Karin Daecke GESTALTTHERAPIE QUO VADIS Auf „spirituellen ...

Die arische Evolutions- und Wuzrelrasselehre
Diese Dualismus- und Identit‰tsbildungsfolie vermengte die Theosophiegr¸nderin Blavatsky noch mit esoterisch
ausgestalteten Elementen aus dem Hinduismus 18 und aus Darwins Evolutionslehre, womit sie die manich‰ische
Urmenschenlegende zu einer Ñarischen Evolutions- und Wurzelrassenlehreì ausgestaltete.
Diese lehrt das ‹berleben Ñhˆherwertiger arischer Rassenì (Lichtevolution) und das notwendige Aussterben
unreiner, weniger hoch entwickelter Rassen (Selektion der Dunkelelemente). Damit beg¸nstigt der theosophische
Evolutionsbezug bis heute die Entstehung und Tradierung sozialdarwinistischer Haltungen und
Evolutionsideologien (Strohm 1997). Sein gˆttlicher bzw. absoluter Selbst-, Grund- und Evolutionsbezug 19
verspricht stets eine Teilhabe an der Evolutionselite und einen mit Anpassungs- / Selbstopferleistungen verbundenen
narzisstischen Gewinn.
Blavatsky konstruiert eine f¸nfstufige Evolutionspyramide aus Ñreinen Wurzelrassenì. Ihr Entwicklungsweg zur
hˆchsten Evolutionsstufe verlangt stets die Selektion aller Dunkelelemente bzw. die Durchsetzung der geforderten
Reinheits- und Entwicklungsideale im Inneren (EGO¸berwindungsmission) und im Auflen (Welt-
Reinigungsmission). So entsteht ein Ausdehnungsanspruch im hˆheren Selbst-, Reinigungs-, Missionsbezug.
Dies l‰sst an Perlsë Narzissmusdefinition als Selbstausdehnung in den Anderen, in die Welt und an seine
Ausf¸hrungen ¸ber den Ñidealfixierten Gruppenholismusì denken (Perls 1944/ 89, 147, 154, 164, 167).
Von der f¸nften zur sechsten arischen Wurzelrasse
Diese Entwicklungsfolie tradieren alle Theosophielehren, wobei die Ariosophie (Liebenfels, List) Blavatskys
Rassenelitebezug auf eine Ñhˆchste f¸nfte nordische Wurzelrasseì erstmals zu einem zucht- und selektionsorientierten
Weltherrschafts- und arischen Herrenmenschenglauben weiter gestaltete. Dieser ging in die Glaubenswelt
von Hammerbund, Germanenorden, Thule Orden und ¸ber die Zugehˆrigkeit der NS-Propagandisten zu
diesen Okkultgruppen unmittelbar in die NS-Ideologie ein (Haack 1983). Ihre Vertreter w‰hnten sich auf Blavatskys
hˆchster Rassenevolutionsstufe und machten die Totalit‰t und den Dualismus des gˆttlichen Reinheits-
und Selektionskampf-auftrags am Ñarisch-reinen Blutì als ÑTr‰gerì der ÑArtgemeinschaftì und an
der Ñrechten Gesinnungì fest. Damit wird sehr deutlich, in welche politische Tradition die Spiritualit‰t der
Evolutionsmissionen und der Transpersonalen Psychologie die GT f¸hrt.
Die Anthroposophen 20 ordnen die New-Age- und New-Era-Bewegung einer Ñsechsten arischen Wurzelrasseì
zu. Deren Entwicklungsglauben nach kann das gnostische Reinheitsideal und damit auch die Teilhabe
an der hˆchsten spirituellen Rasse auf spirituell-psychotechnologischen ‹bungswegen Ñerarbeitetì werden.
Ihr psycho-spiritueller Eliten-, Einheits- bzw. Rassebezug kn¸pft an der angloamerikanischen Theosophie (A.
Bailey) und deren Leistungs- und Verwertungsidealen an. Er spiritualisiert die moderne Kapitalismusentwicklung,
ihren Selfmademan- und Marktglauben und eine Kapitalmehrung zeigt den freien Fluss spiritueller
Energie an. Die Selektion im Auflen wird atomaren Katastrophen, Kriegen etc. ¸bertragen, die als notwendige
Transformations- und Reinigungsvorg‰nge hingenommen werden.
Hier wird fest geglaubt, dass der arische F¸hrungs-, Reinigungsanspruch der Ñf¸nften, nordischenì Wurzelrasse
mittels esoterischer Manifestationen und psychospiritueller Arbeit Ñgelˆschtì werden kann. Das Einheitsstreben
im leistungsorientierten Hˆherwertigkeits- und spirituell-merkantilen Elitenbezug soll die Altlast
Ѹberwinden lassenì. Diese Ñevolution‰r hinter sich lassenì zu kˆnnen, stellt eine spiritualisierende
Abwehr dar. Auch wissen die wenigsten, dass Diktatoren wie Hitler, Stalin in der Bailey-Theosophie als
Ñgel‰uterte, spirituelle F¸hrerì gelten.
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