Theorieteil Diplomarbeit - bewusst-sign.
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Die Basis dieses Modells bilden die beiden Fragen 22 ‘What should<br />
and should not be imposed?’ und ‘What should be created, redirected<br />
or eliminated?’.<br />
Neben zahlreichen Schriften zur Analyse der reellen Macht und<br />
Möglichkeiten und der Funktionsweise des Arbeitsalltags, definiert er<br />
in seinem Essay ‚Sustainable Interaction De<strong>sign</strong>‘ drei Schritte für eine<br />
‚Redirective Practice‘.<br />
The first move is reflective and requires gaining an<br />
historical understanding of what has structured one’s<br />
practice and oneself as (in the case of de<strong>sign</strong>) a de<strong>sign</strong>ing<br />
subject. 22<br />
Es geht also im ersten Schritt um Selbstreflexion. Antrainierte<br />
Konventionen und Gewohnheiten sollen in Frage gestellt und<br />
ggf. überdacht werden. Wodurch wird mein Alltag bestimmt? Wo stehe<br />
ich als De<strong>sign</strong>er in Bezug zu dem De<strong>sign</strong>ten und der Welt?<br />
The second move, informed by knowledge gained from<br />
the first, is to start to redirect one’s existing practice<br />
towards a continuous engagement with the immediacy<br />
of one’s omnipresent habitus – this as it structures the<br />
unsustainable, materiality and immateriality, as it is<br />
directly encountered. 22<br />
Der Zweite Schritt ist also die Konsequenz aus der Selbstreflexion, die<br />
Umsetzung der Überlegungen in die eigene Praxis.<br />
The third move is to bring one’s redirected practice more<br />
generally into engagement with the world in which one<br />
practices with specifically directed transformative intent. 22<br />
Schließlich soll die neue Sicht- und Handlungsweise weitergetragen<br />
werden. Der De<strong>sign</strong>er selbst übernimmt hierbei nicht die Rolle des 21<br />
‚primary change agents‘, sondern gibt lediglich Impulse ab, um diesen<br />
Willen bei seinem Zielpublikum anzuregen.<br />
In other words, ‘ontological de<strong>sign</strong> (the redirected habitus<br />
and all that flows from it)’ cannot come into existence<br />
without that agent (redirective practice) that then becomes<br />
redundant. 22<br />
Fazit . Frys Versuch, einen Weg zu einer verantwortungs<strong>bewusst</strong>eren<br />
De<strong>sign</strong>praxis aufzuweisen, setzt einen starken idealistischen<br />
Ansatzpunkt des De<strong>sign</strong>ers voraus. Durch Selbstreflexion soll<br />
er erkennen, dass – und wie – er unangemessene Gewohnheiten<br />
zukunftfähiger gestalten kann und so durch seine eigene<br />
Arbeitsweise Nachhaltigkeit bzw. Bewusstsein für Nachhaltigkeit im<br />
Allgemeinen generiert.<br />
B.2c<br />
thEOrIE<br />
21 Eli Blevis (2006)<br />
Advancing sustainable<br />
Interaction De<strong>sign</strong><br />
22 Tony fry (2007)<br />
Redirective Practice:<br />
an elaboration