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He! Norderney - Nomo Szene - Oktober 2011

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Abgaben und Steuern sind in den Spielbanken fest geregelt. Die Automaten können nur gemeinsam mit Finanzbeamten<br />

geöffnet werden. Bildquelle: Spielbanken Niedersachsen<br />

oder gesperrte Personen Einlass<br />

finden.<br />

Diese Auflagen kennen Spielhallenbetreiber<br />

nicht. Und Spielautomaten<br />

in den Spielhallen sind<br />

lediglich mit einer monatlichen<br />

Pauschalabgabe belegt. Unabhängig<br />

davon, wie viel der Automat<br />

umsetzt und wie viel ausgezahlt<br />

wurde.<br />

Die so genannte Liberalisierung<br />

des Glücksspielmarktes schadet<br />

nicht nur den Spielbanken, deren<br />

Geschäft zunehmend schwieriger<br />

wird. Von Spielsucht betroffene<br />

Menschen sind einer stärkeren<br />

Gefährdung ausgesetzt.<br />

In seiner Stellungnahme zum<br />

Glücksspielstaatsvertrag in Sachsen<br />

Anhalt schrieb Spielsuchtexperte<br />

Gerhard Meyer: „Grundsätzlich<br />

gilt es festzustellen,<br />

dass der Entwurf eine Abkehr<br />

von dem bisherigen staatlichen<br />

Glücksspielmonopol hin zu einer<br />

Teilliberalisierung und Öffnung<br />

des Marktes für private Anbieter<br />

darstellt. Aus der Perspektive der<br />

12<br />

Suchtprävention ist ein kleiner,<br />

konsequent regulierter Glücksspielmarkt<br />

anzustreben, mit<br />

abgestuften präventiven Maßnahmen<br />

in Abhängigkeit vom<br />

Gefährdungspotenzial der verschiedenen<br />

Spielformen.“<br />

Nun richten sich die Augen<br />

der Spielbankbetreiber wie der<br />

Suchtverbände gleichermaßen<br />

auf den neuen Glücksspielstaatsvertrag,<br />

der bis Jahresende auf<br />

dem Tisch liegen muss. Die Betreiber<br />

staatlich konzessionierter<br />

Spielbanken hoffen auf Gleichbehandlung<br />

der Spielhallen. Das<br />

würde unter anderem bedeuten:<br />

Rauchverbot auch in Spielhallen,<br />

Ausweiskontrollen und aktiver<br />

Spielerschutz, Zusammenarbeit<br />

mit den Suchtverbänden und<br />

gleiche Steuern und Abgaben sowie<br />

eingeschränkte Werbung.<br />

Das ARD-Magazin Kontraste berichtete:<br />

„Die Automatenbranche<br />

scheut den Begriff Glücksspiel.<br />

Denn Glücksspiel, etwa in Spielbanken,<br />

untersteht in Deutschland<br />

direkter staatlicher Aufsicht.<br />

Hier herrschen strenge Regeln,<br />

um die Spielsucht einzudämmen.<br />

Krankhafte Zocker können gesperrt<br />

werden, um sie vor dem<br />

Ruin zu retten. Aber wer hier<br />

rausfliegt, flüchtet nicht selten in<br />

die private Automatenhalle. Hier<br />

spielt man auch Roulette. Kein<br />

echtes, aber mit echtem Geld,<br />

und das beinahe unkontrolliert.“<br />

Der Anfang September in Kiel<br />

für Schleswig Holstein beschlossene<br />

Staatsvertrag lässt befürchten,<br />

dass auch andere Bundesländer<br />

weitere Erleichterungen<br />

zulassen. Der Vertrag im Nachbarland<br />

wurde vom Niedersächsischen<br />

Wirtschaftsminister Jörg<br />

Bode (FDP) freudig begrüßt, was<br />

ihm prompt Kritik der SPD einbrachte.<br />

Letztlich geht es auch um die<br />

Frage, ob die Spielbanken in Niedersachsen<br />

wirtschaftlich überleben<br />

können. Auf Borkum wurde<br />

im August 2010 die Spielbank bereits<br />

geschlossen. In den Räumen<br />

der Spielbank Borkum entstand...<br />

eine Spielhalle.

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