Chagos- Madagaskar: Pest?, Cholera?, Malaria? - Intermar e.V.
Chagos- Madagaskar: Pest?, Cholera?, Malaria? - Intermar e.V.
Chagos- Madagaskar: Pest?, Cholera?, Malaria? - Intermar e.V.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
verloren, aber die Crew hat geackert und das Schlimmste verhindert. Später lagen wir<br />
dann im Hafen vor Anker, haben ausgeschlafen und Guido hat uns zum Fischessen<br />
ausgeführt. Schweren Herzens hat Guido uns dann am nächsten Tag per Flugzeug<br />
Richtung Heimat verlassen, nicht ohne sich immer wieder von uns vergewissern zu<br />
lassen, dass wir den Rest auch alleine hinkriegen. Daheim wartete nämlich ein Kunde für<br />
sein zu verkaufendes Haus auf ihn.<br />
Noch am Folgeabend des Ankunftstages sind Margarete und ich Anker auf gegangen,<br />
haben in der zweiten Nacht Finisterre passiert und dann das gute aber knappe<br />
Wetterfenster mit achterlicher Segelbrise und bedecktem Himmel für die Passage der<br />
Biskaya genutzt, wieder unter enger Verbindung mit unseren Funkfreunden von <strong>Intermar</strong>.<br />
Es ist dann eine unserer schönsten Segelreisen ohne Schiffsbegegnungen dafür aber mit<br />
Delphinbegleitung und Angel- und Eheglück geworden. Für die verbliebenen 520 sm<br />
haben wir fünf Nächte gebraucht. Stress gab es nur, als ein Aufklärungsflugzeug der<br />
Marine beinahe unseren Masttopp mitgenommen hätte, und als wir vor der Ras de Seine<br />
in ein „Race“ (= Wildwasser) des Ebbstromes gerieten. Der Flutstrom hat uns dann aber<br />
bald erlöst und uns in der Nacht nach Brest rein geschoben, wo wir am 17. August<br />
morgens um 0600 Uhr in der Marina festgemacht haben. Am nächsten Tag schon<br />
rauschte das Barometer in die Tiefe und nicht viel später war der Sturm da, aber wir<br />
konnten uns das Schauspiel von der Landseite der Klippen der Bretagne anschauen. Ein<br />
paar Tage hatten wir nämlich noch für einige Rundfahrten mit einem Mietauto, bevor<br />
Jochen Schlüter uns für die letzte Etappe ablösen sollte.<br />
9. Brest - Kiel<br />
Am Freitagabend, den 20. August haben wir Wahkeena an Jochen und Frederike<br />
Reuter, eine Freundin um drei Ecken, Nichtseglerin mit hoher Anfangsmotivation,<br />
übergeben und einen schönen Abend miteinander verbracht, bis die zwei nach der 1600<br />
km Autofahrt fast im Sitzen eingeschlafen sind. Margarete und ich sind dann früh am<br />
nächsten morgen mit dem Auto nach Hause gefahren, Jochen und Frederike haben sich<br />
verpflegt, eingewöhnt und sind zwei Tage später um die westliche Bretagne herum<br />
gesegelt. Frederike fand es wohl sehr aufregend, hat sich allem Anschein nach gut in den<br />
schwierigen Tidengewässern mit trocken fallenden Häfen bewährt, bis Peter Schwarz in<br />
Roscoff im französischen westlichen Ärmelkanal zur Verstärkung und Ablösung dazu<br />
gestoßen ist. Den Rest der Strecke haben die zwei Freunde in bewährter Manier meist mit<br />
achterlichem Wind in Tagesetappen abgesegelt.<br />
Die gute Laune wurde nur unterbrochen, als sie ausgerechnet auf der Nachtfahrt von<br />
Terschelling nach Helgoland unbemerkt wieder Wasser über den Ankerkasten genommen<br />
haben bis die Bodenbretter schwammen. Mit dem nächsten Sturmtief im Nacken haben<br />
sie in aller Herrgottsfrühe das typische Langpäckchen auf Helgoland aufgelöst, und sind<br />
mit Starkwind und Tidenstrom durch die Brunsbütteler Schleusen in einer Tagestour von<br />
Helgoland bis nach Rendsburg gekommen. An den Ufern des Nord-Ostseekanals standen<br />
Hunderte winkender Menschen, die bei den beiden einige Fragezeichen im Gesicht<br />
ausgelöst haben, bis sie über Ukw erfuhren, dass die „Norwegian Dream“, ein<br />
Kreuzfahrtschiff der Superklasse, zu ihrer letzten Kanalpassage hinter ihnen fährt. Ich<br />
finde, ein wenig von der Ehrbezeugung hat Wahkeena und alle an der Reise beteiligten<br />
auch verdient, als sie am Sonntag, den 12.09.04 gegen 1500 Uhr nach Passage der<br />
Holtenauer Schleusen mit allen Gastlandflaggen der besuchten Länder unter der<br />
Steuerbordsaling am Seglersteg in Holtenau, dem Ausgangspunkt der Reise 14 Monate<br />
zuvor, fest machte.