Download - Berglandmilch
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INTERNATIONAL<br />
Wie Phönix aus der Milchkann<br />
CHINA MISCHT VERSTÄRKT AM WELTMILCHMARKT MIT<br />
Obwohl die Milchproduktion Chinas stetig wächst und wächst, wird<br />
die Versorgungslücke immer größer. Mittlerweile ist das Land der<br />
weltweit größte Importeur von Milchprodukten und kauft zudem<br />
Zuchtvieh in rauen Mengen. In China selbst entstehen immer<br />
größere Milchfarmen.<br />
China importiert hauptsächlich Mager- und<br />
Vollmilchpulver sowie Molke. Aber auch die<br />
Einfuhr anderer Milchprodukte wächst kräftig.<br />
Im Jahr 2012 lag der Anteil der Chinesen<br />
am gesamten Import von Milchprodukten (in<br />
Milchäquivalent) bei gut elf Prozent. Noch<br />
vor wenigen Jahren erreichte die Volksrepublik<br />
einen Anteil am Welthandel von sieben<br />
Prozent. Damit hat sich nicht nur das Gewicht<br />
der Chinesen am Weltmilchmarkt<br />
deutlich erhöht, sondern auch ihr Einfluss auf<br />
die Weltmarktpreise. Insbesondere der rasch<br />
wachsende Milchpulverhandel und die dort<br />
zuletzt zu beobachtenden Preisschwankungen<br />
machen dies deutlich.<br />
Wachstum zu langsam Trotz einer ebenfalls<br />
stetig wachsenden eigenen Milchproduktion<br />
im Reich der Mitte ist die Versorgungslücke<br />
jedoch immer größer geworden. Mussten<br />
zwischen 2006 und 2008 noch rund fünf<br />
Prozent des chinesischen Inlandbedarfs importiert<br />
werden, sind es 2012 bereits mehr als<br />
14 Prozent. Dabei ist Chinas Milchproduktion<br />
in jüngster Zeit kräftig gewachsen. Allerdings<br />
hat sich das Wachstum mittlerweile<br />
spürbar abgeschwächt. Während der<br />
Zuwachs im Jahr 2003 noch bei 30 Prozent<br />
lag, waren es 2012 nur noch fünf Prozent.<br />
10 Mit Schärdinger lässt sich's leben.<br />
Eine Ursache ist der Ausstieg Tausender<br />
kleiner Milchbauern in den Dörfern aus der<br />
Produktion. Gleichzeitig nimmt die Anzahl<br />
der großen industriell organisierten Farmen<br />
rasant zu, die mit reichen Investoren im<br />
Hintergrund einen besseren Zugang zu Tiergenetik<br />
und eine bessere Futterversorgung<br />
auch über Importe haben.<br />
Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums<br />
im Peking betrug 2010 der Anteil der<br />
Betriebe mit mehr als 100 Kühen 17 Prozent.<br />
Ein Jahr später waren es bereits 28 Prozent.<br />
Insgesamt soll die Zahl der Milchkühe von<br />
7,3 Millionen Tieren im Jahr 2010 auf heuer<br />
etwa acht Millionen Kühe gestiegen sein. Die<br />
erzeugte Milchmenge ist seither um rund<br />
zehn Prozent auf 32,3 Millionen Tonnen<br />
gewachsen. Bis 2015 wollen die aufstrebenden<br />
Chinesen gemäß ihrem jüngsten „Fünfjahresplan“<br />
50 Millionen Tonnen produzieren.<br />
Angesichts von nur fünf Prozent<br />
Wachstum im Jahr und steigender Produktionsauflagen<br />
hinsichtlich Umwelt und Hygiene<br />
scheint dieses Ziel jedoch kaum erreichbar<br />
zu sein. Der Importbedarf an Milch,<br />
in welcher Form auch immer, wird wohl<br />
weiter hoch bleiben oder eher noch wachsen,<br />
meinen Marktbeobachter.<br />
Den größten Vorteil von der robusten chinesischen<br />
Importnachfrage haben bisher die Neuseeländer.<br />
Für den Inselstaat in Ozeanien ist<br />
China der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt.<br />
Im Rahmen eines Freihandelsabkommens<br />
sind die chinesischen Importzölle für<br />
das Milchpulver der Kiwis sukzessive reduziert<br />
worden, sie sind aktuell nur noch halb<br />
so hoch wie für Milchlieferanten aus den<br />
USA oder Europa.<br />
Die chinesische Milchindustrie selbst hat<br />
indes noch einen weiten Weg vor sich: Denn<br />
Chinas Kühe sind nur halb so produktiv wie<br />
etwa amerikanische. Doch genauso wie<br />
China schon der wichtigste Produzent von<br />
Elektrogeräten, Textilien und Spielzeug<br />
geworden ist, so will die Regierung in Peking<br />
nun auch die Milchindustrie und Rinderzucht<br />
an die Spitze bringen. Seit 2009 ist China der<br />
weltweit größte Käufer von Milchkühen.<br />
In den vergangenen drei Jahren hat China