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Karin Daecke GESTALTTHERAPIE QUO VADIS Auf „spirituellen ...

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zung und Abgrenzungì macht (1999, 367 ff). Nach Perls ist die Konfluenz eine neurotische Kontaktstˆrung.<br />

DER THEOSOPHISCHE EVOLUTIONSGLAUBE UND SEINE INTROJEKTLAST<br />

Diese Spiritualit‰t und ihr Evolutionsglaube, seine alten und neuen Programmatiken f¸hren uns zu H. Blavatskys<br />

Theosophie und der daraus entstandenen Theosophiebewegung (<strong>Daecke</strong> 2006, Bd 1, 121 - 307).<br />

Denn diese bestimmt die Spiritualit‰t, die ¸ber den transpersonal-psychologischen Einfluss aus Esalen und<br />

R¸tte und aus den modernen Evolutionsmissionen in die GT einstrˆmt.<br />

Die Theosophiebewegung erhebt den Anspruch, die neue Weltreligion zu verbreiten, welche die Menschheit auf<br />

die n‰chst hˆhere Evolutions- und Zivilisationsstufe f¸hren wird, da sie alle Religionen, Philosophien, Esoterik-<br />

und Heiltraditionen der Welt in sich vereinen und den Menschen so Erlˆsung und Weltfrieden bringen kˆnne.<br />

Ihre Chefin Ferguson erkl‰rte 1980 die TP zum modernsten Werkzeug dieser Mission, wor¸ber ein gegenseitiger<br />

Nutzbezug entstand. Die theosophischen Anleihen bei Buddhismus, Sufismus, Hinduismus, christlichem<br />

Glauben f¸hren aus den traditionellen Religionen heraus. Dasselbe gilt auch f¸r die benutzten psychotherapeutischen<br />

Verfahren.<br />

Die manich‰ische Gnosis und ihr Dualismus<br />

Statt der angek¸ndigten Friedensausrichtung tradiert der in allen Theosophielehren enthaltene Glaubenskern<br />

aus der Manich‰ismuslehre einen asketischen Gnosis- und gˆttlichen Urmenschenglauben mit absolutem<br />

Reinheits- und Gotteskriegerbezug (<strong>Daecke</strong> 2006, Bd 1, 130 - 162). Es geht n‰mlich darum, die gˆttliche<br />

Weisung mˆglichst Ñreinì zu empfangen, damit Ñeinsì zu werden und die Macht des Dunkels f¸r immer zu<br />

bannen. Identifiziert sich der Adept mit dieser Totalit‰t, werden zunehmend mehr inner- und auflerweltliche<br />

Bereiche in den kosmisch-spirituellen Krieg der M‰chte des Lichts gegen die M‰chte der Finsternis (Dualismus)<br />

der manich‰ischen Glaubenslegende verstrickt. Nach dieser wurde der Urmensch n‰mlich eigens als<br />

Instrument zur Austragung dieses Kriegs von den gˆttlichen Eltern (ÑVater der Grˆfleì, ÑMutter des Lebensì)<br />

mitsamt der Erde als Kampfb¸hne erschaffen. Er und die an ihren gˆttlichen Ursprung erinnerten<br />

Menschen sollen die Sch‰ndung, Verunreinigung der gˆttlichen Welt und ihrer Lichtwesen durch die D‰monen<br />

der Gˆttin der Finsternis, durch Abspaltung (Selektion) aller Dunkelelemente und R¸ckeroberung aller<br />

Lichtelemente und deren Sicherung im kosmisch-spirituellen Reich (Evolution) ungeschehen machen 17 .<br />

Da sich darin der Lebenssinn von Urmensch, Mensch und Erde erschˆpft, setzt diese Gnosis eine apokalyptische<br />

Dynamik mit totalem Licht-/ Reinheitsideal- und Opferbezug frei.<br />

Dieser in allen Theosophievarianten enthaltene Glaubenskern initiiert mit seinem Licht-Finsternis-Kampf und<br />

alles Lebendige aufzehrenden Totalit‰t auf psychodynamischer Ebene die Struktur einer narzisstischen Spirale,<br />

die den Verlust des in der GT so wichtigen differenzierenden und damit Koexistenz sichernden Kontakt- und<br />

Abgrenzungsbezugs bewirkt. Sein SELBST-Ausdehnungsanspruch ist endlos und n‰hrt sich aus einer Vernichtungshaltung,<br />

Abwertung gegen¸ber allem vom neugnostischen Reinheits- und Lichtevolutions- bzw.<br />

gnostischen Weisungsideal Abweichenden im Inneren und im <strong>Auf</strong>len. Er fordert den authentischen Selbstprozess<br />

bis in die Ichfunktions- und Leibebene hinein als Opfer ein. Diese manich‰istische Kulturfolie ist die<br />

glaubensgeschichtlich ‰lteste Totalit‰t und Dualismus tradierende Introjektionsstruktur. Ihre Tradierung erfolgt<br />

¸ber f¸nf Identifikationsstufen (<strong>Daecke</strong> 2006, Bd 1)).<br />

<strong>Karin</strong> <strong>Daecke</strong> © - 10 -

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