehr bayerisch: draußen hing<br />
eine riesige CSU-Fahne am<br />
Haus herunter, drinnen gab’s<br />
Hax’n, und wer in bayuwarischer<br />
Tracht kam, und das waren<br />
viele, erhielt eine „Brez’n“.<br />
Nicht nur beim Fassanstich,<br />
den sie souverän meisterte,<br />
gingen dabei die Gedanken an<br />
ihren viel zu früh verstorbenen<br />
Vater Fritz Fuchs, <strong>der</strong> als treuer<br />
Freund von Franz Josef Strauß<br />
aus seiner Gaststätte fast eine<br />
CSU-Enklave gemacht hatte. Es<br />
hätte ihm gefallen, wie an An-<br />
60 Jahre<br />
06. Juni Paul Fischer, Epfendorf<br />
08. Juni Rolf Siewert, Dunningen-Lackendorf<br />
10. Juni Werner Mezger, <strong>Rottweil</strong><br />
12. Juni Rosel Kopp, Schramberg<br />
70 Jahre<br />
04. Juni Klaus Kretschmann, Dornhan<br />
10. Juni Sigmund Teufel, Zimmern<br />
14. Juni Karl Trautwein, Schiltach<br />
75 Jahre<br />
06. Juni Roland Dreher, Sulz-Renfrizhausen<br />
80 Jahre<br />
14. Juni Arnold Kammerer, Zimmern<br />
82 Jahre<br />
09. Juni Edwin Wöhrstein, Oberndorf-Bochingen<br />
83 Jahre<br />
02. Juni Christian Kipp, Sulz-Holzhausen<br />
84 Jahre<br />
11. Juni Meinrad Gebele, Schenkenzell<br />
Herzlichen<br />
Glückwunsch<br />
Clemens Maurer und Andy Doedt gratulieren ihrer Vorstandskollegin<br />
Annette. Und die freut sich, auch über das kleine Emblem<br />
<strong>der</strong> bayerischen Schwesterpartei, das ihr Clemens angeheftet<br />
hatte. Passend zum Motto des gesamten Abends.<br />
nettes Dreißigsten dieser Geist<br />
präsent war und fröhlich, wenn<br />
auch einigermaßen wehmütig,<br />
weiterlebt.<br />
Herzlichen Glückwunsch<br />
zum 30. Geburtstag!<br />
<strong>Rottweil</strong> 5/2011 >>> Seite 19
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
<strong>CDU</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Rottweil</strong>, Geschäftsführer Wilfried Hennemuth<br />
Hohlengrabengasse 1, 78628 <strong>Rottweil</strong>, Telefon 07 41 / 78 00<br />
Internet: www.cdu-kv-rottweil.de, E-Mail: mail@cdu-kv-rottweil.de<br />
Verantwortlich:<br />
Kreisteil: Robert King, Pressesprecher<br />
Redaktion: Renate Hilser, Robert King, Helmut Spreter<br />
Landesteil: Florian Weller, Landesgeschäftsführer <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> Baden-Württemberg<br />
Hasenbergstr. 49 b, 70176 Stuttgart, Tel. 07 11 / 66 904 - 0, Fax - 50<br />
E-Mail: presse@cdu-bw.de<br />
Verlag, Gesamtherstellung und Anzeigenverwaltung:<br />
SDV Service-Gesellschaft für Druck, Verlag und Vertrieb mbH<br />
Augustenstr. 44, 70178 Stuttgart, Tel. 07 11 / 66 905 - 0, Fax - 99<br />
E-Mail <strong>CDU</strong> intern: intern@SDV-Stuttgart.de<br />
Geschäftsführerin: Bernadette Eck (- 25)<br />
Anzeigen: Sabine Hafner (- 23)<br />
Planung Satz: Karin Richter (- 12), Fax -55<br />
Gestaltung dieses <strong>CDU</strong> intern: Ilona Löffler (- 15), Fax -55<br />
Bezugspreis:<br />
Für Mitglie<strong>der</strong> ist <strong>der</strong> Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />
<strong>CDU</strong> intern ist das offizielle Mitteilungsblatt des <strong>Kreisverband</strong>es <strong>Rottweil</strong>.<br />
