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Organisation und Finanzierung der Tourismusförderung in ...

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IV. Erfolgsfaktor F<strong>in</strong>anzen<br />

Die Aufgaben für die touristischen Akteure von <strong>der</strong> lokalen<br />

über die regionale bis zur Landesebene werden immer vielfältiger<br />

<strong>und</strong> umfangreicher. Neben dem wachsenden Wettbewerb<br />

steigen auch die Qualitätsansprüche. Dies hat direkte<br />

Auswirkungen auf die Anfor<strong>der</strong>ungen an die vorzuhaltende<br />

Infrastruktur. Investitionszyklen werden zudem kürzer <strong>und</strong><br />

die Investitionsvolum<strong>in</strong>a steigen. Infolgedessen wächst oft<br />

auch <strong>der</strong> Anspruch an e<strong>in</strong> professionelles touristisches Market<strong>in</strong>g,<br />

sowohl bei den Gästen als auch bei den Leistungsträgern.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs zählt die Unterstützung <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ung<br />

des öffentlichen Tourismus zu den freiwilligen Aufgaben <strong>der</strong><br />

Kommunen, <strong>der</strong>en Haushalte jedoch angespannt bleiben.<br />

Ferner steht die öffentliche För<strong>der</strong>kulisse im Zuge <strong>der</strong> neuen<br />

EU-För<strong>der</strong>periode ab 2014 noch nicht fest. Dieses Zusammenspiel<br />

führt letztlich zu wachsenden <strong>F<strong>in</strong>anzierung</strong>sproblemen<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Hand bei touristischen Aufgaben. 11<br />

Öffentlicher Tourismus: Wachsende <strong>F<strong>in</strong>anzierung</strong>sprobleme<br />

Konsolidierung<br />

<strong>der</strong> öffentlichenHaushalte<br />

Neue EU-För<strong>der</strong>periode<br />

ab 2014<br />

…<br />

F<strong>in</strong>anz-<br />

ausstattung<br />

öffentlicher<br />

Haushalte<br />

Quelle: dwif 2011 <strong>in</strong> SGVSH, TVSH 2011<br />

<strong>F<strong>in</strong>anzierung</strong>sprobleme bei<br />

B<strong>und</strong>, Län<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Kommunen<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich mangelt es dem Tourismus <strong>in</strong> Deutschland<br />

nicht an <strong>Organisation</strong>en <strong>und</strong> E<strong>in</strong>richtungen, die sich um die<br />

Vermarktung von Produkten <strong>und</strong> Dest<strong>in</strong>ationen kümmern. Es<br />

mangelt ihm vielmehr an wirklich leistungsfähigen Tourismusorganisationen,<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auf <strong>der</strong> regionalen <strong>und</strong> lokalen<br />

Ebene. Hier gilt es, anzusetzen. Dafür reichen aber Reformen<br />

<strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>sstrukturen alle<strong>in</strong> nicht aus. Es muss auch analysiert<br />

werden, wie <strong>der</strong> Tourismus f<strong>in</strong>anziert wird <strong>und</strong> wo die<br />

Hebel s<strong>in</strong>d, um die f<strong>in</strong>anzielle Leistungsfähigkeit von Tourismusorganisationen<br />

nachhaltig zu steigern <strong>und</strong> sicherzustellen.<br />

1.Befragungsergebnisse<br />

· Die Landkreise för<strong>der</strong>n den Tourismus <strong>in</strong> erheblichem Umfang.<br />

2010 haben sie r<strong>und</strong> 120 Millionen € <strong>in</strong>vestiert (vgl. Abbildung).<br />

Mehr als zwei Drittel dieses Tourismusbudgets stammen aus<br />

Eigenmitteln <strong>der</strong> Landkreise, aber auch För<strong>der</strong>mittel von B<strong>und</strong>,<br />

Land <strong>und</strong> EU spielen e<strong>in</strong>e wichtige Rolle: Je<strong>der</strong> vierte auf Landkreisebene<br />

e<strong>in</strong>gesetzte Euro stammt aus För<strong>der</strong>töpfen.<br />

