07.01.2013 Aufrufe

Reader - Deutsches Polen Institut

Reader - Deutsches Polen Institut

Reader - Deutsches Polen Institut

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

als Vermittler in diesem Kommunikationsvorgang<br />

bedient sich des Mediums der Sprache,<br />

er muss mit den jeweiligen Besonderheiten<br />

und Möglichkeiten der Sprachen vertraut<br />

sein. Dabei helfen ihm die Ergebnisse der<br />

konfrontativen Linguistik.<br />

Im Referat werden einige Ergebnisse des im<br />

Rahmen meiner Diplomarbeit durchgeführten<br />

polnisch-deutschen Sprachvergleichs im<br />

Bereich der emotiven Lexik vorgestellt. Die<br />

Kategorie der emotiven Wörter, also derjenigen,<br />

welche die Gefühle und Wertungen des<br />

Sprechers ausdrücken, aber nicht benennen/thematisieren,<br />

weist im Deutschen und<br />

�<br />

75<br />

im Polnischen Unterschiede auf. In der Diplomarbeit<br />

wurde dies anhand einiger besonders<br />

markanter lexikalischer Kategorien anschaulich<br />

gemacht, z. B. solcher wie Diminutive,<br />

Augmentative, Eigennamen und Interjektionen.<br />

Die Unterschiede liegen sowohl im<br />

Sprachsystem als auch auf der Verwendungsebene.<br />

Dies ergab eine Analyse der<br />

Übersetzung des Romans Panna Nikt von Tomek<br />

Tryzna im Vergleich zum Original. Die<br />

dabei auftretenden Gesetzmäßigkeiten werden<br />

durch Beispiele aus Original und Übersetzung<br />

veranschaulicht.<br />

Estelle Bunout (Nancy)<br />

Die Gestaltung der östlichen Außenpolitik – eine Gegenüberstellung westdeutscher und polnischer<br />

Diskussionen zu Osteuropa (1945-1989)<br />

Estelle Bunout, seit Oktober 2010 Promotion zum Thema der Gestaltung der östlichen Außenpolitik<br />

– eine Gegenüberstellung deutscher und polnischer Auffassungen des europäischen Ostens<br />

(1918-1989) unter der Leitung von Paul Gradvohl, Centre de Recherche sur les Cultures Littéraires<br />

Européennes: France, Europe Centrale, Europe Orientale (CERCLE) an der Universität Nancy 2<br />

(Frankreich). Für diese Arbeit wurde ein Forschungsaufenthalt bei der Deutsche Gesellschaft für<br />

Auswärtige Politik (DGAP) in Berlin geleistet, bei dem die Archive der Studiengruppe »Ost« (1965-<br />

1990) untersucht und verschiedene Zeitzeugen befragt wurden. Diese Promotion folgt einer Ausbildung<br />

an den Universitäten von Strasbourg und Lille in Geschichte der europäischen Integration<br />

sowie einem Austauschjahr an der Posener Wirtschaftsuniversität.<br />

Unter der Leitung von Paul Gradvohl an der<br />

Universität Nancy 2 (Frankreich) wird eine Arbeit<br />

über die Konzeptionen der Ostpolitiken in<br />

<strong>Polen</strong> und Deutschland zwischen 1918 und<br />

1989 vorbereitet. Gegenstand dieser Arbeit ist<br />

die Analyse der Auffassungen des »Ostens«<br />

zweier Länder, die eine reiche intellektuelle<br />

Tradition über und ein großes Interesse am<br />

östlichen Europa (an den derzeitigen baltischen<br />

Staaten, der Ukraine, Belarus und Russland)<br />

haben, das aber nicht ein wiederholtes<br />

»Neuentdecken des Ostens« ausschließt. Diese<br />

Gegenüberstellung soll ein Versuch sein,<br />

diese paradoxe Beziehung zum Osten besser<br />

zu verstehen.<br />

In der Tat stabilisieren sich in der polnischen<br />

und deutschen politischen Kultur im Wesentlichen<br />

vergleichbare Grundstrukturen zur Auffassungen<br />

des »Ostens« und der Rolle der<br />

Deutschen und <strong>Polen</strong> in diesem Raum, die<br />

sich in der Formulierung der jeweiligen Außenpolitik<br />

widerspiegeln: die nötige Gestaltung<br />

des »Ostens« durch Bevölkerungspolitiken<br />

z.B. oder der »Osten« als Gefahr für die<br />

raison d’Etat. Die Arbeit wird also zuerst aus<br />

einer Festlegung des Stellenwertes des Ostens<br />

in der politischen Kultur <strong>Polen</strong>s und Deutschlands<br />

anhand einer Analyse der Formulierung<br />

der östlichen Außenpolitik bestehen. Diese<br />

Untersuchung beruht auf einer prosopographischen<br />

Analyse der gestaltenden<br />

Personen der jeweiligen Ostpolitik im wissenschaftlichen,<br />

politischen und wirtschaftlichen<br />

Bereich. Es werden die Quellen der Akteure<br />

der Planungsstäbe der Außenministerien untersucht,<br />

z. B. deren Kontakte mit wissenschaftlichen<br />

Gremien die sich mit dem Osten<br />

beschäftigen sowie ihre persönliche Verbindung<br />

mit dem europäischen Osten (Sprachkenntnisse,<br />

Lebenserfahrungen). Nach diesem<br />

Einblick in der Verflechtung und Kenntnislage<br />

der Akteure der Ostpolitiken, werden<br />

wir die Stelle dieser Träger in deren jeweiligen<br />

Gesellschaften betrachten, um die relative<br />

Marginalisierung des Ostens in der polnischen<br />

und deutschen politischen Kultur zu hinterfragen.<br />

Die vorgestellten Zwischenergebnisse der<br />

Analyse beruhen auf Archiven, die bisher<br />

wenig genutzt wurden; u.a. die der Studiengruppe<br />

»Ost« der Deutschen Gesellschaft für<br />

Auswärtige Politik (DGAP) zwischen 1965 und

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!