Reader - Deutsches Polen Institut
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gefärbter Weitsicht darzustellen: »Postanowiłem<br />
więc napisać książkę o Europejczyku<br />
wschodnim, urodzonym mniej więcej wtedy,<br />
kiedy tłumy Paryża i Londynu wiwatowały na<br />
cześć pierwszych lotników; o człowieku, który<br />
mniej niż ktokolwiek mieści się w stereotypowych<br />
pojęciach niemeckiego porządku i rosyjskiej<br />
âme slave. Takie przedsięwzięcie jest<br />
�<br />
31<br />
niewdzięczne, bo skłonność do ogólnych,<br />
choć nie sprawdzonych idei jest u nas<br />
mocno ugruntowana. Nie tylko czytelnik, ale i<br />
sam autor, starając się zobiektywizować<br />
cechy krajów i narodów, waha się pomiędzy<br />
uproszczeniem i wielostronnością prawdy«<br />
(aus dem Vorwort).<br />
Mgr. Bartosz Sajewski (Mainz)<br />
Zwischen Politik und Metaphysik: Marcin Świetlickis Lyrik zwischen 1990 und 2000<br />
Mgr. Bartosz Sajewski, Jg 1981, geb. in <strong>Polen</strong>. Absolvent der polnischen Philologie an der Adam<br />
Mickiewicz-Universität in Posen, Forscher und Enthusiast der zeitgenössischen polnischen Dichtung.<br />
Zurzeit arbeitet er an seiner Dissertation an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. In seiner<br />
Forschung konzentriert er sich auf die Veränderungen der literarischen Sprache und versucht, die<br />
Frage nach dem Ort der Literatur in der zeitgenössischen Kultur zu beantworten.<br />
In den Diskussionen der letzten Jahre kehrt<br />
der Begriff der literarischen Generation zurück.<br />
Der Rückgriff auf die Kategorie der literarischen<br />
Generation mag verwundern, zumal<br />
der Begriff noch Mitte der 1990er Jahre<br />
als überholt galt. Die Transformation nach<br />
1989 führte nämlich auch zur Ablösung der<br />
bis dahin geltenden Modelle der Literaturkritik<br />
und zog die Etablierung neuer <strong>Institut</strong>ionen<br />
bzw. eines neuen Beschreibungsvokabulars<br />
für die Darstellung der Literaturgeschichte<br />
nach sich. Die erneute Verwendung des Begriffs<br />
Generation bei der Beschreibung literaturgeschichtlicher<br />
Wandlungsprozesse nach<br />
1989 zeigt sich etwa im Vergleich der in diesem<br />
Zeitraum debütierenden Schriftsteller mit<br />
den früheren Skamandriten oder auch in der<br />
Bestimmung einer übergreifenden, die ganze<br />
Epoche kennzeichnenden Rezeption von Autoren<br />
(Frank O’Hara) aber auch und nicht zuletzt<br />
in der Grenzziehung zwischen Klassizisten<br />
und Antiklassizisten. Im Vortrag wird versucht,<br />
ausgewählte Texte von Marcin Świetlicki im<br />
Kontext der Transformation zu situieren, sie<br />
�<br />
sollen dabei vor dem Hintergrund der in diesem<br />
Zeitraum ablaufenden Diskussionen über<br />
eine generationsspezifische Poetik erörtert<br />
werden. Mit dieser Betrachtung soll der Tatsache<br />
Rechnung getragen werden, dass<br />
Świetlicki einer der für die Durchsetzung eines<br />
neuen Ansatzes in der polnischen Lyrik massgeblichen<br />
Autoren ist, dessen Poetik nicht zuletzt<br />
einer bewusst intendierten Internationalisierung<br />
und damit einhergehend Transzendierung<br />
der in der polnischen Literatur- und<br />
Kulturtradition etablierten Paradigmen entspringt:<br />
Sein Schaffen widersetzt sich dem in<br />
der Tradition verankerten moralischpolitischen<br />
Anspruch ebenso sehr, wie es von<br />
der Funktion einer im Medium der Lyrik geleisteten<br />
bzw. angestrebten metaphysischen<br />
Sinnstiftung abrückt. Politik und Metaphysik<br />
wandeln sich zum verfügbaren Bezugshorizont<br />
für die Lyrik mit ihrer sprachlichexperimentellen<br />
Selbstinszenierung des Autors,<br />
der sich dezidiert von der in der polnischen<br />
Literatrugeschichte etablierten Lyriktradtion<br />
absetzt.