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Organisation und Finanzierung der Tourismusförderung in ...

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Die hier aufgeführten För<strong>der</strong>programme auf EU- <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esebene<br />

s<strong>in</strong>d nur e<strong>in</strong> Ausschnitt aus den vielfältigen Möglichkeiten<br />

zur För<strong>der</strong>ung tourismusspezifischer Investitionen<br />

<strong>und</strong> Infrastruktur. Sowohl für B<strong>und</strong>es- als auch für EU-Programme<br />

gilt, dass die Län<strong>der</strong> <strong>in</strong>nerhalb ihrer län<strong>der</strong>spezifischen<br />

Programme die konkreten För<strong>der</strong>tatbestände <strong>und</strong><br />

Instrumente festlegen, was von Land <strong>und</strong> Land sehr unterschiedlich<br />

ist. H<strong>in</strong>zu kommt e<strong>in</strong>e Vielzahl spezifischer Län<strong>der</strong>programme,<br />

die im Rahmen <strong>der</strong> vorliegenden Broschüre<br />

nicht dargestellt werden können. Entscheidend für den för<strong>der</strong>politischen<br />

Erfolg ist <strong>der</strong> geschickte Umgang mit den bestehenden<br />

Instrumenten, wobei die Unübersichtlichkeit <strong>und</strong><br />

Komplexität <strong>der</strong> Materie erhebliche Sachkenntnis erfor<strong>der</strong>t,<br />

um sämtliche För<strong>der</strong>potenziale auszuschöpfen.<br />

Von den <strong>der</strong>zeit verfügbaren touritisch relevanten För<strong>der</strong>programmen<br />

<strong>in</strong> Deutschland richtet sich nur r<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Fünftel<br />

explizit an die Tourismusbranche, während viele weitere<br />

Angebote eher allgeme<strong>in</strong>er Natur s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> verschiedenen<br />

Wirtschaftszweigen zugutekommen. Diese Programme för<strong>der</strong>n<br />

<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Unternehmen sowie öffentliche E<strong>in</strong>richtungen,<br />

Kommunen <strong>und</strong> Verbände/Vere<strong>in</strong>igungen <strong>und</strong> Infrastrukturmaßnahmen.<br />

Zuschüsse s<strong>in</strong>d dabei das wichtigte<br />

Instrument.<br />

Spezielle Kreditprogramme für das Tourismusgewerbe gibt<br />

h<strong>in</strong>gegen nicht. Dem Tourismusgewerbe steht die breite Palette<br />

<strong>der</strong> KfW- <strong>und</strong> ERP-Programme zur Verfügung.<br />

E<strong>in</strong>e gute weitergehende Orientierung bietet die För<strong>der</strong>datenbank<br />

des B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isteriums für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie<br />

unter www.foer<strong>der</strong>datenbank.de.<br />

Praxisbeispiele<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong>: Kreditleitfaden<br />

ERFOLGSFAKTOR INVESTITIONEN<br />

In Schleswig-Holste<strong>in</strong> wurde bereits vor e<strong>in</strong>igen Jahren e<strong>in</strong>e<br />

Investitionsoffensive für den Tourismus gestartet. Auslöser<br />

waren die Untersuchungsergebnisse des Sparkassen-Tourismusbarometers<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong>. Dieses hatte erhoben,<br />

dass 20 % <strong>der</strong> gewerblichen <strong>und</strong> 25 % <strong>der</strong> privaten Betriebe<br />

<strong>in</strong> den letzten zehn Jahren nicht mehr <strong>in</strong> die Aufrechterhaltung<br />

<strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit <strong>in</strong>vestiert hatten. Die<br />

Empfehlung war e<strong>in</strong>e Investitionsoffensive, die unter <strong>der</strong><br />

Fe<strong>der</strong>führung des Tourismusverbandes Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong> Kooperation mit <strong>der</strong> Landesregierung, des DEHOGA<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> Kammern des Landes umgesetzt<br />

wurde. Ziel <strong>der</strong> Offensive war es, günstigere Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

für alle touristischen Akteure zu schaffen <strong>und</strong> somit<br />

die Wettbewerbsfähigkeit des Landes b<strong>und</strong>esweit <strong>und</strong> im<br />

<strong>in</strong>ternationalen Vergleich zu sichern. In Ergänzung zu den<br />

För<strong>der</strong>programmen des Landes haben Sparkassen Kreditprogramme<br />

aufgelegt, <strong>und</strong> dazu beigetragen, die touristischen<br />

Betriebe zukunftsfähig aufzustellen. Diese Beispiele zeigen:<br />

Wenn sich Kommunen, Tourismusakteure <strong>und</strong> Sparkassen<br />

zusammen tun, kann das Investitionsklima nachhaltig verbessert<br />

werden.<br />

Osnabrück (Nie<strong>der</strong>sachsen):<br />

Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur – ÖPP als Lösungsansatz<br />

Verkehrsanb<strong>in</strong>dungen spielen auch im Tourismus e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Rolle, denn die Erreichbarkeit zählt zu den Hauptkriterien<br />

bei <strong>der</strong> Reiseentscheidung <strong>der</strong> Gäste. Gleichzeitig s<strong>in</strong>d Investitionen<br />

<strong>in</strong> diesem Bereich häufig mit langwierigen Planungsprozessen<br />

<strong>und</strong> hohen Kosten verb<strong>und</strong>en. Unter Fe<strong>der</strong>führung<br />

<strong>der</strong> IHK Osnabrück-Emsland wurden zwei Autobahnprojekte<br />

über ÖPP-Modelle realisiert. Der dortige Lückenschluss <strong>der</strong><br />

A 31 hätte über B<strong>und</strong>esmittel bei e<strong>in</strong>em Investitionsvolumen<br />

von <strong>in</strong>sgesamt 210 Mio. Euro erst 2013 erfolgen können. Im<br />

Rahmen e<strong>in</strong>es Mitf<strong>in</strong>anzierungsmodells wurden r<strong>und</strong> 55 Mio.<br />

Euro über die kommunalen Gebietskörperschaften <strong>und</strong> Wirtschaftsunternehmen<br />

<strong>in</strong> Deutschland <strong>und</strong> <strong>in</strong> den Nie<strong>der</strong>landen<br />

abgedeckt. Seit Ende 2004 ist die Strecke befahrbar. Beim<br />

Lückenschluss <strong>der</strong> A 33 Nord mussten die Planungskosten<br />

teilweise vom Land Nie<strong>der</strong>sachsen aufgebracht werden, welches<br />

jedoch ke<strong>in</strong>e Mittel zur Verfügung stellen konnte. Die<br />

IHK hat daher über e<strong>in</strong>e Sponsor<strong>in</strong>gaktion 115.000 Euro von<br />

<strong>der</strong> regionalen Wirtschaft e<strong>in</strong>geworben. Bis 2015 wird <strong>der</strong><br />

Autobahnabschnitt befahrbar se<strong>in</strong>.<br />

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