Theorieteil Diplomarbeit - bewusst-sign.

Theoretischer Teil
Im Rahmen der Klimadebatte und ähnlichen Brennpunktthemen
gewinnt das Konzept der Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle
in der Politik und der Wirtschaft. Steigende Macht und wachsender
Einfluss der Wirtschaft auf die Kultur und die Gesellschaft
und im Gegenzug das fortschreitende Gefühl der politischen
Ohnmacht, lassen den Druck auf die Unternehmen steigen, mehr
Verantwortlichkeit und Transparenz zu zeigen.
Der Faktor ‚Corporate Social Responsability‘ (CSR) ist in der
heutigen Wirtschaftswelt ein wichtiger Faktor geworden.
Vision- und Valuestatements gehören bereits zum Standard der
Imagepräsentationen, da viele Unternehmen sich bewusst sind,
dass eine erfolgreiche Präsenz in den obengenannten Sektoren
ein einflussreicher Teil der Corporate Identity sein kann. Immer
mehr Unternehmen veröffentlichen jedoch neben dem normalen
Geschäftsbericht auch einen CSR-Report.
Wir Designer arbeiten vornehmlich für die Wirtschaft. Für
Unternehmen, die u.a. mit Hilfe des Designs ihren Platz im Markt
verteidigen müssen. Die Frage ist also: Widerspricht eine ethische und
ökologische Designpraxis zwangsweise ökonomischen Interessen?
Oder kann ein nachhaltiges Design vielleicht sogar dazu beitragen,
den Markt zu einem ethisch und moralisch wertvolleren Ort zu
wandeln?
Bisher findet das Konzept der Nachhaltigkeit vor allem im Bereich
Produktdesign Beachtung, das Grafikdesign hingegen fängt erst
zaghaft an, in die Diskussion einzugreifen. Dabei hat Grafikdesign
vielleicht sogar die größere Macht – und damit Verantwortung:
Es prägt und kommuniziert unsere Werte und Vorstellungen und
hat somit nicht nur Einfluss auf die Produktionskette an sich,
sondern – auf einer inhaltlich-kommunikativen Ebene – auch auf sein
Zielpublikum. Grafikdesign könnte helfen, das Thema überhaupt erst
zum Thema für die breite Masse zu machen.
B.0
thEOrIE