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hat das kf gefordert, es sei - Schweizerischer Gewerbeverband sgv

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Schweizerische Gewerbezeitung – 14. September 2012 WIRTSCHAFT&POLITIK 9<br />

SGV-PAROLEN<br />

Einmal Nein, einmal Ja<br />

Der Schweizerische <strong>Gewerbeverband</strong> <strong>sgv</strong> <strong>hat</strong><br />

<strong>sei</strong>ne Parolen für die Abstimmungen vom<br />

23. September 2012 gefasst. Die Gewerbekammer,<br />

<strong>das</strong> «Parlament» d<strong>es</strong> grössten Wirtschaftsdachverbands<br />

der Schweiz lehnt die Initiative<br />

«Schutz vor Passivrauchen» ab und sagt Ja zur<br />

Initiative «Sicher<strong>es</strong> Wohnen im Alter». Mangels<br />

Gewerberelevanz fasste die Kammer keine<br />

Parole zum Bund<strong>es</strong>b<strong>es</strong>chluss über die Musi<strong>kf</strong>örderung.<br />

Die Gewerbekammer <strong>hat</strong>te ihre Parole zur als<br />

Zwängerei empfundenen Volksinitiative «Schutz<br />

vor Passivrauchen» bereits anlässlich ihrer Mai-<br />

Sitzung b<strong>es</strong>chlossen (die sgz berichtete). Nach<br />

Ansicht vieler Mitgliedsverbände ist die Initiative<br />

schädlich fürs Gewerbe und gefährdet Arbeitsplätze<br />

– und zwar weit über den Gastro-<br />

Bereich hinaus. Die Ja-Parole für die Volksinitiative<br />

«Sicher<strong>es</strong> Wohnen im Alter» war vom<br />

<strong>sgv</strong>-Vorstand, g<strong>es</strong>tützt auf die <strong>sgv</strong>-Strategie<br />

2010–2014, beantragt worden. En<br />

«Bagatell-Regelung» für<br />

erstmalige Verstösse<br />

Erst wenige Tage im Amt, kann Christoph Buser,<br />

der neue Direktor der Wirtschaftskammer<br />

Baselland (vgl. S. 8), bereits einen Erfolg verbuchen.<br />

Zusammen mit der Handwerkskammer<br />

Freiburg (D) und den Kontrollorganen d<strong>es</strong><br />

Ausbaugewerb<strong>es</strong> wurde eine KMU-taugliche<br />

Lösung gefunden für «erstmalige Kleinverstösse<br />

bis zu 1000 Franken im Kanton Baselland».<br />

Sind solche Verstösse erstmals und «ohne jede<br />

Absicht» begangen worden, so werden sie ohne<br />

Konventionalstrafe und mit einer blossen<br />

Verwarnung abgetan. Buser zeigte sich in einem<br />

gemeinsamen Communiqué mit der deutschen<br />

Seite mit der einvernehmlich erwirkten<br />

Lösung für die KMU «zufrieden». En<br />

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AGRARPOLITIK 2014–2017 – Der <strong>sgv</strong> setzt sich energisch dafür ein, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Parlament für gleich<br />

lange Spi<strong>es</strong>se zwischen Gewerbe und Landwirtschaft b<strong>es</strong>orgt ist.<br />

Produktion <strong>hat</strong> Vorrang<br />

Nächsten Mittwoch, 19. September,<br />

behandelt der Nationalrat als Erstrat<br />

die «AP 2014–2017». Die vorberatende<br />

Kommission <strong>hat</strong>te nicht weniger<br />

als 134 Anträge zu behandeln; damit<br />

ist eine Monsterdebatte im Plenum<br />

vorprogrammiert.<br />

Nebenerwerb reduzieren<br />

Hauptaufgabe der Landwirtschaft ist<br />

immer noch die Erzeugung von qualitativ<br />

hochwertigen Agrarprodukten.<br />

Dazu kommen gemäss Verfassungsauftrag<br />

die Erhaltung der natürlichen<br />

Lebensgrundlagen und die<br />

Pflege der Kulturlandschaft sowie<br />

die dezentrale B<strong>es</strong>iedlung d<strong>es</strong> Land<strong>es</strong>.<br />

Leider wurde <strong>das</strong> Kerng<strong>es</strong>chäft<br />

in der letzten Zeit zunehmend vernachlässigt,<br />

und die Landwirtschaft<br />

suchte ihr Heil mehr und mehr in<br />

x-beliebigen Nebenerwerbstätigkeiten,<br />

um ein angem<strong>es</strong>sen<strong>es</strong> Einkommen<br />

erzielen zu können. Es gilt nun,<br />

mit der AP 2014–2017 di<strong>es</strong>en Trend<br />

zur Verzettelung zu brechen. Die<br />

Bauern müssen wieder in der Lage<br />

<strong>sei</strong>n, ihr Auskommen vorwiegend<br />

oder ausschli<strong>es</strong>slich in ihrem Kerng<strong>es</strong>chäft<br />

