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Organisation und Finanzierung der Tourismusförderung in ...

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ERFOLGSFAKTOR FINANZEN<br />

· Die höchsten Budgets erreichen Landkreise <strong>in</strong> touristischen<br />

Top-Gebieten <strong>in</strong> Mittelgebirgen, den Alpen o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Nähe von Seen. H<strong>in</strong>zu kommen Landkreise mit beson<strong>der</strong>en<br />

<strong>in</strong>frastrukturellen Aufgaben, wie etwa den Betrieb <strong>und</strong> die<br />

Instandhaltung herausragen<strong>der</strong> Sehenswürdigkeiten.<br />

· E<strong>in</strong> Blick <strong>in</strong> die E<strong>in</strong>zeldaten verrät aber auch, dass e<strong>in</strong> Fünftel<br />

<strong>der</strong> Landkreise nur über e<strong>in</strong> Tourismusbudget von 100.000 €<br />

o<strong>der</strong> weniger verfügt (bei touristischen Regionalverbänden<br />

nur 3 % 13 ), gut sieben Prozent dagegen über mehr als 1<br />

Mio. € (bei touristischen Regionalverbänden 20 %). Zieht<br />

man Personal- <strong>und</strong> Verwaltungskosten davon ab, so bleibt<br />

bei vielen Landkreisen e<strong>in</strong> zu ger<strong>in</strong>ges Budget für die Unterstützung<br />

e<strong>in</strong>er regionalen Tourismusorganisation o<strong>der</strong><br />

für <strong>in</strong>frastrukturelle Basisaufgaben übrig. Die wichtigsten<br />

Hemmfaktoren für die touristische Entwicklung <strong>in</strong> den<br />

Landkreisen betreffen die f<strong>in</strong>anzielle Ausstattung <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>en:<br />

Fehlende Eigenmittel, e<strong>in</strong> zu ger<strong>in</strong>ges Market<strong>in</strong>gbudget<br />

<strong>und</strong> die För<strong>der</strong>bürokratie werden am häufigsten<br />

genannt (vgl. Abbildung.)<br />

· E<strong>in</strong> genauerer Blick auf die Landkreistypen verdeutlicht<br />

noch e<strong>in</strong>mal die teils sehr ausgeprägte Abhängigkeit von<br />

öffentlichen För<strong>der</strong>mitteln (vgl. Abbildung). Die „Gruppe<br />

Infrastruktur“ <strong>und</strong> die „Gruppe Mischtypen“ stehen immerh<strong>in</strong><br />

für 42 % <strong>der</strong> Landkreise. Die Landkreise des Typs<br />

„Mitgliedschaft <strong>in</strong> touristischen Regionalverbänden“ f<strong>in</strong>anzieren<br />

ihre touristischen Aufgaben dagegen fast komplett<br />

durch Eigenmittel.<br />

· In Landkreisen mit dem Fokus auf <strong>in</strong>frastrukturellen Aufgaben<br />

stammen vier von zehn Euro aus För<strong>der</strong>mitteln. Gleichzeitig<br />

werden Budgetrückgänge erwartet <strong>und</strong> es bestehen hohe,<br />

fixe Ausgaben für E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> touristischen Infrastruktur.<br />

· Für die nächsten Jahre geht etwa je<strong>der</strong> zehnte Landkreis von<br />

22<br />

Hemmfaktoren mit großer Bedeutung für die Tourrismusentwicklung<br />

aus Sicht <strong>der</strong> Landkreise 14<br />

54,3 %<br />

Mangelnde<br />

Eigenmittel<br />

20,5 %<br />

Quantitativ unzureichende<br />

touristische Infrastruktur<br />

Quelle: dwif/DLT 2011, n = 219<br />

40,2 %<br />

Zu ger<strong>in</strong>ges<br />

Market<strong>in</strong>gbudget<br />

18,7<br />

Zu ger<strong>in</strong>ge<br />

Kooperationsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

29,7 %<br />

För<strong>der</strong>bürokratie<br />

13 OSV 2011, S. 112.<br />

14 Die Prozentwerte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Abb. geben den Anteil <strong>der</strong> Landkreise wie<strong>der</strong>, die den entspre-<br />

chenden Hemmfaktor mit „großer Bedeutung“ e<strong>in</strong>gestuft haben. Die vierstufige Skala<br />

reicht von „großer Bedeutung“ bis „ke<strong>in</strong>e Bedeutung“.<br />

steigenden Budgets <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tourismusför<strong>der</strong>ung aus. 62 %<br />

erwarten zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>e stabile Entwicklung. E<strong>in</strong> Viertel <strong>der</strong><br />

