Download - Berglandmilch
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Tal fände man dagegen oft nur noch zehn<br />
Arten, heißt es. Die Nationalpark-Bauern<br />
verpflichten sich vertraglich wieder zum<br />
Mähen der einstigen Bergmähder: meist<br />
„halbschürig“, also nur einmal alle zwei<br />
Jahre, mitunter auch nur alle drei bis fünf<br />
Jahre. Weder die Erträge noch der Verdienst<br />
dafür sind üppig. Und auch sonst werden die<br />
Bergbauern nicht mit Geld überhäuft.<br />
Im Weiler „Berg“ bei Matrei in Richtung Felbertauern<br />
thront hoch über dem Tal auf 1.270<br />
Metern Seehöhe der „Rieplerhof“ der Familie<br />
Steiner. Seit 1938 bewirtschaften sie mittlerweile<br />
in dritter Generation den 45 Hektar<br />
großen Zone-4-Betrieb, davon 15 Hektar<br />
Bergwald, mit extremen Lagen, 50 Grad<br />
Hangneigung und mehr. Dazu kommen 156<br />
Hektar Almflächen sowie zehn Hektar Pacht-<br />
Wiesen vom Hof der Schwiegereltern von<br />
Tirol-Milch-Bauer Gerhard Steiner. Zum Hof<br />
gehören immerhin 40 Milchkühe und bis zu<br />
30 Kälber und Jungrinder, die im Sommer<br />
die Alm in der Außenzone des Nationalparks<br />
beweiden. Bäuerin Theresia kümmert sich<br />
neben der Landwirtschaft primär um den<br />
vierköpfigen Nachwuchs sowie die drei<br />
Ferienwohnungen mit bis zu 100 Belegs -<br />
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tagen, die überwiegend von Stammgästen<br />
frequentiert werden. Während die Altbauern<br />
Franz und Paula die Tiere im Hochgebirge<br />
betreuen, ist es Gerhards Aufgabe, weiter herunten<br />
im Tal das Futter für den langen Winter<br />
einzufahren. Und das ist bis heute überwiegend<br />
mühsame Handarbeit. Gerade mal<br />
zehn Hektar Grünland sind dreimähdige Wiesen,<br />
auf den restlichen 70 Prozent Steilflächen<br />
aber, insgesamt 15 Hektar, wo es selbst<br />
für die besonders geländegängigen Motormäher<br />
und Muli-Transporter zu abschüssig<br />
wird, sind Sense und Holzrechen die einzigen<br />
Werkzeuge. Je zwei Hektar groß sind<br />
auch die beiden Bergmähder der Steiners in<br />
der Schutzzone. In dem nur zu Fuß erreichbaren<br />
Gebiet erfolgt die oft halsbrecherische<br />
Mahd alle zwei Jahre alternierend, geborgen<br />
wird das Heu, verschnürt zu kleinen Packen,<br />
über ein gespanntes Seil.<br />
„Bis zu 100 Stunden pro Hektar“, rechnet<br />
Gerhard vor, dauere die Heuernte auf solchen<br />
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