05.01.2013 Aufrufe

Chagos- Madagaskar: Pest?, Cholera?, Malaria? - Intermar e.V.

Chagos- Madagaskar: Pest?, Cholera?, Malaria? - Intermar e.V.

Chagos- Madagaskar: Pest?, Cholera?, Malaria? - Intermar e.V.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

das tägliche gemeinsame Frühstück und Abendessen zu schönen<br />

Gemeinschaftsereignissen wurden.<br />

In der ersten Nacht hat uns der Düseneffekt<br />

zwischen Teneriffa und Gran Canaria<br />

südlichen Starkwind beschert und einen<br />

Seegang, dass wir fast bereut haben,<br />

losgefahren zu sein. Am nächsten Tag war<br />

das aber vorbei und wir mussten uns gegen<br />

ein atlantisches festliegendes Tief weiter<br />

westlich vorankämpfen. Es bescherte uns<br />

wechselnde Winde unterschiedlicher Stärke<br />

aus südwestlicher Richtung und eine Nacht mit<br />

zuckenden Blitzen und Donnerschlägen, die<br />

mich das Fürchten lehrte. So ging es weiter<br />

bis zur Nordostecke der Kapverden.<br />

Erst jetzt setzte der Passat ein und hielt in Starkwindausgabe bis in die Karibik durch.<br />

Tägliche Funkkontakte über Amateur- und Seefunk brachten Informationen über Wetter,<br />

umliegende andere Yachten und Kontaktmöglichkeiten mit zuhause. Der Verein der<br />

Funkamateure auf See, <strong>Intermar</strong> e.V., war eine ebenso große Hilfe wie Herb Hilgenberg<br />

mit seinen sehr präzisen auf die Yachtposition bezogenen Wetterprognosen. <strong>Intermar</strong><br />

betreut von Deutschland aus deutsche Yachten auf allen Weltmeeren mit<br />

unterschiedlichen Hilfsangeboten, auch vorgelesene Wetterprognosen, und fördert den<br />

Kontakt der Yachten untereinander, während Herb von Kanada aus sich auf<br />

Wetterprognosen mit sich daraus ergebenden Routenvorschlägen begrenzt. Das alles<br />

macht er für 20 bis 40 Yachten in verschiedenen atlantischen Seerevieren mit großer<br />

Präzision, kostenlos und in einem nicht immer leicht zu verstehenden englisch. Dafür<br />

muss die Yacht täglich präsent sein und selbst Seegangsstärke, Windstärke,<br />

Wetterphänomene und Luftdruck durchgeben. Herb plottet mit und hat dann sehr genaue<br />

Informationen über Lage von Fronten, Geschwindigkeiten der Tiefs, Bewölkung,<br />

Passatstörungen, etc..<br />

Hier zeigte sich: Der Kurzwellentransciever mit der dazugehörigen Amateurfunklizenz und<br />

dem alten allgemeinen Seefunkspechzeugnis waren die beste Ausrüstung für die Reise.<br />

Wegen der guten Wetterprognosen wussten wir dadurch immer, welche Segel für die<br />

Nacht stehen mussten, wobei wir meist etwas untertakelt gefahren sind. Ich wollte ja nicht<br />

ein zweites Mal das Rigg verlieren.<br />

Schiffsbegegnungen waren selten, aber zwei Frachter auf Kollisionskurs mussten wir über<br />

Ukw wegen dangerous approach anrufen. Mit den meist stehenden zwei ausgebaumten<br />

Vorsegeln waren wir platt vor den Laken ja auch nicht so gut manovrierfähig.<br />

Heiligabend und Neujahr auf See waren schöne, von Angelglück und Delphinbesuch,<br />

einem kleinen Weihnachtsbaum und heimlich eingeschmuggelten Geschenken gekrönte<br />

Ereignisse.<br />

Am schwersten zu ertragen waren die langen dunklen Nächte, sodass der Mond als<br />

besonderes Geschenk erlebt wurde. Auch die Faszination, die von den plötzlich sich<br />

auflösenden und wieder zusammenbrauenden Wolken in der Passatzone, den<br />

sogenannten squalls, ausgeht, konnte das nicht lindern. In der Dunkelheit bekam der<br />

hohe achterliche Seegang, bei dem jede Welle ein Angriff auf die Kursstabilität darstellt,<br />

manchmal einen unheimlichen Charakter. Aber der elektrische Steuerautomat, Autohelm<br />

4000 GP, hat gut durchgehalten, und wir haben uns langsam gewöhnt. Die<br />

Windfahnensteuerung hat diesen Kurs nicht so gut steuern können, das besserte sich<br />

erst nach einer Änderung der Steuerleinenführung auf der nächsten Reise.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!