120 Jahre Freiwillige Feuerwehr der Stadt Tulln 1878 - 1998
120 Jahre Freiwillige Feuerwehr der Stadt Tulln 1878 - 1998
120 Jahre Freiwillige Feuerwehr der Stadt Tulln 1878 - 1998
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großen Schaden an, wobei auch <strong>der</strong> große<br />
und kleine „<strong>Tulln</strong>bach“ aus den Ufern traten.<br />
Bei <strong>der</strong> großen Donauüberschwemmung<br />
vom 28. Februar bis zum 1. März 1830 rettete<br />
ein bereits vorhandener Schutzdamm<br />
die <strong>Stadt</strong> vor einer Überflutung. Im Zuge<br />
<strong>der</strong> Donauregulierung gelang es bei dem<br />
Hochwasser des <strong>Jahre</strong>s 1899 die Gefahr<br />
abzuwenden.<br />
Der Verantwortung bezüglich <strong>der</strong> Hilfeleistung<br />
bei öffentlichen Notständen bewußt,<br />
veranlaßte Bürgermeister Ignaz Pollmann<br />
mit Weisung vom 17. April 1875 die „Probierung“<br />
<strong>der</strong> Feuerspritzen durch die <strong>Stadt</strong>bausektion.<br />
Die am 21. April 1875 erfolgte<br />
Überprüfung verlief für die Feuerspritzen<br />
positiv, lediglich ein Wasserwagen mußte<br />
repariert werden. In <strong>der</strong> Sitzung <strong>der</strong> Gemeindevertretung<br />
vom 21. September<br />
1876 wurden vier Feuerlöschkommissäre<br />
bestimmt. Ihre Aufgabe bestand darin, im<br />
Einvernehmen mit dem Gemeindevorstand<br />
die „Löschausfahrten“ zu bestimmen. Diese<br />
Kommissäre waren: Für das 1. Viertel:<br />
H. Jelinek, für das 2. Viertel: H. Klein, für<br />
das 3. Viertel: H. Stiwar und für das 4. Viertel:<br />
H. Pollmann.<br />
Die Bürgerschaft <strong>der</strong> alten landesfürstlichen<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Tulln</strong> erkannte aber auch, daß<br />
die althergebrachte Art <strong>der</strong> Brandbekämpfung<br />
und <strong>der</strong> sonstigen Hilfeleistungen keinesfalls<br />
ausreichte. Es reifte die Erkenntnis,<br />
daß nur durch eine entsprechend ausgebildete<br />
Körperschaft bei Bränden und<br />
sonstigen Notständen aller Art wirksam<br />
Hilfe geleistet werden kann. Den ersten Anstoß<br />
zur Gründung einer <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong><br />
gab das Gemeindeausschußmitglied<br />
Josef Lardemer. Er stellte an die Gemeindevertretung<br />
<strong>der</strong> I.f. <strong>Stadt</strong> <strong>Tulln</strong> den Antrag „in<br />
Berücksichtigung des allgemeinen Wohles“<br />
in <strong>Tulln</strong> eine <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong> zu gründen.<br />
Dieser Eingabe wurde auch ein Statutenentwurf<br />
beigelegt. Am 21. Dezember<br />
1875 wurde dieser Statutenentwurf nach<br />
Behandlung in <strong>der</strong> Gemeindeausschußsitzung<br />
zur „vorläufigen Kenntnis“ genommen,<br />
mit Dank rückgemittelt, wobei noch<br />
erwähnt wurde, daß weitere Anträge erwartet<br />
werden.<br />
Ein im Orginalentwurf vorliegen<strong>der</strong> Aufruf<br />
(ohne Datum) zur Errichtung einer freiwilligen<br />
<strong>Feuerwehr</strong> in <strong>Tulln</strong> an die „Geehrten<br />
Bürger und Mitbewohner <strong>Tulln</strong>’s“, gezeichnet<br />
von Bürgermeister Pollmann, war ein<br />
weiterer Schritt zur Verwirklichung eines organisierten<br />
Hilfsdienstes bei Bränden und<br />
sonstigen öffentlichen Notständen.<br />
In einem Kalendarium soll nun ein Nachweis<br />
über die nunmehr <strong>120</strong>jährige selbstlose<br />
Hilfsbereitschaft <strong>der</strong> <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Tulln</strong> erbracht werden.<br />
<strong>1878</strong><br />
„Gut Ding braucht Weile“, diese Worte finden<br />
sich in <strong>der</strong> ersten Zeile des 1. Protokollbuches<br />
<strong>der</strong> <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Tulln</strong> für die <strong>Jahre</strong> <strong>1878</strong> - 1900. Damit<br />
wollte man sicherlich die verspätete,<br />
aber schon vor längerer Zeit beabsichtigte,<br />
Neugründung entschuldigen.<br />
Als eifriger Werber für die neue <strong>Feuerwehr</strong><br />
betätigte sich <strong>der</strong> Notariatssollizitator<br />
Johann Theurer.<br />
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