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72<br />

Motobi Catria Sport<br />

Vergangene Zeiten sind fremde<br />

Welten. Für den heutigen Zeitgenossen<br />

ist oft schwierig nachzuvollziehen,<br />

was die Generation der Väter<br />

oder gar der Großväter umtrieb.<br />

Was kann also aus heutiger Sicht an<br />

Motobi<br />

Das Kraftei aus Pesaro!<br />

einem Sportmotorrad dran sein, das<br />

alles andere als souverän die 110<br />

km/h Marke überschreitet?<br />

Meine erste und zugleich intensive<br />

Begegnung mit einer 12 PS starken<br />

Motobi Catria fand an einem<br />

Sommertag 2002 in Marburg<br />

statt. Ich besuchte<br />

Georg Solms. Ich hatte<br />

ihn anlässlich eines<br />

Vortrags über Ernst<br />

Neumann-Neander<br />

kennen gelernt und<br />

war auf dem Rückweg<br />

vom Rheinland<br />

bei ihm in<br />

Marburg eingetroffen.<br />

Das Angebot<br />

mit der Motobi zu<br />

fahren weckte meine<br />

Neugier.<br />

Als die rote Maschine<br />

ins Freie geschoben<br />

wurde, war ich<br />

von ihrer Linie fasziniert.<br />

Zierlich wie ein Moped,<br />

schlank wie ein Schwebebalken<br />

und dabei sportlich rasant. So<br />

wirkte die unrestaurierte 63er Catria in<br />

matt gewordenem rotem Lack auf<br />

mich. Sie zeigte die Spuren vieler Jahre,<br />

aber keine die von Verfall kündeten.<br />

Schon der Start war ungewöhn-<br />

lich: Georg hatte irgendwann den<br />

rechts liegenden Kickstarter abgeschraubt,<br />

nachdem er sich beim<br />

Kicken einmal den Fuß verletzt hatte.<br />

Seitdem wird die 175er kurzerhand<br />

angeschoben.<br />

Und tatsächlich schon nach<br />

wenigen Metern bollerte der<br />

Viertakter kernig los. Da<br />

der Choke rasch für<br />

Überfettung sorgte<br />

und ich diesen wieder<br />

ausrückte, musste<br />

eine Weile der<br />

Gasgriff rhythmisch<br />

auf und zu<br />

gedreht werden.<br />

Spätestes jetzt<br />

war ich fasziniert<br />

von der Kombination<br />

aus volltönender<br />

Robustheit<br />

und schwereloser<br />

Haptik. Bereits das<br />

Schieben war schöner<br />

als bei einem Kleinkraftrad,<br />

da sich die Motobi<br />

durch die 19er Räder deutlich<br />

graziler und dabei präziser in den Lenkerenden<br />

anfühlte als eine Kreidler<br />

oder Simson.<br />

Ihr Ton war frei und offen und nicht<br />

so gepresst-zwitschernd wie wir dass

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