11 SGVSH, TVSH 2011, S. 99 12 OSV 2011, S. 112.<br />

Freiwillige<br />

Aufgabe<br />

Tourismus<br />

Steigende<br />

Qualitätsansprüche<br />

Wachsen<strong>der</strong><br />

Wettbewerb<br />

Anpassung tourismusrelevanter<br />

Infrastruktur<br />

Steigende<br />

Investitionsvolum<strong>in</strong>a<br />

Anspruchsvolleres<br />

Market<strong>in</strong>g<br />

…<br />

ERFOLGSFAKTOR FINANZEN<br />

· Bei <strong>der</strong> Mittelverwendung ergeben sich zwei große Kosten<br />

blöcke, <strong>in</strong> die jeweils r<strong>und</strong> 40 % des Gesamtbudgets fließen.<br />

Auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Seite stehen Mitgliedsbeiträge <strong>in</strong> touristischen<br />

Regionalverbänden <strong>und</strong> die Vorhaltung kreiseigener<br />

Tourismusmarket<strong>in</strong>gorganisationen. An<strong>der</strong>erseits<br />

wird e<strong>in</strong> Großteil des Budgets für den Bau <strong>und</strong> Unterhalt<br />

von (kreiseigener) touristischer Infrastruktur verwendet. Die<br />

Unterstützung o<strong>der</strong> sogar Durchführung von befristeten<br />

Events <strong>und</strong> Projekten bilden e<strong>in</strong>en weiteren Schwerpunkt<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Tourismusför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Landkreise.<br />

Tourismusför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Landkreise <strong>in</strong> Deutschland<br />

2011<br />

Woher?<br />

Eigenmittel<br />

<strong>der</strong> Landkreise:<br />

83 Mio. €<br />

26%<br />

För<strong>der</strong>mittel<br />

(B<strong>und</strong>, Land, EU):<br />

31 Mio. €<br />

Sonstige Mittel:<br />

6 Mio. €<br />

Quelle: dwif/DLT 2011, Hochrechnung auf Basis von 219 von <strong>in</strong>sgesamt 301 Landkreisen<br />

· Durchschnittlich verfügen die Landkreise über 390.000 €<br />

für die Tourismusför<strong>der</strong>ung (touristische Regionalverbände:<br />

533.000 € 12 ). Doch die Bandbreite reicht von 10.000 bis<br />

2,5 Mio. €. Hier besteht wie<strong>der</strong>um e<strong>in</strong> enger Zusammenhang<br />

mit den Aufgaben (vgl. Abbildung).<br />

Höhe des touristischen Gesamtbudgets<br />

<strong>der</strong> Landkreise<br />

Quelle: dwif/DLT 2011, n = 219<br />

69% 21%<br />

5%<br />

> 2.000 Tsd. €: 2%<br />

1.001 bis 2.000 Tsd. €: 5%<br />

401 bis 500 Tsd. €: 9%<br />

Wieviel? Woh<strong>in</strong>?<br />

ca. 120<br />

Mio. €<br />

ke<strong>in</strong>e Angabe: 11%<br />

501 bis 1.000 Tsd. €: 10%<br />

301 bis 400 Tsd. €: 8%<br />

20%<br />

21%<br />

16%<br />

14%<br />

7%<br />

Mitgliedschaft <strong>in</strong> touristischen<br />

Regionalverbänden: 25 Mio. €<br />

Kreiseigene TMO: 24 Mio. €<br />

Kreiseigene touristische<br />

Infrastruktur: 27 Mio. €<br />

NICHT kreiseigene touristische<br />

Infrastruktur: 19 Mio. €<br />

Tourismusobjekte/Events:<br />

17 Mio. €<br />

Sonstige Aktivitäten: 8 Mio. €<br />

10 bis 50 Tsd. €: 8%<br />

201 bis 300 Tsd. €: 18%<br />

50 bis 100 Tsd. €: 12%<br />

101 bis 200 Tsd. €: 17%<br />

Durchschnittliche Höhe des Tourismusbudgets <strong>der</strong> Landkreise: 390 Tsd. €<br />

(M<strong>in</strong>imaler Wert: 10 Tsd. €, maximaler Wert: 2,5 Mio. €)<br />

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