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Theorieteil Diplomarbeit - bewusst-sign.

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ABscHnITT 3 . GEsTALTERIscHE uMsETzunG<br />

Wie bei einer Karte, die mit Farb-, Form- und Zeichencodes arbeitet,<br />

unterliegt meine Karte einem gewissen formalen Raster. Sie ist in Form<br />

von drei übereinanderliegende, formal getrennten Ebenen angelegt.<br />

Zitierende Ebene (Fremddefinitionen) . Zitate und Textausschnitte<br />

informieren und vermitteln – potentielle – Fakten. Diese Ansammlung<br />

von Fragmenten bildet die Basisinhalte und -informationen für<br />

das zu vermittelnde Gesamtbild. Zwar wird durch eine dreistufige<br />

Größendarstellung eine subjektive Gewichtung der Ausschnitte erzielt,<br />

formal jedoch werden die Texte gleichermaßen starr und einheitlich<br />

in das Raster eingepasst. Für die Darstellung wird die serifenbetonte<br />

Clarendon im Schriftschnitt regular und light verwendet.<br />

Ordnende Ebene (Eigendefinitionen) . Dient als Handlauf zur<br />

Führung und Orientierung. Mit Hilfe des Gedankenmodells soll<br />

versucht werden, Gedanken und Zusammenhänge zu verknüpfen und<br />

in eine logische Anordnung zu bringen.<br />

Zu den drei inhaltlichen Stufen des Gedankenmodells kommen zwei<br />

formale Stilmittel der Gliederung: Zum einen werden Kernpunkte<br />

der Gedankengänge und -verknüpfungen durch eine Vernetzung in<br />

Form eines Linienstrangnetzes nachvollziehbar gemacht, zum anderen<br />

werden durch flächige Unterlegung thematische Cluster gebildet,<br />

die inhaltliche Grundthesen zusammenhalten und den Einstieg<br />

erleichtern. Randaspekte werden Aspekte dabei durch Aufgreifen<br />

der äußeren Gestalt in Form von Aussparungen in der Fläche, in<br />

Verbindung zu den Clusterzentren gesetzt. Formal zeichnet sich diese<br />

Ebene durch die Verwendung der serifenlose Benton Sans aus.<br />

Kommentierende Ebene . Visuell organische Ebene, die meinen<br />

eigenen Prozess des Verarbeitens und Interpretierens wiedergibt.<br />

Sie ist Illustration meiner ‚Leserichtung‘, um die Problematiken zu<br />

fokussieren und emotionaler und provokativer zu kommunizieren.<br />

Damit wirkt sie wie eine Art ordnende Hand, die sich jedoch über ihre<br />

formalen Charakteristika <strong>bewusst</strong> als subjektiv zu erkennen gibt.<br />

Dadurch bekommt die Karte einen prozesshaft-offenen Charakter:<br />

Zwar sind die zitierten Texte schwarz auf weiß gedruckt – wie es im<br />

‚This is a printing office‘-Manifest heißt: 32 ‚fixed in time having<br />

been verified in proof‘ – doch die handgeschriebene Ebene durchbricht<br />

diesen Absolutheitsanspruch und lässt die Karte so wie ein unfertiges<br />

Workfile erscheinen, das zur Partizipation und Veränderung einlädt.<br />

Ein intuitiv zu erfassender Farbcode verbindet die beiden<br />

ersten Ebenen durch Verwendung der Farbe Schwarz. Diese<br />

Zusammenfassung steht für den Prozess der puren Aufnahme von<br />

Informationen (‚Sehen‘) gegenüber der kommentierenden Ebene, die in<br />

einem abgedunkelten Magenta angelegt ist und die Verarbeitung der<br />

Informationen darstellt (‚Wahrnehmen‘).<br />

Auszeichnungen auf der ‚Sehen‘-Ebene ergeben sich durch<br />

Aufrasterung der Grundfarben, um eine hierarchisierte und<br />

mehrstufige Führung zu erreichen.<br />

D.3<br />

umsEtzung<br />

32 Beatrice warde<br />

This is a printing office

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