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Technische Analyse - Infoboard

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Serie, Teil 3<br />

Kapitel Highlights<br />

Mit Paretos Modell lässt sich zudem –<br />

bei gegebener Anfangsausstattung – ein<br />

optimaler Zustand ermitteln, das sogenannte<br />

Pareto-Optimum: Dieses Optimum<br />

ist erreicht, wenn sich aus<br />

Sicht aller Tauschpartner<br />

und angesichts der Preisverhältnisse<br />

weitere Tauschakte<br />

nicht mehr lohnen. Die<br />

Botschaft Paretos: Tausch verbessert die<br />

Lage aller beteiligten Tauschpartner bis zu<br />

einem Punkt, an dem sich niemand mehr<br />

durch einen weiteren Tausch verbessern<br />

kann, ohne den anderen in eine Position<br />

zu zwingen, die er als Verschlechterung<br />

empfände. Das gilt für alle erdenklichen<br />

Bereiche: den Konsum, das Abwägen<br />

von Arbeit und Freizeit, aber auch für das<br />

Sparen und Investieren. Damit hat Pareto<br />

der Ökonomie Impulse gegeben, die bis<br />

heute nachwirken.<br />

Marshall und die Principles of Economics.<br />

Während es Pareto und Walras mit<br />

einem genialen Einfall gelang, sich einen<br />

Ruf als Ökonomen zu machen, blieb der<br />

Brite Alfred Marshall (1842 –1924) eher<br />

blass. Seine Leistung für die Nationalökonomie<br />

war lange umstritten, auch wenn ihn<br />

John Maynard Keynes einst als „größten<br />

Ökonomen der nächsten 100 Jahre“ lobte.<br />

Marshalls Leistung ist weniger eine pointierte<br />

wirtschaftspolitische Position als das<br />

Zusammenführen der verstreuten Ideen<br />

der Klassiker. Er bleibt daher als Konstrukteur<br />

eines – unter dem Begriff „Neoklassik“<br />

geführten – theoretisch-methodischen Gesamtansatzes<br />

in Erinnerung.<br />

Foto: www.wikipedia.de<br />

72<br />

Alfred Marshalls Hauptwerk galt<br />

lange als die Bibel der Ökonomen.<br />

„Alfred Marshall<br />

führte die Ideen der<br />

Klassiker zusammen.“<br />

In seinem Hauptwerk, dem nach<br />

zwanzigjährigen Vorarbeiten 1890 erschienenen<br />

Lehrbuch „Principles of Economics“,<br />

führte er die seinerzeit vorhandenen<br />

wirtschaftlichen Einsichten<br />

zusammen: die Fundierung<br />

der Angebotsseite über den<br />

Kosten begriff und der Nachfrageseite<br />

über das Nutzenkonzept.<br />

Für viele Jahre war dieses Werk<br />

die Bibel der Ökonomen in der Englisch<br />

sprechenden Welt.<br />

Marshall formulierte eine ökonomische<br />

Theorie, die den Gegensatz von<br />

Geld- und Gütermärkten postulierte. Wer<br />

den „Geldschleier“ durchbreche, müsse<br />

erkennen, dass der Reichtum einer Gesellschaft<br />

aus ihrem Vorrat an Gütern bestehe.<br />

Banknoten und Münzen dienten lediglich<br />

als Schmieröl der Wirtschaft. Eine<br />

Erhöhung der Geldmenge führte nach<br />

Marshalls Theorie lediglich zu Preissteigerungen;<br />

das Austauschverhältnis der<br />

Güter sei davon nicht betroffen. Voraussetzung<br />

dafür: Alle Preise, Löhne und Zinsen<br />

Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis<br />

Preis (P)<br />

P 2<br />

P 1<br />

N 1<br />

Preis-Mengen-Diagramm<br />

N 2<br />

sind fl exibel. Infl ation hin oder her – auf<br />

lange Sicht pendele sich von selbst ein<br />

Gleichgewicht auf den Gütermärkten ein.<br />

Die Wirtschaft fi ndet, so die Theorie, ihr<br />

Gleichgewicht bei Vollbeschäftigung. Eine<br />

Ausnahme hiervon ergebe sich nur durch<br />

die Tätigkeit von Gewerkschaften, die auf<br />

Löhnen bestehen, die über dem Wert des<br />

Grenzprodukts liegen.<br />

Karl Marx und die Ungleichheit. Das<br />

klassische System hatte gravierende<br />

Schwachstellen. Karl Marx (1818 –1883)<br />

sollte einige Mängel dieser herrschenden<br />

Theorie schonungslos aufdecken und<br />

zugleich die Idee vom Gleichgewichtszustand<br />

der Wirtschaft verwerfen. Marx<br />

überragt an welthistorischer Bedeutung<br />

alle anderen hier Genannten. Man wird<br />

ihm nicht gerecht, wenn man ihn nur als<br />

Ökonomen sieht. Er war zudem Philo soph,<br />

Soziologe und radikaler Politiker.<br />

Als Wirtschaftstheoretiker wies Marx<br />

auf die riesige Kluft zwischen den Löhnen<br />

der Arbeiter und dem Profi t der Arbeit-<br />

M 1<br />

M 2<br />

MÄRKTE & ZERTIFIKATE | 05/2010<br />

A<br />

Menge (M)<br />

Das Preis-Mengen-Diagramm ist hier in seiner klassischen Form dargestellt, die auf Alfred Marshall zurückgeht.<br />

Auf der y-Achse ist der Preis (P), auf der x-Achse die Menge (M) abgetragen. Am Schnittpunkt der Nachfragekurve(n)<br />

(rot) und der Angebotskurve (blau) besteht ein Gleichgewichtspreis. Die Anbieter können ihre geplante Produktion<br />

vollständig absetzen, alle Nachfrager erhalten die verlangten Güter. Eine Erhöhung der Nachfrage (N) von N nach N 1 2<br />

führt zu einem höheren Gleichgewichtspreis P , gleichzeitig erhöht sich auch die Menge der abgesetzten Güter von<br />

2<br />

M auf M .<br />

1 2<br />

Quelle: RBS<br />

Die Performance in der Vergangenheit ist kein verlässlicher<br />

Indikator für die künftige Wertentwicklung.

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