Landkreise rechnet mit e<strong>in</strong>er Verr<strong>in</strong>gerung <strong>der</strong> Mittel. Beim Typ<br />

„Infrastruktur“ erwartet sogar je<strong>der</strong> zweite Landkreis Rückgänge.<br />

Vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> steigen<strong>der</strong> Ansprüche sowohl an<br />

die touristische Infrastruktur als auch an das touristische Market<strong>in</strong>g<br />

müssen diese Erwartungen nachdenklich stimmen.<br />

Tourismusbudget <strong>der</strong> Landkreise nach Typen –<br />

Mittelherkunft<br />

Schwerpunkt<br />

Bau/Unterhalt/Betrieb<br />

von Infrastruktur<br />

Schwerpunkt<br />

kreiseigene Tourismusmarket<strong>in</strong>gorganisation<br />

Schwerpunkt Mitgliedschaft<br />

<strong>in</strong> touristischen<br />

Regionalverbänden<br />

Mischtyp<br />

Eigenmittel des Landkreises<br />

Quelle: dwif/DLT 2011, n = 219<br />

· Für die regionalen Tourismusorganisationen s<strong>in</strong>d öffentliche<br />

Zuschüsse, etwa <strong>in</strong> Form von Mitgliedsbeiträgen <strong>und</strong> damit<br />

auch das Engagement <strong>der</strong> Landkreise e<strong>in</strong>e wichtige <strong>F<strong>in</strong>anzierung</strong>sbasis.<br />

· Als Schwerpunktthemen bis 2020 identifizieren die Landkreise<br />

das Market<strong>in</strong>g, die Akquirierung von För<strong>der</strong>mitteln<br />

<strong>und</strong> die Markenbildung. Weitere wichtige Themen für die<br />

zukünftige touristische Arbeit s<strong>in</strong>d die Qualitätsentwicklung<br />

<strong>und</strong> die Qualifizierung <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im Gastgewerbe<br />

(vgl. Abbildung).<br />

Schwerpunktthemen des Tourismus <strong>in</strong> den Landkreisen<br />

bis 2020<br />

Qualität<br />

Gastgewerbe<br />

Akquirierung<br />

För<strong>der</strong>mittel<br />

Markenbildung<br />

Qualifizierung<br />

Gastgewerbe<br />

Angebotsentwicklung<br />

Gastgewerbe<br />

Qualität Freizeitbereich<br />

Angebotsentwicklung<br />

Freizeitbereich<br />

58 39 3<br />

80 11 9<br />

93 43<br />

67 28 5<br />

0% 10 20 30 40 50 60 70 80 90<br />

Market<strong>in</strong>g 44,7 %<br />

Qualifizierung<br />

Freizeitbereich<br />

42,0 %<br />

38,4 %<br />

34,7 %<br />

28,8 %<br />

26,0 %<br />

25,1 %<br />

18,7 %<br />

16,0 %<br />

För<strong>der</strong>mittel (Land, B<strong>und</strong>, EU) sonstige Mittel<br />

100<br />

Quelle: dwif/DLT 2011, n = 219<br />

15 Die Prozentwerte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Abb. geben den Anteil <strong>der</strong> Landkreise wie<strong>der</strong>, die das entsprechende<br />

Thema mit „Landkreis muss sich dem Thema sehr stark widmen“ bezeichnet haben.<br />

Die vierstufige Skala reichte von „Landkreis muss sich dem Thema sehr stark widmen“<br />

bis „Landkreis muss sich dem Thema kaum widmen“.

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