Es erscheint monatlich für alle Mitglie<strong>der</strong>.<br />
WAS<br />
WANN<br />
WO …<br />
Montag, 9. Mai<br />
<strong>CDU</strong> Schramberg, Vortrags- und Diskussionsabend „Sozialraumanalyse“,<br />
mit dem Institut für angewandte Sozialforschung<br />
Freiburg, Mensa des Gymnasiums<br />
Sonntag, 15. Mai<br />
40-Jahrfeier des <strong>CDU</strong>-Stadtverbandes Sulz, Hotel Züfle,<br />
Sulz-Glatt, Festredner: EU-Kommissar Günther Oettinger<br />
Donnerstag, 19. Mai<br />
Bürgersprechstunde Bundestagsabgeordneter Volker Kau<strong>der</strong>,<br />
Bürgerbüro <strong>Rottweil</strong>, 17 - 19 Uhr<br />
Donnerstag, 19. Mai<br />
Veranstaltung Marktplatz Kirche, Schramberg Dialog zwischen<br />
dem Unionsfraktionsvorsitzenden Volker Kau<strong>der</strong> und Bischof<br />
Wolfgang Huber, „Frieden braucht Schritte“,<br />
Was Kirche und Politik dazu aussagen, Aula des Gymnasiums<br />
Freitag, 27. Mai, 14.30 Uhr<br />
Mitglie<strong>der</strong>versammlung <strong>der</strong> Senioren-Union,<br />
Gasthaus „Kreuz“, Schramberg-Oberreute, Referent:<br />
<strong>CDU</strong>-Kreisvorsitzen<strong>der</strong> und Landtagsabgeordneter<br />
Stefan Teufel zu „Baden-Württemberg nach <strong>der</strong> Wahl“<br />
Freitag, 27. Mai<br />
18.30 Uhr bis 20 Uhr Kreisvorstandssitzung ab 20 Uhr<br />
Wahlhelferfeier Farrenstall, Dornhan<br />
Sonntag, 3. Juli<br />
Fahrradtour des <strong>CDU</strong>-Stadtverbands Schramberg<br />
Freitag, 15. Juli, 19.30 Uhr<br />
Kreisvorstandssitzung<br />
Freitag, 22. Juli - Sommertour Volker Kau<strong>der</strong><br />
9 Uhr bis 13 Uhr, Firmenbesuche, danach<br />
gemeinsame Wan<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> beiden <strong>CDU</strong>-<br />
Kreisverbände <strong>Rottweil</strong> / Tuttlingen im Raum<br />
<strong>Rottweil</strong> - Wellendingen<br />
2011<br />
Montag, 25. Juli - Sommertour Volker Kau<strong>der</strong><br />
9 Uhr bis 18 Uhr im Raum Dornhan - Vöhringen - Sulz<br />
Dienstag, 2. August - Sommertour Volker Kau<strong>der</strong><br />
Im Raum Schramberg - Lauterbach - Schiltach - Schenkenzell<br />
Absen<strong>der</strong>: <strong>CDU</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Rottweil</strong><br />
Hohlengrabengasse 1, 78628 <strong>Rottweil</strong><br />
PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, E 4086<br />
><br />
Die Frage des Monats Mai:<br />
Wo hing diese (CSU-!) Fahne vor kurzem<br />
weithin sichtbar? War dies<br />
a) in Rottach-Egern<br />
b) in München<br />
c) in Schramberg-<br />
Schönbronn o<strong>der</strong><br />
d) in Hamburg-Altona?<br />
Wir sind sicher, aufmerksamen<br />
Lesern dieser Ausgabe<br />
von <strong>CDU</strong>-intern fällt<br />
es nicht beson<strong>der</strong>s<br />
schwer, die Frage zu beantworten.<br />
Um aber doch etwas zur<br />
Verwirrung beizutragen:<br />
drinnen wurde den ganzen<br />
Abend über Rothaus-<br />
Bier getrunken. (Mit<br />
leichter Wehmut allerdings<br />
bei <strong>der</strong> trüben Aussicht,<br />
dass die Brauerei,<br />
die dem Land gehört,<br />
nunmehr in an<strong>der</strong>e Hände<br />
übergeht.)