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Reader - Deutsches Polen Institut

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xSektion 6x<br />

Polnische transnationale Akteure im 19. und 20. Jahrhundert<br />

Teil I<br />

Leitung: Prof. Dr. Jörg Hackmann (Stettin)<br />

Jörg Hackmann ist DAAD Alfred Döblin-Professor für osteuropäische Geschichte an der Universität<br />

Stettin. 1994 Promotion an der FU Berlin, 1992-1999 Studienleiter an der Ostsee-Akademie in Lübeck-Travemünde.<br />

2000-2007 Hochschulassistent für osteuropäische Geschichte an der Universität<br />

Greifswald. Dort Habilitation 2007, anschließend Gastprofessor in Stettin und Chicago. Vorstandsmitglied<br />

des Herder-Forschungsrates. Forschungsschwerpunkte: Historiographiegeschichte, Geschichts-<br />

und Erinnerungskulturen in Ostmittel- und Nordosteuropa, Vereinskultur und Zivilgesellschaft<br />

in der Ostseeregion. Jüngste Publikation: (mit Klaus Roth): Zivilgesellschaft im östlichen und<br />

südöstlichen Europa in Geschichte und Gegenwart (München: Oldenbourg 2011).<br />

�<br />

PD Dr. Ruth Leiserowitz (Warschau)<br />

Warschauer Studenten des 19. Jahrhunderts und ihre Auslandsaufenthalte<br />

Kommunikation – Vernetzung – Auswirkung<br />

PD Dr. Ruth Leiserowitz ist Stellvertretende Direktorin am Deutschen Historischen <strong>Institut</strong> Warschau<br />

und Privatdozentin an der Humboldt-Universität zu Berlin. Bis 2009 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

am <strong>Institut</strong> für Geschichte und Archäologie der Baltischen Region (BRIAI) der Universität<br />

Klaipėda (Litauen). 2005-2008 koordinierte sie das DFG-Projekt »NBI Nation Borders Identities« am<br />

BKVGE Berlin. 2007 habilitierte sie sich und erwarb die Venia legendi für osteuropäische Geschichte<br />

an der Humboldt-Universität zu Berlin. Letzte Veröffentlichungen: Sabbatleuchter und Kriegerverein:<br />

Juden in der ostpreußisch-litauischen Grenzregion 1812-1942, Osnabrück 2010; Polish Volunteers<br />

in the Napoleonic Wars, in: Christine G. Krueger/Sonja Levsen (Hg.), War Volunteering in Modern<br />

Times, Basingstoke 2010, S. 58-77.<br />

Aufgrund der politischen Situation in ihrem<br />

geteilten Heimatland studierten viele <strong>Polen</strong><br />

im 19. Jahrhundert vorwiegend an ausländischen<br />

Universitäten. Hier wurden diese Studenten,<br />

die ein ausgeprägtes nationales Bewusstsein<br />

aufwiesen, jedoch keinen Nationalstaat<br />

hinter sich hatten, gleichzeitig mit anderen<br />

nationalen Identitäten und globalen<br />

Entwicklungsprozessen konfrontiert.<br />

Nach Warschau kehrten sie mit einer Fülle<br />

transnationaler Erfahrungen und Kontakte in<br />

ihrem unsichtbaren Gepäck zurückt. Ihre berufliche<br />

Karriere wurde durch zahlreiche ausländische<br />

Kontakte geprägt und unterstützt.<br />

Chirurgen unternahmen Studienreisen in ausländische<br />

Kliniken, Rechtsanwälte übersetzten<br />

Lehrbücher ihrer berühmten westlichen<br />

Kollegen usw. Diese Protagonisten waren Eu-<br />

�<br />

63<br />

ropäer und <strong>Polen</strong>. Trotzdem wurden sie unabhängig<br />

von der in- oder ausländischen<br />

Umgebung, in der sie sich jeweils befanden,<br />

überwiegend als <strong>Polen</strong> behandelt und auch<br />

ihre Aktivitäten wurden eher nur im nationalen<br />

Fokus gesehen.<br />

Der Beitrag zeigt auf, wie internationale<br />

Netzwerke von polnischen Studenten und<br />

Wissenschaftlern funktionierten. Dabei wird<br />

zum einen der Blick auf die europäischpolnische<br />

Doppelidentität gelenkt, zum anderen<br />

wird aufgezeigt, wie transnationale<br />

Diskussionen geführt wurden. Der Beitrag liefert<br />

Beispiele dafür, inwiefern nationale and<br />

transnationale Ideen unter Warschauer Studenten<br />

und Wissenschaftlern im 19. Jahrhundert<br />

zunahmen und inwieweit sich diese Prozesse<br />

verflochten.

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