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Organisation und Finanzierung der Tourismusförderung in ...

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III. Erfolgsfaktor <strong>Organisation</strong> <strong>und</strong> Personal<br />

Tourismusför<strong>der</strong>ung muss nicht nur planerisch <strong>und</strong> konzeptionell<br />

vorbereitet, son<strong>der</strong>n auch organisatorisch <strong>und</strong> personell<br />

umgesetzt werden. Zu beachten ist dabei, dass Tourismus<br />

e<strong>in</strong>e Querschnittsbranche mit komplexen Strukturen<br />

<strong>und</strong> gegenseitigen Abhängigkeiten ist. Dies liegt e<strong>in</strong>erseits<br />

an dem touristischen Produkt selbst, das mit e<strong>in</strong>em herkömmlichen<br />

Konsumgut nicht vergleichbar ist, an<strong>der</strong>erseits<br />

an <strong>der</strong> teilweisen Überorganisation <strong>der</strong> Branche.<br />

Die nachfolgende Abbildung zeigt dabei das zu berücksichtigende<br />

komplexe Beziehungsgeflecht <strong>der</strong> verschiedenen Akteure.<br />

Idealmodell <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>sstrukturen im Tourismus:<br />

Das Drei-Ebenen-Modell<br />

Landesebene<br />

Regionsebene<br />

Lokale Ebene<br />

Landestourismusorganisation<br />

Regionale<br />

Tourismusorganisation<br />

Lokale Tourismusorganisation<br />

Leistungsträger<br />

Landkreis<br />

Gebietsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

Ortsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

Insbeson<strong>der</strong>e auf regionaler Ebene kommt es vielfach zu Überschneidungen<br />

<strong>und</strong> Doppel- o<strong>der</strong> sogar Mehrfachzuständigkeiten.<br />

Neben den „offiziellen“ regionalen Tourismusorganisationen<br />

(Regionalverbänden) kümmern sich auch die Landkreise<br />

um touristische Belange. Darüber h<strong>in</strong>aus bestehen sog. Gebietsgeme<strong>in</strong>schaften,<br />

die z. B. den Tourismus <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Teilregion o<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>em Flusstal entwickeln <strong>und</strong> vermarkten. Auf <strong>der</strong> lokalen Ebene<br />

gibt es sowohl die Orte, die sich zu überörtlichen Geme<strong>in</strong>schaften<br />

zusammenschließen, als auch jene, die e<strong>in</strong>en eigenen<br />

Ortsvere<strong>in</strong> betreiben <strong>und</strong> außerdem Mitglied <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em thematischen<br />

Netzwerk s<strong>in</strong>d. Gleichzeitig kümmert sich e<strong>in</strong>e kaum<br />

quantifizierbare Fülle von <strong>Organisation</strong>en auf allen Ebenen wie<strong>der</strong>um<br />

um Teilräume, ausgewählte Aspekte o<strong>der</strong> Themen. 6<br />

In vielen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n besteht zudem ke<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dliche abstrakte<br />

Aufgabenteilung, we<strong>der</strong> zwischen den e<strong>in</strong>zelnen <strong>Organisation</strong>en<br />

noch auf <strong>und</strong> zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Ebenen.<br />

E<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dliche Def<strong>in</strong>ition, welche <strong>Organisation</strong>en wofür<br />

zuständig s<strong>in</strong>d, sucht man daher meist vergebens. E<strong>in</strong>zig <strong>der</strong><br />

Begriff Dest<strong>in</strong>ation – im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er wettbewerbsfähigen tou-<br />

ristischen E<strong>in</strong>heit – gibt e<strong>in</strong>en gewissen Orientierungsrahmen. 7<br />

Umso wichtiger ist es, den Themenkomplex <strong>Organisation</strong><br />

ERFOLGSFAKTOR ORGANISATION UND PERSONAL<br />

<strong>und</strong> Personal als e<strong>in</strong>en <strong>der</strong> Schwerpunkte im Rahmen des<br />

vorliegenden Leitfadens für die Landkreise aufzubereiten.<br />

Es geht um das Engagement <strong>der</strong> Landkreise, e<strong>in</strong>e effiziente<br />

