Zentrum Medienbildung - Literatur aus erster Hand - PHZ Luzern
Zentrum Medienbildung - Literatur aus erster Hand - PHZ Luzern
Zentrum Medienbildung - Literatur aus erster Hand - PHZ Luzern
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
3. –12. Schuljahr<br />
26. –30. November 2012<br />
Anja Tuckermann, Berlin (D)<br />
Geboren 1961 in Selb, aufgewachsen in Berlin. Schreibt Romane, Erzählungen,<br />
Theaterstücke und Libretti. Sie engagierte sich in der feministi-<br />
schen Mädchenarbeit, gründete einen Treffpunkt für Mädchen und eine<br />
Kinderzeitschrift, war Redakteurin beim RIAS Kinderfunk und gab Bücher<br />
her<strong>aus</strong> mit Texten von Jugendlichen und von politischen Flüchtlingen.<br />
Sie leitet Schreibwerkstätten in Schulen und Theatern.<br />
www.anjatuckermann.de<br />
Denkt nicht, wir bleiben hier (Leseprobe)<br />
Die Verfolgung war schon 1933 da, wo der Hitler ans Ruder kam. Da bin ich<br />
geboren und meine Mama hat mir den Namen Adolf gegeben. Ich heisse<br />
Hugo Adolf Hollenreiner. Warum sie mich Adolf genannt hat, ist leicht zu<br />
erklären. Dass uns vielleicht nichts passieren kann, wenn ich den Namen<br />
habe wie der Hitler.<br />
Hugo wachte auf, weil er Schreie und Krachen und Weinen hörte. Erschrocken<br />
kletterte er <strong>aus</strong> dem warmen Bett und rannte in die Novemberkälte<br />
hin<strong>aus</strong>. Dr<strong>aus</strong>sen dämmerte es, der Himmel war grau. Ziellos und panisch<br />
liefen die Pferde herum, galoppierten <strong>aus</strong> dem Hof, auf die Strasse. Der Pferdestall<br />
war weg, abgebrannt, schwelte und rauchte, die Pferde hatten sich<br />
losgerissen und fl üchteten, die Fuhrwerke standen noch da, aber verrusst<br />
oder vom Feuer verkohlt. Im Hof die Mama, mit einer Bürste in der <strong>Hand</strong>, sie<br />
schluchzte und schrubbte einen Leiterwagen. Was wollen die Leute von uns?<br />
Was machen die mit uns? Wir haben doch nichts getan.<br />
Weitere Titel Adile. Ein Mädchen <strong>aus</strong> Istanbul<br />
Die Möwe und ein Meer von Farben<br />
Heimat ist da, wo man verstanden wird<br />
Ein Buch für Yunus<br />
David Tage – Mona Nächte<br />
Horror oder Heimat?<br />
Mano, der Junge, der nicht wusste, wo er war<br />
Das verschluckte Lachen<br />
Weggemobbt<br />
Besonderes Lesung mit Film<strong>aus</strong>schnitt <strong>aus</strong> dem Spielfi lm «Kopfüber»<br />
54<br />
Kindergarten, 1. –12. Schuljahr<br />
5. –30. November 2012<br />
Susanne Vettiger, Basel (CH)<br />
Lebt mitten in der Basler Altstadt am Rhein. Seit 20 Jahren arbeitet die<br />
Fotografi n auch als Autorin und mag das Schreiben und Erfi nden von<br />
Geschichten immer noch gleich gerne wie am ersten Tag. Es ist ein grosses<br />
Stück Glück! Seit 2009 arbeitet sie intensiv im Bereich Musiktheater<br />
und Ballett. Ihre Oper Fräulein Bixel und Herr Glück wird am 21. Oktober<br />
am <strong>Luzern</strong>er Theater uraufgeführt. Für Kindergarten, und 1. Primarschulstufen<br />
bietet sie ein Besonderes Erlebnis!<br />
Wenn Pinguine Tango tanzen (Leseprobe)<br />
«Willst du mir sagen, dass das Einzige,<br />
was man am Ende der Welt fi ndet, eine Mistgabel ist?»<br />
«Genau.<br />
Hier wird alles abgeladen.<br />
Eigentlich müssten hier<br />
Berge von Mist herumliegen.<br />
Pakete voll mit Kummer,<br />
Sorgen und auch Wut.<br />
Wir Pinguine machen es anders,<br />
wir mistgabeln regelmässig.<br />
Vielleicht sind wir darum<br />
ein klein bisschen glücklicher.»<br />
«Und das reicht?»<br />
«Nein, natürlich nicht.»<br />
Weitere Titel Ich bau dir eine Oper<br />
Fräulein Bixel und Herr Glück<br />
Besonderes Aus aktuellem Anlass – die Kinderoper Fräulein Bixel und Herr Glück wird<br />
ab dem 21. Oktober im <strong>Luzern</strong>er Theater gespielt – kommt Susanne<br />
Vettiger mit jeweils einem Opernsänger/Sängerin in die Klassen. Wie<br />
ist das denn eigentlich? Wie singt man Wut? Verzweifl ung? Gute Laune,<br />
Glücklichsein? Auf solche und andere Fragen geben Susanne Vettiger<br />
und die Sänger und Sängerinnen <strong>aus</strong> dem Theaterensemble <strong>Luzern</strong><br />
Auskunft, resp. zeigen und spielen das vor.<br />
55