Zentrum Medienbildung - Literatur aus erster Hand - PHZ Luzern
Zentrum Medienbildung - Literatur aus erster Hand - PHZ Luzern
Zentrum Medienbildung - Literatur aus erster Hand - PHZ Luzern
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4. –6. und 9. –12. Schuljahr<br />
19. –23. November 2012<br />
Frank Maria Reifenberg, Köln (D)<br />
Geboren 1962, Ausbildung zum Buchhändler, später Texter in PR- und<br />
Werbeagenturen, dann Studium an der Internationalen Filmschule Köln<br />
im Drehbuchfach, lebt und arbeitet als freier Autor in Köln. Er schreibt<br />
Romane und Erzählungen für Kinder und Jugendliche. Reifenberg wendet<br />
sich mit vielen seiner Bücher besonders an leseschwache oder lesefaule<br />
Jungen, dazu bietet er auch spezielle Workshops.<br />
www.frank-reifenberg.de, www.lesefoerderung-fuer-jungen.de<br />
Mister Lugosi und der unheimliche Adventskalender (Leseprobe)<br />
«Als deine Schwester in meinen Laden kam, hatte ich schon jahrelang die<br />
Spur des Kalenders verfolgt.» Mister Lugosi seufzte. «Das war nicht leicht,<br />
denn nach jedem 1. Dezember verschwand er ganz plötzlich. Ein paar Wochen<br />
oder Tage vor dem Beginn der Adventszeit tauchte er immer wieder an<br />
anderen Orten auf. Dann endlich bot ihn mir ein Antiquitätenhändler an und<br />
ich griff sofort zu. Als ich ihn <strong>aus</strong>packte, roch es nach fauligen Kartoffeln, genau<br />
wie es in einigen Berichten darüber geschrieben stand. Deine Schwester<br />
muss im Schaufenster meines Ladens ein paar alte Notenblätter entdeckt<br />
haben. Ich selbst war im Hinterzimmer, als ich die Klänge einer Geige hörte.<br />
Angelina hatte ihr Instrument <strong>aus</strong>gepackt, sie spielte nach den Noten <strong>aus</strong><br />
dem Schaufenster. Sie sollte so schnell wie möglich den Laden verlassen,<br />
also holte ich hinten einen Umschlag, mit dem sie die Noten vor dem einsetzenden<br />
Schneegestöber schützen konnte. Bei meiner Rückkehr lagen die<br />
Notenblätter noch auf dem Tisch. Die erste Tür des Kalenders stand offen.<br />
Deine Schwester war verschwunden.»<br />
Weitere Titel Kampf im ewigen Eis (ab 8 Jahren)<br />
Verschollen im ewigen Eis (ab 8 Jahren)<br />
Florus und das mörderische Wagenrennen (ab 8 Jahren)<br />
Achtung Feueralarm (ab 8 Jahren)<br />
Speedkidzz, 3 Bände (ab 11 Jahren)<br />
Landesplatz der Engel (ab 14 Jahren)<br />
Unsichtbare Blicke (ab 16 Jahren)<br />
Besonderes Der Autor legt den Schwerpunkt seiner Arbeit auf die Leseförderung für<br />
Jungen, die Lesungen für die 3. bis 6. Klassen sind entsprechend jungenorientiert.<br />
42<br />
7. –12. Schuljahr<br />
12. –16. November 2012<br />
Tilman Röhrig, Hürth (D)<br />
1945 in Hennweiler/Hunsrück geboren, Sch<strong>aus</strong>pielstudium. Später<br />
Schau spieler und Regisseur. Seit 1973 arbeitet er als freischaffender<br />
Schriftsteller, Film-, Funk- und Fersehautor. Schrieb zahlreiche Fernsehdrehbücher,<br />
z. B. «Neues <strong>aus</strong> Uhlenbusch», «Löwenzahn» und «Schüler-<br />
Express» (ZDF). Seine historischen Romane wurden in viele Sprachen<br />
übersetzt. Für sein literarisches Schaffen erhielt er zahlreiche Auszeichnungen.<br />
Weitere Informationen unter www.tilman-roehrig.de<br />
Der Sonnenfürst (Leseprobe)<br />
Unmerklich öffnete der Zwerg den Vorhang einen Spalt. Kerzenlicht fl ackerte<br />
in den Wandspiegeln. Er nahm das Gesicht etwas zurück, senkte die<br />
Lider, kein Widerschein seiner Augen durfte ihn verraten. Die Kerzen auf den<br />
Leuchtern waren fast niedergebrannt.<br />
Geruch nach Wachs, nach erloschenem Docht reizte, fest presste Albert<br />
die grossen Nasenfl ügel zusammen. Nur keinen Laut. Erst als das Niesen<br />
ganz unterdrückt war, spähte der Bucklige wieder ins Vorzimmer zum Schlafgemach.<br />
Sein Herr lehnte im Sessel, den hellen H<strong>aus</strong>mantel vor der Brust<br />
nur lose gebunden, das Rüschenhemd nicht mehr hochgeschlossen. Über<br />
den Rand des Weinglases lächelte er seinen Besucher an. «Ich bin müde<br />
und doch nicht müde. Johann, lieber, lieber Freund. Wenigstens zwei Tage<br />
für uns …» Er nahm einen Schluck. «Jagen, Essen, etwas Musik. Seit Tagen<br />
sehne ich diesen Ausfl ug nach Brühl herbei.»<br />
«Denke, das Wetter bleibt über die ganze Woche gut.» Johann Baptist von Roll<br />
schenkte sich <strong>aus</strong> der Karaffe nach, zu hastig, etwas vom schweren Roten<br />
schwappte ihm über den <strong>Hand</strong>rücken.<br />
Weitere Titel Thoms Bericht<br />
Der Sonnenfürst<br />
Riemenschneider<br />
Der Schatten von Sherwood<br />
Die Burgunderin<br />
Ein Sturm wird kommen von Mitternacht<br />
Caravaggios Geheimnis<br />
Mit Hannibal über die Alpen<br />
43