forschung wirkt. - Austria Innovativ
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MIT DEN KÜRZLICH VON WISSENSCHAFTS-<br />
MINISTERIN BEATRIX KARL eröffneten 16 neuen<br />
Pflanzenwachstumskammern am Gregor<br />
Mendel Institut für Molekulare Pflanzenbiologie<br />
– den modernsten, die es derzeit weltweit<br />
gibt – verfügt das GMI über besondere<br />
Forschungsbedingungen, die exzellente<br />
Grundlagen<strong>forschung</strong> an Pflanzen ermöglichen.<br />
Pflanzen sind wichtige Modellorganismen<br />
für die Genetik und Molekularbiologie,<br />
an ihnen können u.a. Fragen der Genetik und<br />
der Entwicklungsbiologie, aber auch Auswirkungen<br />
von Umwelteinflüssen und Stress<br />
auf Organismen modellhaft untersucht werden.<br />
Die dabei gewonnenen Erkenntnisse<br />
lassen sich vielfach auf andere Organismen<br />
übertragen und führen auch in der biomedizinischen<br />
Forschung zu weiteren Erkenntnissen.<br />
Große Bedeutung hat die Grundlagen<strong>forschung</strong><br />
an Pflanzen aber auch für die<br />
Agrar- und Umwelt<strong>forschung</strong>.<br />
BEREITS IN DEN VERGANGENEN ZEHN<br />
JAHREN flossen in den Bau des Gebäudes des<br />
Campus Vienna Biocenter rund 40 Millionen<br />
Euro aus Bundesmitteln, 20 Millionen Euro<br />
in die Anschaffung von Geräten und Infrastruktur<br />
und rund 90 Millionen Euro in den<br />
Betrieb der Institute der Österreichischen<br />
Akademie der Wissenschaften. Um den<br />
Standort nachhaltig zu sichern, hat das Bundesministerium<br />
für Wissenschaft und Forschung<br />
(BMWF) die Finanzierung der Vienna<br />
Biocenter Vision 2020 zugesichert, in deren<br />
Rahmen in den kommenden zehn Jahren<br />
seitens des Bundes weitere 34 Millionen Euro<br />
in Forschungsinfrastruktur und deren Betrieb<br />
investiert werden.<br />
Ein Hotspot der Life Sciences ist die steirische<br />
Landeshauptstadt. Die zur Zeit größte<br />
Biobank mit öffentlichem Zugang in Europa<br />
liegt in Graz an der Medizinischen Universität.<br />
Die Sammlung mit rund 4,5 Millionen<br />
Proben umfasst erkrankte und gesunde Gewebe,<br />
Blut und andere Körperflüssigkeiten<br />
sowie Zellen oder DNA-Proben menschlichen<br />
Ursprungs.<br />
Begründet wurde diese Sammlung durch<br />
die ursprüngliche Konzeption des 1911 fertiggestellten<br />
Instituts für Pathologie der Medizinischen<br />
Universität Graz als medizinisches<br />
Zentrum für den Südraum der Habsburgermonarchie.<br />
In der Folge entstand eine Sammlung an<br />
Gewebeproben, die den Großteil der in der<br />
Steiermark aufgetretenen Erkrankungen repräsentiert.<br />
Diese Proben, vor allem auch<br />
von erkranktem Gewebe, sind durch jüngste<br />
Entwicklungen in der Genom- und Proteom<strong>forschung</strong><br />
von großer Relevanz für die Forschung,<br />
da Gewebe wie beispielsweise ope-<br />
rativ entfernte Tumoren detaillierte, im Rahmen<br />
der Routinediagnostik nicht erfasste Informationen<br />
über genetische und epigenetische<br />
Veränderungen enthalten, wie auch<br />
über Veränderungen der Genprodukte, die<br />
eine Erkrankung verursacht und ihren Verlauf<br />
bestimmt haben.<br />
Damit geben sie mit der Möglichkeit, tausende<br />
vergleichende Untersuchungen durchzuführen,<br />
Einblick in die große Variabilität<br />
menschlicher Erkrankungen und deren Ursachen,<br />
die vor allem für die Entwicklung individueller<br />
Therapien und die Biomarker<strong>forschung</strong><br />
von großer Bedeutung sind.<br />
DIE ETABLIERUNG SOLCHER SYSTEMATI-<br />
SCHEN SAMMLUNGEN von menschlichen<br />
biologischen Proben und dazugehörigen anonymisierten<br />
Daten hat in der europäischen<br />
Forschung eine hohe Priorität. Die europäische<br />
Road Map für Forschungsinfrastrukturen<br />
sieht dementsprechend eine europaweite<br />
Forschungsinfrastruktur für Biobanken und<br />
biomolekulare Ressourcen (BBMRI) vor.<br />
Die BBMRI soll Forschern den Zugang zu<br />
einer europaweiten Sammlung qualitätsgesicherter<br />
biomedizinischer Proben und Daten<br />
gewähren. Dazu sollen existierende und neu<br />
zu schaffende Biobanken und Einrichtungen,<br />
die biomolekulare Ressourcen bereitstellen,<br />
vernetzt und in der europäischen Forschungslandschaft<br />
eingebettet werden, wo-<br />
��<br />
FORSCHUNGSPOLITIK<br />
Foto: sxc.hu