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Technische Analyse - Infoboard

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MÄRKTE & ZERTIFIKATE | 05/2010<br />

in diesem Jahr noch vertiefen könnte. Für<br />

2011, wenn die Konsolidierungsanstrengungen<br />

stärker greifen und Konjunkturprogramme<br />

auslaufen, kann eine solche<br />

Entwicklung jedoch nicht ausgeschlossen<br />

werden. Gefährdeter sind dabei weniger<br />

die USA mit ihrer konsumgetriebenen<br />

und schuldenfinanzierten Wachstumspolitik<br />

als vielmehr etwa Deutschland mit<br />

seinen stagnierenden Real löhnen und<br />

seinen Sparbemühungen.<br />

US-Leistungsbilanz- und Handelsbilanzdefi zit<br />

Mrd. US-Dollar<br />

0<br />

-50<br />

-100<br />

-150<br />

-200<br />

-250<br />

03.2000 03.2001 03.2002 03.2003 03.2004 03.2005 03.2006 03.2007 03.2008 03.2009 03.2010<br />

Leistungsbilanzdefizit Handelsbilanzdefizit<br />

US-Leistungsbilanz wieder stärker im Minus<br />

Alte Ford-Fabrik in Detroit: Die Probleme der USA sind ungelöst.<br />

Der US-amerikanische Patient. Doch<br />

selbst wenn sich ein Double Dip vermeiden<br />

lässt, bleibt die Weltwirtschaft in<br />

einem kritischen Zustand. Das liegt auch<br />

daran, dass die wirtschaftlichen Pro bleme<br />

der USA im Zuge der Krise nicht gelöst<br />

wurden. Das Land leidet seit Jahren unter<br />

einem Verlust an Wettbewerbs fähigkeit,<br />

was sich in hohen Leistungs- und Handels<br />

bilanz defiziten niederschlägt. Mit<br />

einer lockeren Geldpolitik und der<br />

Auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise hatten sich das US-Handelsbilanzdefi zit und das Leistungsbilanzdefi zit<br />

abgebaut. Mittlerweile vertiefen sich die Defi zite erneut, weil die Amerikaner wieder stärker konsumieren. Eine<br />

grundlegende Umstellung des US-Wachstumsmusters ist nicht erkennbar.<br />

Quelle: Bloomberg; Stand: 07.07.2010<br />

Weitere Informationen zu den Chancen und Risiken der hier genannten Zertifi kate erhalten Sie im Internet unter www.rbs.de/markets sowie<br />

in den allein verbindlichen Verkaufsprospekten, die unter den im Disclaimer auf Seite 98 genannten Anschriften kostenfrei erhältlich sind.<br />

Titelstory<br />

Nutzung des Reservewährungs status<br />

des US-Dollar ist es den USA dennoch<br />

lange Zeit gelungen, ein vergleichsweise<br />

hohes Maß an konsumgetriebenem<br />

Wachstum zu erzeugen. Gleichzeitig wurden<br />

mit den billigen Krediten jedoch die<br />

Blasen am Immobilien markt gezüchtet,<br />

die die jüngste Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

ausgelöst haben.<br />

An diesem US-Wachstumsmodell<br />

scheint sich auch in der Krise nichts geändert<br />

zu haben. Leistungs- und Handelsbilanz<br />

hatten sich zwar vorübergehend<br />

erholt, doch mittlerweile zeigen sich die<br />

alten Muster erneut. Der Anteil des Konsums<br />

auf der Verwendungs seite des Wirtschaftswachstums<br />

ist weiter sehr hoch.<br />

Die Amerikaner konsumieren immer mehr<br />

Importwaren. Der starke US-Dollar verschafft<br />

dabei den Produkten aus Übersee<br />

einen zusätzlichen Wettbewerbsvorteil,<br />

während die US-Exporte unter der<br />

teuren Heimatwährung leiden.<br />

Angesichts der erhöhten US-Schuldenstände<br />

und des riesigen Haushaltsdefizits<br />

stellt sich die Frage mit neuer<br />

Dringlichkeit, wie lange die Welt noch<br />

den Konsum der US-Bürger (so billig)<br />

fi nan zieren wird. Wenn die USA für ihre<br />

Schulden deutlich mehr Zinsen bezahlen<br />

müssten, wäre die US-Regierung gezwungen,<br />

Leistungen zu kürzen und ihre<br />

Einnahmen zu erhöhen. Das hätte drastische<br />

Auswirkungen auf die Wachstumsraten<br />

der USA und auf das Sozialprodukt<br />

der ganzen Welt. Die Fieberschübe des<br />

US-amerikanischen Patienten werden die<br />

Welt weiter beunruhigen.<br />

Geld oder Ware. Anleger, die längerfristig<br />

von einer Inflation ausgehen, könnten<br />

ein Engage ment in Rohstoffe in Erwägung<br />

ziehen. Solange an den Märkten<br />

noch das Defl a tions szenario gespielt und<br />

damit von einer Wertsteigerung des Geldes<br />

ausgegangen wird, solange werden<br />

Inves titionen in Waren, die ja keine Dividende<br />

bringen, tendenziell unattraktiv.<br />

Die Preise von Rohstoffen könnten sich<br />

daher vorerst seitwärts-abwärts entwickeln.<br />

Anleger könnten dies nutzen, um<br />

sich billig einzudecken. Entwickelt sich<br />

dann eine Infl a tion, sind überproportionale<br />

Kurssteigerungen möglich.<br />

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