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Orient-Institut Beirut

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Dabei werde ich meine Aufmerksamkeit vor allem dem Prozess des Spracherwerbs, sowie<br />

dem Wechsel von einer Sprache zu anderen, zuwenden.<br />

Das gewonnene Corpus werde ich soweit möglich bereits vor Ort aufbereiten und<br />

transkribieren.<br />

Esther Möller (Stipendiatin, Oktober bis Dezember 2008)<br />

Im Anschluss an meinen ersten Aufenthalt am <strong>Orient</strong>- <strong>Institut</strong> Ende 2007 und einen<br />

sechsmonatigen Forschungsaufenthalt in Frankreich in diesem Jahr konnte ich meinen<br />

diesjährigen Aufenthalt in <strong>Beirut</strong> nutzen, um Archive und Dokumente einzusehen, für die<br />

ich im vergangenen Jahr nicht genügend Zeit hatte, und um Fragen und Aspekte zu klären<br />

und zu spezifizieren, die sich aus den bisherigen Forschungsaufenthalten ergeben haben. In<br />

den <strong>Beirut</strong>er Bibliotheken (des <strong>Orient</strong>- <strong>Institut</strong>s, der Université Saint Joseph, der<br />

Bibliothèque <strong>Orient</strong>ale, der American University of <strong>Beirut</strong>, habe ich die für mein<br />

Dissertationsprojekt relevante Bibliographie vervollständigt und aktualisiert habe.<br />

Weiterhin habe ich diverse Archive aufgesucht: dazu gehörten das Nationalarchiv, das<br />

Archiv des International College (das seit den 1930er Jahren über eine „Section Française“<br />

verfügte), das Archiv der Schule St. Joseph der Lazaristen in Antoura und das Archiv der<br />

École de Saint Joseph de l’Apparition, das mir leider nur wenige Dokumente zur Einsicht<br />

gab. Mehrer Besuche der zwei <strong>Beirut</strong>er Schulen der „Mission laïque française“ ergaben,<br />

dass diese leider keinerlei Archivmaterial besitzen, das ich hätte einsehen können.<br />

Ergänzend zu einem ersten Einblick 2007 habe ich schließlich in den Archiven der Orden<br />

der Jesuiten und der Filles de la Charité weitere relevante Dokumente konsultieren können.<br />

Im Rahmen der Archivforschungen in Frankreich habe ich feststellen können, dass die<br />

französischen Schulen zur Mandatszeit vielfältige Kooperationsbeziehungen mit lokalen<br />

Schulen unterhielten. Mein Versuch, über diese Schulen (Universal College/Aley, madrasa<br />

al-ahlia lil-banat, Schulen der sunnitischen Wohlfahrtsorganisation al-makassed alkhairiya/<strong>Beirut</strong>),<br />

hat sich aber leider als sehr schwierig und nur wenig fruchtbar erwiesen.<br />

Anhand von 8 Interviews mit ehemaligen Schülern diverser französischer und<br />

frankophoner Schulen (Collège St. Joseph des Jésuites, Collège St. Joseph d’Antoura, collège<br />

des sœurs des Saints-Cœurs, lycées de la Mission laïque française, Collège Protestant<br />

Français, British Lebanese Training School, madrasa al-horj) konnte wertvolle Einblicke in<br />

das Leben der Schulen in der Mandatszeit gewinnen. Auch wenn Früchte der „oral history“<br />

selbstverständlich mit Vorsicht zu genießen sind, helfen sie doch, Informationen<br />

festzumachen, die in den schriftlichen Archiven oft fehlen (Präzisierungen zu bestimmten<br />

Lehrern und Schülern, Namen von Theaterstücken, Gründe der Eltern ihre Kinder auf diese<br />

bestimmte Schule zu schicken etc.).<br />

Von überraschendem Erfolg war mein Versuch gekrönt, einige Schulbücher ausfindig zu<br />

machen, die in den französischen Schulen im Libanon in der ersten Hälfte des 20.<br />

Jahrhunderts verwendet wurden. Deren Analyse bietet wertvolle Einblicke in das<br />

Selbstverständnis der Schulen und die dort dominierenden Diskurse.<br />

Schließlich habe ich meinen Aufenthalt in <strong>Beirut</strong> genutzt, um mit hiesigen<br />

Wissenschaftlern (Kamal Salibi, Souad Slim, Theodor Hanf, Carla Eddé, Edmond Chidiac,<br />

Malek Sharif, Stefan Knost) den Austausch zu suchen, offene Fragen zu klären und um<br />

Einschätzung meiner ersten Forschungsergebnisse zu bitten.<br />

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