3 Kinder im Verkehr - Landesverkehrswacht Nordrhein-Westfalen eV

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22 5 Verkehrssicherheit für Erwachsene 2006 keine Mittel mehr zur Verfügung, so dass die Anzahl der Verkehrssicherheitstage mit 109 gegenüber dem Vorjahr mit 131 Maßnahmen zurückging. Die Verkehrswachten spielen bei der Organisation vieler Veranstaltungen eine maßgebliche Rolle. Häufig bringen sie mit Hilfe von Sponsoren die von der Kommune benötigten Eigenmittel auf. Im Jahre 2006 wurden bei solchen Veranstaltungen mit Verkehrswachtpräsenz 61.000 Besucher geschätzt. Die Medien nehmen an solchen Aktionen aktiv teil und berichten umfassend darüber. 5.6 Internationale Beleuchtungsaktion Seit vielen Jahren findet diese Aktion immer zu Beginn der dunkleren Jahreszeit statt. Nicht funktionierende oder falsch eingestellte Scheinwerfer werden insbesondere bei schlechten Sichtverhältnissen in Herbst und Winter zu einem erheblichen Sicherheitsrisiko für alle Verkehrsteilnehmer. Umso wichtiger ist es gerade in der dunklen Jahreszeit, mit einer einwandfreien Lichtanlage im Auto unterwegs zu sein. Viele Verkehrswachten in NRW unterstützten den traditionellen kostenlosen Licht-Test im Oktober. Im Berichtsjahr war es die 50. Beleuchtungsaktion, bei der Kfz-Besitzer im Oktober wiederum kostenlos die Beleuchtung ihres Autos in einer Fachwerkstatt überprüfen lassen konnten. Fahrzeuge ohne Beanstandungen erhielten eine Prüfplakette. Bei Beanstandungen konnte man direkt den Fehler beheben lassen. Ein Aufkleber an der Innenseite der Windschutzscheibe des Kraftfahrzeuges signalisiert den kontrollierenden Polizeibeamten, dass hier eine freiwillige Beleuchtungsüberprüfung durchgeführt wurde. Damit wird eine polizeiliche Kontrolle verkürzt. 5.7 „NRW mit Gurt”-Aktion Aufgrund nachlassender Nutzung des Sicherheitsgurtes hat das Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen das Thema „NRW mit Gurt” in die Liste der Kontrollschwerpunkte aufgenommen, zu denen im Laufe des Jahres von der Polizei Kontrollen durchgeführt wurden. Obwohl es den Sicherheitsgurt schon seit langem gibt und die Anschnallquote bei den Erwachsenen recht hoch ist, lässt die richtige Sicherung von Kindern als Mitfahrer im Auto leider immer noch zu wünschen übrig. Die kindgerechte Sicherung betrug im Jahr 2004 nur 74%. Bei Kindern ab 6 Jahren sieht es noch schlechter aus. Auf Innerortsstraßen lag die Benutzung von Kindersitzen bei dieser Altergruppe bei 46 %. 48 % der Kinder ab 6 Jahren werden mit Erwachsenengurt also nicht altersgerecht gesichert. 6 % dieser Altersklasse waren gar nicht gesichert. Jedes dritte Kind ist falsch gesichert. Ein lebensgefährlicher Leichtsinn: Denn von den 31 im letzten Jahr im Straßenverkehr getöteten Kindern in Nordrhein-Westfalen starben elf Kinder als Mitfahrer in einem Fahrzeug. „NRW mit Gurt” hieß es vom 1. bis 14. Mai, als die erste gemeinsame Aktion von Polizei und Verkehrswacht mit Unterstützung der Gemeinde-Unfall-Versicherungsverbände in Nordrhein-Westfalen mit dem Schwerpunkt „Kinder” durchgeführt wurde. Seit der Woche vor dem 1. Mai waren Spannbänder mit dem Logo „NRW mit Gurt” im Straßenbild zu sehen. Sie waren an stark befahrenen Straßen angebracht, so dass alle Fahrzeugführer vor und während der Schwerpunktaktion den Hinweis „NRW mit Gurt” wahrnehmen konnten und an ihre Anschnallpflicht erinnert wurden. Begleitet wurde die Aktion durch die Verteilung von Info-Flyern u.a. durch die Verkehrswachten. Ein Teil der Flyer ist in türkischer Sprache verfasst. Die Aktion v.l.: VSB T. Pier, Landrat Dr. W. Kirsch, Vors. Dr. Busse und GF J. Tryba der Kreisverkehrswacht Warendorf
