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Orient-Institut Beirut

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II. Allgemeine Forschungsprojekte<br />

1. Historische Philologie und moderne Sprachgeschichte<br />

Beteiligt: S. Leder, F. Kiral, Mustafa Kaçalin (Marmara Üniversitesi), Olga Hajar (AUB),<br />

Ramzi Baalbakki (AUB, angefragt), Jens-Peter Laut (Göttingen angefragt)<br />

In Zusammenarbeit beider <strong>Institut</strong>steile mit Prof. Mustafa Kaçalin wird eine Neuausgabe<br />

des wichtigsten Textes zur türkischen Sprachgeschichte vorbereitet, Kashgari’s Diwan<br />

Lughat at-Turk. Dieser Text, der im Zusammenhang der Bedeutung von Nationalsprache<br />

(und Nationalliteratur) hohe Aufmerksamkeit genießt, und dem im Kashgari-Jahr eine<br />

eigene Konferenz gewidmet war, erhält eine kritische Edition, die in den türksprachigen<br />

Passagen die Forschung der letzten Jahrzehnte zusammentragen soll, und den arabischen<br />

Text in türksicher Umschrift und arabischen Original kritisch wiedergibt.<br />

Eine erste Korrektur der von M. Kaçalin bereitgestellten türkischen Umschrift des<br />

arabischen Textes ist fast abgeschlossen. Dabei, wie bei einer ersten Bestandsaufnahme<br />

durch S. Leder (Vortrag Kashgari Konferenz) hat sich herausgestellt, dass Kashgaris<br />

arabischer Text eine Fülle von Problemen birgt, die sich aus der von der arabischen<br />

Philologie geprägten Systematik, wie aus Kashgaris arabischem Sprachgebrauch ergeben.<br />

Die einzige Handschrift, die Editio Princeps, und Übersetzungen bieten jeweils<br />

Anhaltspunkte zu ihrer Lösung, doch ist eine systematische Behandlung bislang<br />

unterblieben muss noch erfolgen. Das Verständnis der epochalen Leistung Kashgaris vor<br />

dem Horizont der arabischen Sprachwissenschaft seiner Zeit ist bislang unterblieben und<br />

soll nun geleistet werden.<br />

In einer zweiten Phase, etwa ab März 2009, wird der arabische Text in enger<br />

Zusammenarbeit mit der Lesung des Türkischen durch M. Kaçalin noch einmal bearbeitet.<br />

In einer dritten Phase müssen verbleibende Probleme des Arabischen unter Hinzuziehung<br />

weiteren Expertenrats behandelt werden und die M. Kaçalins Lesarten der Turksprachen<br />

lektoriert bzw. überprüft werden.<br />

2. Die Geschichte von Bildungsinstitutionen, Bildungs- und Wissenskonzepten, Methoden<br />

und Zielen des Bildungsbetriebes bildet eine übergreifende, zusammenhängende<br />

Forschungs-Perspektive. Dazu gehören folgende Vorhaben:<br />

2a. In Zusammenhang beider <strong>Institut</strong>steile und in Partnerschaft mit der Süleimaniye-<br />

Bibliothek, welche logistisch die weltweit größte Sammlung arabischer Handschriften<br />

zusammenführt, ist für das Jahr 2010, in dem Istanbul die europäische Kulturhauptstadt<br />

sein wird, eine internationale Konferenz zu „Manuscripts and Documents“ geplant. Ziel ist,<br />

die Texten hinzugefügten oder eingefügten Dokumente zu behandeln. Als dokumentarische<br />

Primärquellen enthalten sie Angaben zur Überlieferung, Verbreitung, Aufbewahrung und<br />

Rezeption von Texten, zu Bestand und Organisation von Bibliotheken, zu sozialen<br />

Netzwerken und zur Entstehungsgeschichte von Kanon und autoritativem Text, sowie<br />

Nutzungsprofile von Handschriften für Kommentar und Unterricht.<br />

Die Konferenz ist ein Beitrag zur Kulturgeschichte der <strong>Orient</strong>alischen Handschrift, deren<br />

größtes Archiv sich im europäischen Istanbul befindet und sucht insbesondere den<br />

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