He! Norderney - Nomo Szene - Oktober 2011
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ms „FreUndschaFt<br />
Schiffe im Hafen - Teil 2<br />
Von Reiner Will<br />
In der letzten Ausgabe von <strong>He</strong>!<br />
<strong>Norderney</strong> begann der Text zur<br />
Geschichte des Schiffes „Freundschaft“<br />
hoffnungsvoll, brach<br />
aber unvermittelt ab. Wieso, das<br />
weiß niemand. Nicht mal wir.<br />
Hier wäre dann der zweite Teil...<br />
Die MS „Freundschaft“ ist das<br />
Wohn- und Unterrichtsschiff<br />
der „Treffpunkt Segelschule“ auf<br />
<strong>Norderney</strong>. Gebaut wurde sie<br />
1895 als Bäder- und Passagierdampfer<br />
„Sedan“ an der Oder. Sie<br />
ist mit Abstand das älteste Schiff<br />
im Hafen. Der Dampfer überlebte<br />
den Ersten Weltkrieg, die<br />
Inflation, den Aufschwung in den<br />
20er Jahren, die Wirtschaftskrise,<br />
den Zweiten Weltkrieg, die Auflösung<br />
der Ostsee-Reedereien,<br />
den Wiederaufbau in der DDR<br />
und die Wiedervereinigung.<br />
Die „Freundschaft“ fuhr als Verkehrs-<br />
und Schleppdampfer und<br />
war ab 1951 auch im Ausflugsverkehr<br />
eingesetzt. Erst im <strong>He</strong>rbst<br />
1990 wurde sie außer Dienst<br />
gestellt und konnte von der Segelschule<br />
<strong>Norderney</strong> erworben<br />
werden. Seit dem Frühjahr 1992<br />
bildet die Segelschule Motor-<br />
Eckdaten zum Schiff<br />
36<br />
Die „Freundschaft“ hat einen festen Liegeplatz für die Sommermonate im <strong>Norderney</strong>er<br />
Hafen. Im Winter liegt sie in Emden<br />
bootfahrer und Segler aus. Mit<br />
und ohne Schein. Wer möchte<br />
wohnt an Bord, prima verpflegt<br />
und mittendrin im Hafengeschehen.<br />
Die Führerscheinanwärter<br />
steigen gleich in die längsseits<br />
der „Freundschaft“ liegenden<br />
Schulungsyachten, um auf dem<br />
Watt oder auf See vor der Insel zu<br />
kreuzen. Je nach Wetterlage. Die<br />
Jüngsten üben auf Jollen den Umgang<br />
mit Pinne und Schott unter<br />
fachkundiger Anleitung im geschützten<br />
„Surfbecken“. Zweimal<br />
im Jahr wirft die „Freundschaft“<br />
die Maschinen an, um entweder<br />
nach <strong>Norderney</strong> oder ins Winterlager<br />
in Emden zu fahren.<br />
In den Jahren 1968, 69, 70 wurden<br />
schon einmal Segel- und Mo-<br />
Hä!?<br />
Was is denn bloß aus dem<br />
schönen Text von Reiner<br />
Will geworden? Da redet ja<br />
der ganze Hafen drüber!<br />
torbootscheine auf <strong>Norderney</strong><br />
ausgebildet von dem ehemaligen<br />
Mitarbeiter des Tonnenhofes<br />
Hans Visser und einem seiner<br />
Kollegen, einem pensionierten<br />
Direktor einer Seefahrtschule.<br />
Die beiden <strong>He</strong>rren lehrten die<br />
Theorie im alten Flughafenrestaurant,<br />
während ich für die<br />
Praxis zuständig war. Der Segelverein<br />
stellt das Prüfungskomitee.<br />
Das lief damals recht gut bis<br />
gesundheitliche Probleme der<br />
beiden das Unterfangen beendete.<br />
Ich nahm daraufhin einen gut<br />
dotierten, ganzjährigen Posten<br />
als Segellehrer am Bodensee an.<br />
Dort blieb ich mehrere Jahre mit<br />
Frau und Kind und fühlte mich<br />
recht wohl bei den Alemannen.<br />
MS Freundschaft ehemals „Sedan“, „Direktor Ehmke“, „Deutsch-<br />
Sowetische Freundschaft“, Strelasund“. Gebaut 1895 als Sedan auf<br />
der Werft „Stettiner Oderwerke“. Länge 42,80 Meter, Breite 6,05 Meter,<br />
Tiefagang1,80 Meter, 142 Bruttoregistertonnen. Unterscheidungssignal<br />
alt DHWK, heute Y3WK. Zuletzt zugelassen für 409 Passagiere. Motorisierung:<br />
Ursprünglich zwei Dampfmaschinen mit je 130 PS auf zwei<br />
Schrauben, 9 Knoten Fahrt. 1955 Umbau auf Dieselmotoren zweimal<br />
150 PS. <strong>He</strong>ute zweimal 300 PS SKL-Diesel (6 NVD 26 A2), 12 Knoten.