wurde 2006 erstmalig von der Polizei gemeinsam mit den Verkehrswachten durchgeführt. „Kooperation und Zusammenarbeit ist wichtig, um bei Verkehrsteilnehmern eine nachhaltige Wirkung zu erzielten”, betonte dazu Innenminister Dr. Wolf. Die zweite „NRW mit Gurt”-Aktion von der Polizei und den Verkehrswachten mit Unterstützung der Gemeindeunfallversicherungsverbände in NRW fand vom 28. August bis zum 10. September 2006 mit dem Schwerpunkt Lkw statt. Sie wurde von Innenminister Dr. Ingo Wolf und DVW-Präsident Heinz Hardt mit einer Auftaktveranstaltung am 28. August 2006 auf der Raststätte „Ohligser Heide” (A3) eingeleitet. Nur zwei Drittel aller Brummifahrer schnallen sich im Lkw an, und das, obwohl Fahren ohne Gurt die zweithäufigste Ursache für tödliche Verkehrsunfälle ist. Von 32 tödlich verunglückten Lkw-Fahrern in NRW im Jahr 2005 waren 17 nicht angeschnallt. Die örtlichen Verkehrswachten hatten im Vorfeld die bei ihnen für die Aktion vorhandenen Spannbänder wieder ausgehängt. Zudem wurden 20.000 Flyer „NRW mit Gurt” mit Infos über rechtliche Konsequenzen und einem Anschnallappell für die Zielgruppe Lkw-Fahrer durch die Polizei und die Verkehrswachten verteilt. 5.8 Ostereieraktion Zu Beginn der Osterferien und zum Auftakt der ersten Reisewelle haben es sich Verkehrswachten zur Gewohnheit gemacht, auf die Gefahren des Straßenverkehrs mit einer freundlichen Geste hinzuweisen. Eine Reihe von Verkehrswachten verschenken bunte Ostereier, in Papier gewickelt, auf dem der freundliche Wunsch steht: “Unfallfreie Ostertage wünscht ihre Verkehrswacht”. Rund 17.280 solcher Ostereier wurden so letztes Jahr verschenkt. Andere Verkehrswachten bedachten Verkehrsteilnehmer, die zuvor im Straßenverkehr unangenehm aufgefallen waren, z.B. mit Zitronen oder Zigarren. Der suggestiven Wirkung einer solchen, durchaus freundlich wirkenden Geste konnte sich kaum einer entziehen. Außerdem werden diese Aktionen in der Presse positiv erwähnt und so erreicht die Botschaft nicht nur die direkt Betroffenen, sondern auch viele andere Verkehrsteilnehmer. 5 Verkehrssicherheit für Erwachsene Verkehrsminister Oliver Wittke und Präsident Heinz Hardt bei der Auftaktveranstaltung „Pro Winterreifen” in Düsseldorf 5.9 Winterreifenaktion Verkehrsminister Oliver Wittke und DVW / LVW Präsident Heinz Hardt eröffneten am 18.10.2006 in Düsseldorf gemeinsam die bundesweite Kampagne „Winterreifen aber Sicher!”, an der sich die Verkehrswachten in Nordrhein-Westfalen mit über 1.000 Spannbändern, Informationsmaterialien und verschiedenen Aktionen beteiligten. Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf den winterlichen Straßen sollen so die Autofahrer in ihrer Region für die Umrüstung ihrer Fahrzeuge gewonnen werden, zumal seit Mai 2006 die Straßenverkehrsordnung unter anderem eine an die Wetterverhältnisse angepasste geeignete Bereifung vorschreibt. Als Informationsgrundlage dazu gab es vom DVR die Broschüre „Was Sie jetzt über Winterreifen wissen müssen”, die als Leitfaden den Polizeidienststellen, den Verkehrswachten sowie den Mitarbeitern in Autohäusern und im Reifenhandel dienen soll. Verkehrsminister, Polizei und Landesverkehrswacht versprechen sich von einem verstärkten Winterreifengebrauch eine weitere Senkung der Unfallzahlen. 23
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