04.01.2013 Aufrufe

Orient-Institut Beirut

Orient-Institut Beirut

Orient-Institut Beirut

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

finden sich erste Ansätze angesichts der Dominanz der westlichen Mächte, den Staat und<br />

vor allem seine Armee durch Bildungsreformen zu stärken. Die Gründung der türkischen<br />

Republik hat dann das Bildungswesen zum Motor des sozialen Wandels werden lassen.<br />

Flankiert wurde dies durch Bildungskampagnen für Erwachsene, die auch der<br />

Säkularisierung (und damit der Festigung der Macht des kemalistischen Regimes) dienten.<br />

Man spricht für diesen Zeitraum von Bildung als Sozialingenieurswesen. Allerdings<br />

gelangte das kemalistische Bildungs- und Modernisierungsprojekt nicht in jeder Hinsicht<br />

an sein Ziel. Im Rahmen des Symposiums sollen diverse Probleme und gegenläufige<br />

Entwicklungslinien aufgezeichnet werden. Dabei wird die Bildungsfrage u.a. in Bezug auf<br />

Religion, Gender, Nation-Buildings-Prozess, Neo-Liberalisierung/ Privatisierung und<br />

Identität diskutiert werden.<br />

(Siehe auch Jahresbericht OII 2008.)<br />

Verantwortlich: Dr. Barbara Pusch<br />

2d. Frau Dr. Asma Hilali bearbeitet den Zusammenhang zwischen Wissenskonzepten und<br />

der Entwicklung der Prophetenlehre (hadith; Siehe dazu auch ihren Vortrag vom 23.4.2008:<br />

Le hadith lu à travers sa transmission: le voyage à la quête du savoir entre concept et<br />

histoire). Das Vorhaben wird erst im kommenden Jahr weiterverfolgt. Frau Hilali wird aus<br />

Paris mehrere Arbeitstreffen in <strong>Beirut</strong> mit Vertretern der muslimischen Islamwissenschaft<br />

bzw, Scharia-Schulen organisieren.<br />

3. “Cultural and Linguistic Aspects of Translation”.<br />

3a. Cultural and Linguistic Aspects of Arabic Bible Translation. Im Nebeneinander der<br />

Religionen mit ihren gesonderten Sprachtraditionen ist Übersetzung im Zusammenhang<br />

von Apologetik, Mission und sprachlicher Aneignung seit alters von großer Bedeutung im<br />

Nahen Osten. Bibelübersetzungen ins Arabische, die vielfach im Libanon entstanden sind,<br />

haben die arabische Bibel zu einem interreligiösen, gemeinsamen Erbe der arabischen<br />

Literatur gemacht. Die linguistischen und kulturellen – im Sinne der Übertragung in andere<br />

Zeichensysteme - Voraussetzungen, Ziele und Wirkungen sollen hier näher untersucht<br />

werden. Im Hinblick auf den Libanon soll sich ein erstes Projekt mit neuzeitlichen<br />

arabischen Bibelübersetzungen befassen. Die bisherige Forschung ergab, dass seit dem 17.<br />

Jahrhundert besonders von europäischer Seite her Bemühungen zu verzeichnen sind,<br />

arabische Vollbibeln zu erstellen. Das 19. Jahrhundert bildet einen Höhepunkt in dieser<br />

Entwicklung, weil es innovative Übersetzungen sah, die auf den Bibeltexten in den<br />

Ursprungssprachen basierten. Der sprachliche Wert der jeweiligen Übersetzungen und ihr<br />

Einfluss auf die arabische Literatur als solche können als noch überwiegend unerforscht<br />

gelten. Nach ersten Sondierungen des Feldes der Forscher zu diesem Thema im Libanon soll<br />

Ende 2008 eine internationale Konferenz zum Thema der kulturellen und linguistischen<br />

Aspekte der arabischen Bibelübersetzungen abgehalten werden. Dabei werden drei Phasen<br />

der Bibelübersetzungen besonders berücksichtigt. Die Vorbereitung erfolgt in<br />

Zusammenarbeit mit libanesischen Mitabeitern und Autoren von Bibelübersetzungen.<br />

Verantwortlich: Dr. Sara Binay<br />

8

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!