Arbeitsteilung mit an<strong>der</strong>en Partnern <strong>und</strong> die Vermeidung<br />

von Doppelstrukturen <strong>und</strong> zielführende <strong>Organisation</strong>sformen.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e zwischen Landkreisen <strong>und</strong> regionalen<br />

Tourismusverbänden ist dies von großer Bedeutung. Auch<br />

das Personal <strong>und</strong> dessen Qualifikation ist e<strong>in</strong> entscheiden<strong>der</strong><br />

Faktor für e<strong>in</strong>e erfolgreiche Tourismusför<strong>der</strong>ung. Im Zuge<br />

e<strong>in</strong>er weiteren Professionalisierung <strong>der</strong> Branche <strong>und</strong> <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung<br />

nach e<strong>in</strong>em noch effizienteren Mittele<strong>in</strong>satz rückt<br />

darüber h<strong>in</strong>aus das Controll<strong>in</strong>g zunehmend <strong>in</strong> den Fokus.<br />

Camp<strong>in</strong>gverband Bä<strong>der</strong>verband<br />

Touristische Straßen<br />

Touristische<br />

Projekte/Initiativen<br />

Touristische<br />

Projekte/Initiativen<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung/Standortmarket<strong>in</strong>g<br />

Regionalmanagement/<br />

market<strong>in</strong>g<br />

Produktkooperationen<br />

City/Stadtmarket<strong>in</strong>g<br />

Landestourismus<br />

Regionale Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />

Großschutzgebiete<br />

Lokale Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />

1. Befragungsergebnisse<br />

· Der größte Teil <strong>der</strong> Landkreise unterstützt den Tourismus über<br />

die Mitgliedschaft <strong>in</strong> regionalen Tourismusverbänden (51 %).<br />

Dies geschieht häufig auch mit e<strong>in</strong>er zusätzlichen landkreis<strong>in</strong>ternen<br />

Verankerung des Tourismus <strong>in</strong> <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung,<br />

e<strong>in</strong>em sonstigen Amt o<strong>der</strong> als Stabstelle<br />

(vgl. Abbildung). E<strong>in</strong> deutlicher touristischer Schwerpunkt<br />

zeigt sich bei <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong> im Rahmen e<strong>in</strong>er kreiseigenen<br />

Tourismusorganisation. Doch selbst <strong>in</strong> dieser Gruppe sieht<br />

sich nur je<strong>der</strong> vierte Landkreis als eigene Dest<strong>in</strong>ation. Die <strong>Organisation</strong>sform<br />

des eigenen Tourismusamtes wird eher von<br />

Regionen mit ger<strong>in</strong>ger Tourismus<strong>in</strong>tensität – häufig auch aufgr<strong>und</strong><br />

des Fehlens schlagkräftiger Tourismusverbände – genutzt,<br />

denn diese Landkreise weisen im Durchschnitt die mit<br />

Abstand ger<strong>in</strong>gsten Übernachtungszahlen auf.<br />

6 OSV 2011, S. 88.<br />

7 Die Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland, Schleswig-Holste<strong>in</strong>, Nie<strong>der</strong>sachsen,<br />

Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz <strong>und</strong> Saarland haben sich 2011 geme<strong>in</strong>sam dem Thema „<strong>Organisation</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>F<strong>in</strong>anzierung</strong> im Tourismus“ gewidmet. Die Jahresberichte bieten auch für die Land-<br />

kreise wichtige weiterführende Informationen <strong>und</strong> Anregungen mit dem Fokus auf <strong>der</strong><br />

regionalen <strong>und</strong> lokalen Ebene.<br />

…<br />

…<br />

…<br />

…<br />

Quelle: dwif 2011 <strong>in</strong> OSV 2011<br />

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