Zentrum Medienbildung - Literatur aus erster Hand - PHZ Luzern
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Kindergarten, 1. –6. Schuljahr<br />
26. –30. November 2012<br />
Regina Schwarz, Langenfeld (D)<br />
Geboren 1951 in Bonn-Beuel. Zunächst Lehramtsstudium und anschliessend<br />
Studium der Sozialpädagogik. Sie lebt als freie Autorin in<br />
Langenfeld und hat bereits über 60 Bücher veröffentlicht: Geschichten<br />
und Bilderbuchtexte, Sprachspielereien, Zungenbrecher sowie humorvolle<br />
und poetische Texte für Gross und Klein sind dabei. Regina<br />
Schwarz bietet interaktive Lesungen zur Sprachförderung an, aber auch<br />
Schreibwerkstätten mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten.<br />
www.regina-schwarz.com.<br />
Watteweicher Wolkenbär (Leseprobe)<br />
Schiffe, die im Hafen liegen,<br />
hören nachts das Meer.<br />
Manchmal träumen sie von Wellen,<br />
schaukeln hin und her.<br />
Züge, die am Bahnhof stehen,<br />
träumen, wie geschwind,<br />
Räder rattern, Räder rollen,<br />
schneller als der Wind.<br />
Bunte Luftballons, die schweben,<br />
hoch und weit hin<strong>aus</strong>,<br />
träumen, dass sie runterkommen,<br />
träumen von Zuh<strong>aus</strong>.<br />
Weitere Titel Das verrückte Schimpfwörter-ABC<br />
Das schnuckelige Schmusewörter-ABC<br />
Welcher Hut steht mir gut?<br />
Flotte Lotte, kalter Hund, in der Küche geht es rund<br />
Knickel, knackel, Knobelbecher – verzwickt-verzwackte Zungenbrecher<br />
Morgenschaf und Turbohummel – kunterbunter Reimerummel<br />
Besonderes Interaktive Lesung mit Bewegungs- und Mitmachgedichten für 1.–2. Klasse<br />
Schreib- und Malworkshop gemeinsam mit Julia Dürr für<br />
das 4. –6. Schuljahr. Siehe S. 65<br />
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8. –12. Schuljahr<br />
5. –16. und 26.–30. November 2012<br />
Donato Sperduto, Emmenbrücke (CH)<br />
Geboren 1969. Er hat Romanistik und Philosophie an den Universitäten<br />
von Fribourg und Basel studiert. Ist Gymnasiallehrer sowie Autor von<br />
literarischen und philosophischen Werken in italienischer Sprache. Er<br />
hat literarische und philosophische Essays über verschiedene Autoren<br />
in wissenschaftlichen Zeitschriften verfasst. Schatten über der Leuchtenstadt<br />
ist sein <strong>erster</strong> Roman.<br />
Schatten über der Leuchtenstadt (Leseprobe <strong>aus</strong> dem Kriminalroman)<br />
«Mach doch nicht so ein Drama dar<strong>aus</strong>», hatte ihn Andrea, seine Frau ermuntert,<br />
aber es half nichts. Der Tag der Pensionierung war da, und er glaubte zu<br />
wissen, dass er in ein Loch fallen würde.<br />
Das Alles fuhr ihm am Morgen seiner Pensionierung durch den Kopf. Am<br />
Abend davor hatte er begonnen, seinen Bürotisch und sein Büro aufzuräumen.<br />
Noch war der Raum nicht übergabebereit. Andrea hatte ihn zu einem<br />
feinen Abendessen im «Sauvage» eingeladen, um ihn auf seinen «dritten<br />
Lebensabschnitt» vorzubereiten, wie sie scherzend erwähnt hatte, und so<br />
sehr er ihre Geste geschätzt hatte, ganz glücklich war ihm nicht ums Herz<br />
geworden. Eine Melancholie hatte sich seiner bemächtigt, die er nicht mehr<br />
glaubte abschütteln zu können.<br />
Zum Glück war Andrea bereits <strong>aus</strong> dem H<strong>aus</strong>, als er sich zu seinem letzten<br />
Arbeitstag aufraffte. Wie demonstrativ hatte sie ihm das Kalenderblatt, es<br />
zeigte den 6. September 2007, auf den Küchentisch gelegt neben den von<br />
ihm so geliebten Roman von Balzac mit dem Titel «Une ténébreuse affaire»,<br />
der ihm die eine oder andere wesentliche Erkenntnis vermittelt hatte. Vorerst<br />
las er zum x-ten Male jene tiefgründigen Worte: «La saveur de l’histoire vue<br />
en déshabillé.» Wirklich ein Heiliger, wie es schien, dieser Balzac! Hastig, er<br />
wusste nicht warum, bereitete er sich einen Espresso zu, trank ihn mit einem<br />
Schluck, und ging ins Badezimmer, um sich schnell die Zähne zu putzen.<br />
Besonderes Lesung mit Coautor Thomas Peter<br />
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