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Auto und Architektur - Wohnbau - TU Wien

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dessen er die Übernahme eines <strong>Architektur</strong>motivs durch die <strong>Auto</strong>mobilindustrie<br />

aufzeigte <strong>und</strong> somit die Abhängigkeit der Karosserieform von anderen<br />

Kunstgattungen angedeutet hat. (Abb.3)<br />

Mögen <strong>Auto</strong> <strong>und</strong> <strong>Architektur</strong> zwar auf den ersten Blick nichts oder nur wenig<br />

miteinander zu tun haben, stellten sich bei näherer Betrachtung zahlreiche<br />

Affinitäten heraus, die zum Gegenstand der vorliegenden Arbeit wurden <strong>und</strong> im<br />

Folgenden überblicksmäßig aufgezeigt werden sollen.<br />

Von Anfang an war das <strong>Auto</strong> als Symbol des Fortschritts <strong>und</strong> allgemeiner Zugänglichkeit<br />

ehemaliger Luxusgüter <strong>und</strong> neu-zeitlicher Mobilität im Mittelpunkt des Interesses der Architekten-Avantgarde<br />

gestanden. Für viele war es Vorbild für eine Industrialisierung des Bauens.<br />

Für manche war die Faszination, die von ihm ausging, so stark, dass sie selbst daran gingen,<br />

<strong>Auto</strong>entwürfe zu zeichnen, von denen einige sogar gebaut wurden. (s.Kap. 2,3,4)<br />

Hin <strong>und</strong> wieder wurde das Vorbild „<strong>Auto</strong>" allzu wörtlich genommen, was auf die <strong>Architektur</strong><br />

übernommene <strong>Auto</strong>-Motive deutlich beweisen. Es finden sich sogar Gebäude, die selbst Geschwindigkeit<br />

suggerieren sollen, die den Eindruck erwecken, jederzeit losfahren zu können.<br />

(s.Kap.5)<br />

Das <strong>Auto</strong> kreierte auch gänzlich neue Bautypen, die erst erf<strong>und</strong>en werden mussten, um <strong>Auto</strong>s<br />

versorgen <strong>und</strong> unterbringen zu können. Verschiedene Gebäudetypen passten sich auch der<br />

Nutzung durch <strong>Auto</strong>fahrer an, die so manche Tätigkeit verrichten wollten, ohne das <strong>Auto</strong> verlassen<br />

zu müssen. (s.Kap.9)<br />

Um dem immer größer werdenden Wunsch nach Mobilität genüge zu tun, „kreuzte“ man <strong>Auto</strong>s<br />

mit Häusern. Wohnmobile, die je nach Betrachtungsstandpunkt als "bewohnbare <strong>Auto</strong>s" oder<br />

als "fahrbare <strong>Architektur</strong>" angesehen werden können, begannen vielerorts das Eigenheim zu<br />

ersetzen. (s.Kap.7)<br />

Vor allem an den <strong>Auto</strong>straßen in den USA wandelte sich auch das Aussehen stationärer Gebäude.<br />

Die <strong>Architektur</strong>sprache wurde zeichenhafter, leichter lesbar bei höherer Geschwindigkeit.<br />

Vielfach wurde <strong>Architektur</strong> durch Hinweistafeln verstärkt. Eine Vergröberung des Maßstabes<br />

lässt sich beobachten. Fassaden verkürzen sich bei der Betrachtung in Sek<strong>und</strong>enbruchteilen,<br />

Details werden nicht mehr wahrgenommen. Der menschliche Maßstab des Fußgängers<br />

wurde zunehmend vom mechanistischen der Maschine verdrängt. (s.Kap.8)<br />

Vor allem hatte das <strong>Auto</strong>mobil seine Auswirkungen auf die Entwicklung der Städte. Es förderte<br />

deren Ausbreitung in der Fläche. Manche Architekten nahmen es zum Anlass, gänzlich neue<br />

Stadtkonzeptionen zu entwickeln. (s.Kap.6)<br />

Die vorliegende Arbeit ist ein Versuch, all diese Zusammenhänge aus der Sicht des Architekten<br />

<strong>und</strong> nicht etwa aus der des Technikers, Kunsthistorikers oder Verkehrsplaners darzulegen. Die<br />

inzwischen offenk<strong>und</strong>ige stadt- <strong>und</strong> Umwelt zerstörerische Wirkung des <strong>Auto</strong>mobils kann freilich<br />

nicht übersehen werden. Diesbezügliche Lösungsansätze sollen im Rahmen dieser Arbeit<br />

nur gestreift werden. Im Wesentlichen soll - chronologisch geordnet - der Zeitabschnitt von<br />

der Erfindung des <strong>Auto</strong>mobils an bis zu seiner Infragestellung Anfang der 70er Jahre behandelt<br />

werden, als die von <strong>Auto</strong>mobilen ausgehende Faszination noch ungebrochen war.<br />

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