zu erwirtschaften. Auch die<br />

übertriebene Fokussierung auf Ökologie<br />

ist abzulehnen; damit wird die<br />

Produktion verteuert, und der bürokratische<br />

Aufwand der Bauern steigt<br />

ins Unerm<strong>es</strong>sliche.<br />

Strukturwandel nicht behindern<br />

Zur Stärkung d<strong>es</strong> Kerng<strong>es</strong>chäft<strong>es</strong> sind<br />

neben einem Abbau der kostentreibenden<br />

Bürokratie die staatlichen Anreize<br />

so auszug<strong>es</strong>talten, <strong>das</strong>s der<br />

Strukturwandel nicht allzu stark abgebremst<br />

wird. Heute ist er eindeutig<br />

zu langsam: Der Abstand zur europäischen<br />

Landwirtschaft wird noch<br />

grösser, die Wettbewerbsfähigkeit d<strong>es</strong><br />

Agrarsektors sinkt. D<strong>es</strong>halb ist <strong>es</strong><br />

nicht richtig, <strong>das</strong>s ein grosser Teil der<br />

Direktzahlungen weiterhin unabhängig<br />

von konkreten ökonomischen<br />

Leistungen ausbezahlt und namentlich<br />

die Versorgungssicherheitsbeträge<br />

weiter aufg<strong>es</strong>tockt werden. Dabei<br />

ist stärker zwischen der Berg- und der<br />

Tal-Landwirtschaft zu differenzieren;<br />

Letztere kann durchaus stärker dem<br />

Wettbewerb ausg<strong>es</strong>etzt werden.<br />

Gewerbe nicht benachteiligen<br />

Falls die Bauern auf dem raumplanerisch<br />

g<strong>es</strong>chützten (und billigen!) Landwirtschaftsland<br />

Tätigkeiten ausüben,<br />

die <strong>das</strong> Gewerbe konkurrenzieren,<br />

muss di<strong>es</strong> zu gleichen Bedingungen<br />

erfolgen wie in der KMU-Wirtschaft.<br />

Das bedeutet Verzicht auf staatliche<br />

Unterstützungsmassnahmen, <strong>es</strong> <strong>sei</strong><br />

denn, die im Wettbewerb stehenden<br />

Gewerbebetriebe wären damit einverstanden.<br />

Das Landwirtschaftsg<strong>es</strong>etz<br />

<strong>hat</strong> sich daher grundsätzlich auf <strong>das</strong><br />

Kerng<strong>es</strong>chäft der Bauern zu b<strong>es</strong>chränken<br />

und ist nicht auf x-beliebige weitere,<br />

in Konkurrenz zur KMU-Wirtschaft<br />

stehende Aktivitäten auszuweiten<br />

– nach dem Motto: «Schuster, bleib<br />

bei deinen Leisten!» <strong>sgv</strong>-Vorstandsmitglied<br />

Nationalrätin Sylvia Flückiger-<br />

Bäni wird beim Artikel 2 einen neuen<br />

entsprechenden Antrag einbringen.<br />

Gleichzeitig werden gewerbenahe Parlamentarier<br />

den von bäuerlicher Seite<br />

vorg<strong>es</strong>chlagenen Einbezug von landwirtschaftsnahen<br />

Tätigkeiten unter<br />

<strong>das</strong> Landwirtschaftsg<strong>es</strong>etz bekämpfen.<br />

Für gerechte Fleischeinfuhren<br />

Dank den Vorstössen d<strong>es</strong> <strong>sgv</strong>-Präsidenten,<br />

Nationalrat Jean-François<br />

Rime, ist <strong>es</strong> bereits gelungen, den Be-<br />

Die Bauern<br />

müssen wieder<br />

in der Lage <strong>sei</strong>n,<br />

ihr Auskommen<br />

in ihrem Kerng<strong>es</strong>chäft<br />

zu<br />

erwirtschaften.<br />

griff der Wettbewerbsneutralität zwischen<br />

Landwirtschaft und Gewerbe<br />

in Artikel 89a so zu verb<strong>es</strong>sern, <strong>das</strong>s<br />

er den Bedürfnissen der KMU weitgehend<br />

entgegenkommt. Um <strong>es</strong> nochmals<br />

mit aller Deutlichkeit zu betonen:<br />

Der <strong>sgv</strong> <strong>hat</strong> nichts gegen<br />

paralandwirtschaftliche Tätigkeiten<br />

der Bauern einzuwenden – sofern sie<br />

zu den gleichen Bedingungen wie für<br />

<strong>das</strong> Gewerbe erfolgen und von den<br />

betroffenen Gewerbebetrieben keine<br />

Einsprachen erhoben werden. Auch<br />

bei der Einfuhrregelung für Fleisch<br />

<strong>hat</strong> der <strong>sgv</strong> <strong>das</strong> Heu auf der gleichen<br />

Bühne wie die Bauern: Er bekämpft<br />

<strong>das</strong> ungerechte Versteigerungssystem.<br />

Rudolf Horber, <strong>sgv</strong>-R<strong>es</strong>sortleiter<br />

Landwirtschaft

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