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Karin Daecke GESTALTTHERAPIE QUO VADIS Auf „spirituellen ...

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Dies alles und die programmatische Ausrichtung von Therapie widerspricht den Basiskonzepten der GT und<br />

wird von den Ethikrichtlinien (Punkt 10.3) und der Satzung der DVG ausgeschlossen (Satzung der DVG,<br />

Punkt III).<br />

Denn ¸ber die spirituell programmatische Beseelung des Therapeuten und seiner Therapie werden trotz persˆnlich<br />

guter Absichten die persˆnliche Spiritualit‰t oder der Atheismus des Klienten, dessen Krisen, Traumata,<br />

Defizite, Sehnsucht, Entgrenzbarkeit, Angst instrumentalisierbar, - zu Objekten der Ver‰nderungsw¸nsche<br />

des Therapeuten.<br />

Diesem in die GT einstrˆmenden Einfluss aus R¸tte und seiner strukturell aufschimmernden Altlast aus der<br />

NS-Ideologie (<strong>Daecke</strong> 2006, Bd 2155- 312) antwortet die Gestalttherapie mit ihren konzeptionellen und<br />

praxeologischen Konzepten eindeutig. Sie setzt dem politischen Irrationalismus der alten und neuen Evolutionsideologien<br />

und deren Dualismen nicht nur einen kategorial rationalwissenschaftlichen Wahrnehmungsbezug<br />

auf reale Prozesse (Goldstein) sondern auch ihr antithetisches Differenzierungsprinzip (Friedl‰nder) entgegen.<br />

Sie antwortet dem spirituell-politischen Weisungsbezug und seiner in Gef¸hl und Leib hineinragenden irrationalistischen<br />

Altlast aber auch mit ihrem Kontakt- und Beziehungskonzept, mit Empathie, mit Wahrnehmen<br />

und Benennen von dem, was ist.<br />

R¸ttes im spirituell-kosmischen Weltengrund- (Grofle Mutter) und Harasinnbezug zentrierten Kampfleib und<br />

seinem oder Aricas Samurai-Ideal bzw. dem darauf fixierten, spirituell entfremdeten Leibselbst (Haltungsgewissen,<br />

innere Hara-Christus-Weisung) aber auch allen anderen spirituellen WEGleibkonzepten aus den New-<br />

Age-, New-Era-, TP- und Esoterikmarkt-Ans‰tzen antwortet die GT mit einem persˆnlichen Leibselbstprozess.<br />

Dieser bleibt in einem individuellen organismischen Gleichgewichtsstreben und hierbei stets psychosozial eingebettet,<br />

wobei der Grund- und Kontaktbezug stets dynamisch bzw. ein situativ-feldbezogener, subjektiver Interessenbezug<br />

bleibt. Diesem wird ein Recht auf Widerspruch zu gesellschaftlichen Forderungen einger‰umt und Gesundheit<br />

nicht an einem Evolutions- und Einheitsideal bzw. Ñhˆheren Bed¸rfnissenì festgemacht. Im Gegensatz<br />

hierzu fˆrdert die GT ein Wahr- und Ernstnehmen der eigenen Gef¸hle, Bed¸rfnisse, Empfindungen (Awareness)<br />

und der kreativen Entwicklungsprozesse.<br />

Diese offene Awareness der GT stellt der im neugnostischen LEERE-Idealzustand (D¸rckheim, Wilber) angestrebten<br />

Ñabsoluten Awarenesì bzw. ihrer Ñesoterischen Weisungskapselì etwas sehr Lebendiges entgegen. Der<br />

psychospirituellen Arbeit an ÑFehlhaltungenì bzw. Abweichungen vom Stufenentwicklungsideal, an den hierzu in<br />

Verbindung gebrachten energetischen Blockaden, Aurastˆrungen und fehlenden Metaleibbezugnahmen (ÑHarasinnì)<br />

stellt sie die Fˆrderung einer situativ und persˆnlich erfahrbaren und stets selbstbestimmten Sinnbezogenheit<br />

gegen¸ber. Hierzu wird die Wahrnehmung auf den eigenen Selbstprozess im dazugehˆrigen psychosozialen<br />

Feld / Kontext gest‰rkt und der Kontakt zu sich und zum Anderen als Anderen gefˆrdert. Was diese Prozesse blockiert,<br />

wird in der Arbeit an den neurotischen Abwehrstrukturen dem Bewusstsein und dem eigenen Verantwortungsbezug<br />

zug‰nglich gemacht.<br />

Diese Arbeit an der neurotischen Abwehr findet im statischen Figur-Grundbezug der TP / IT und der davon beeinflussten<br />

GT gar nicht mehr statt. Hier werden die neurotischen Abwehrfunktionen spirituell bzw. esoterisch-narzisstisch<br />

ausgestaltet (<strong>Daecke</strong> 2006, Bd 2, 636 f, 640; dies. 2007, 257 - 456, 481 - 661). Dies unterst¸tzt<br />

die Einbindung in den Evolutionsglauben, in seinen Dualismus, Konfluenz- und Idealbezug. Dieser<br />

schw‰cht die Ichfunktionen und n‰hrt den symbiotischen Verschmelzungswunsch mit seinen Fixierungen<br />

bzw. den gesamten regressiven Abwehrkomplex 16 .<br />

So wird die Konfluenz auf dem evolution‰r-spirituellen Psychomarkt aktiv hergestellt. Ziel ist ein Verschwimmen<br />

der Ich- und Kontaktgrenzen und die emotionale Missionseinbindung (<strong>Daecke</strong> 2006, Bd 2, 32 -<br />

80, 639; dies. 2007, 339 ff, 373 - 509). Hierzu liefert M. Gremmler-Fuhr einen Ñgestalttherapeutischenì<br />

Blendbezug, wenn das Kontaktphasenverst‰ndnis ihrer zunehmend an K. Wilbers Evolutionsidealen orientierten<br />

GT-Rezeption aus der konfluenten Abwehr eine prozessuale ÑKontaktfunktion mit den Polen Verschmel-<br />

<strong>Karin</strong> <strong>Daecke</strong> © - 9 -

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