Jahresbericht 2011 (PDF) - Institut für Europäische Geschichte Mainz
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FORSCHUNGSTÄTIGKEIT<br />
die Website rund 85.000 externe Besuche mit<br />
175.000 Seitenaufrufen, davon gut die Hälfte<br />
aus dem Ausland. Die internationale Wahrnehmung<br />
des Projekts spiegelt sich u.a. darin, dass<br />
EGO als Fallstudie in ein Science Policy Briefing<br />
der European Science Foundation zum Thema<br />
»Research Infrastructures in the Digital Humanities«<br />
aufgenommen wurde. Im September <strong>2011</strong><br />
wurde ein bei der DFG eingereichter Fortsetzungsantrag<br />
<strong>für</strong> die zweite, zweijährige Projektphase<br />
(ab 2013) bewilligt. Bis Jahresende<br />
wurde die erste Projektphase erfolgreich abgeschlossen.<br />
Projektleitung: Irene Dingel und Heinz Duchhardt<br />
(ab 01. Oktober <strong>2011</strong>: Johannes Paulmann)<br />
mit Claudine Moulin (Universität Trier);<br />
Redaktion: Lisa Landes und Jennifer Willenberg<br />
(bis 30. Juni <strong>2011</strong>); Verschlagwortung, Normdatenanbindung<br />
und Katalogisierung: Ines Grund;<br />
Koordination in Trier: Thomas Burch; Programmierung:<br />
Florian Eckstein (bis 30. September<br />
<strong>2011</strong>), Radoslav Petkov (ab 01. Oktober <strong>2011</strong>);<br />
Webprogrammierung und Design: Patrick Heck;<br />
Projektsteuerung: Joachim Berger.<br />
<strong>Europäische</strong> Freimaurereien<br />
transkulturell (1850–1935)<br />
Dieses individuelle Querschnittsprojekt wendet<br />
ausschnitthaft und exemplarisch Fragestellungen<br />
der vier IEG-Forschungsbereiche<br />
auf ein soziales Phänomen an, in dem sich<br />
Politik und Religion in besonderer Weise verschränkten<br />
– die internationalen Beziehungen<br />
und transnationalen Bewegungen westeuropäischer<br />
Freimaurer zwischen 1850 und 1935. Die<br />
Arbeitsschwerpunkte im Jahr <strong>2011</strong> lagen zum<br />
einen auf der Bedeutung der Kategorie »Raum«<br />
auf internationaler Ebene. Am Beispiel der<br />
Interaktionen zwischen europäischen Freimaurern<br />
und ihren jeweiligen kolonialen »Reichen«<br />
wurde die Frage erörtert, wie sich die Kategorien<br />
»Territorialität« und »Regularität« (was<br />
eine »echte« Loge ausmache) verschränkten,<br />
wie die Abgeschlossenheit und Unversehrtheit<br />
eines freimaurerischen Territoriums zu einem<br />
Kriterium <strong>für</strong> »Regularität« wurde, und wie territoriale<br />
Konflikte zwischen europäischen Großlogen<br />
in den europäischen Kolonien die herkömmlichen<br />
weltanschaulichen und religiösen<br />
Trennlinien zwischen humanitär-zivilreligiösen,<br />
laizistisch-aktivistischen und christlich-ordensritterlichen<br />
Freimaurern verwischen, aber auch<br />
15<br />
verstärken konnten. Zum anderen wurden zentrale<br />
Diskursfelder und Konfliktmuster des freimaurerischen<br />
Internationalismus identifiziert,<br />
die eine übergreifende Darstellung strukturieren<br />
könnten. Bearbeiter: Joachim Berger.<br />
DARIAH – Digital Research Infrastructure<br />
for the Arts and Humanities<br />
Seit März <strong>2011</strong> ist das IEG an dem europäischen<br />
geisteswissenschaftlichen Forschungsinfrastrukturprojekt<br />
DARIAH-EU beteiligt. Die<br />
europaweite Koordination erfolgt im 7. Forschungsrahmenprogramm<br />
der EU im European<br />
Strategy Forum on Research Infrastructures.<br />
Die Gesamtleitung des deutschen Konsortiums<br />
DARIAH-DE, das vom BMBF gefördert<br />
wird, liegt bei der Niedersächsischen Staats-<br />
und Universitätsbibliothek Göttingen. Zu den<br />
Projektpartnern gehören Serviceinfrastruktureinrichtungen,<br />
Rechenzentren, Universitäten<br />
sowie geistes- und kulturwissenschaftliche Forschungsinstitute<br />
in ganz Deutschland.<br />
DARIAH greift grundlegende Veränderungen<br />
in den Geistes- und Kulturwissenschaften<br />
auf: Die Arbeitsprozesse werden zunehmend<br />
komplexer, und die Bedeutung IT-gestützter<br />
Technologien nimmt rasant zu. Das Ziel von<br />
DARIAH besteht darin, (1.) Komponenten <strong>für</strong><br />
Basis-Forschungsinfrastrukturen zu entwickeln<br />
und bestehende digitale Werkzeuge zu<br />
verbessern, (2.) eine Standardisierung von<br />
Daten- und Metadatenformaten <strong>für</strong> die Geisteswissenschaften<br />
in Kooperation mit Archiven<br />
und Bibliotheken zu forcieren und (3.) Geisteswissenschaftler<br />
durch die Konzeption von<br />
Aus- und Weiterbildungsangeboten in diesen<br />
Themenkomplexen zu schulen und weiterzubilden.<br />
Das IEG ist an DARIAH-DE als eine von drei<br />
außeruniversitären geisteswissenschaftlichen<br />
Forschungseinrichtungen mit dem Teilprojekt<br />
»Nachhaltige Forschungsinfrastrukturen in der<br />
historischen Europaforschung« beteiligt. In diesem<br />
Verbund vertritt das <strong>Institut</strong> die Disziplinen<br />
der theologisch fundierten Kirchengeschichte<br />
und der Geschichtswissenschaft.<br />
Im Berichtsjahr hat sich das deutsche Konsortium<br />
formiert. Andere nationale Konsortien, die<br />
künftig in internationalen »virtuellen Kompetenzzentren«<br />
zusammenarbeiten sollen, sind<br />
im Aufbau. Das IEG ist an zwei Arbeitsschwerpunkten<br />
des deutschen Konsortiums beteiligt:<br />
im Arbeitspaket »Forschung und Lehre« (1.) an