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Deutschland zwischen 1950 und 2009 - Rainer Land Online Texte

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2.3. Außenhandel<br />

32<br />

Zu den gr<strong>und</strong>legenden Merkmalen dieses Typs wirtschaftlicher Entwicklung gehört, dass der<br />

Außenhandel schneller wächst als die einzelnen Volkswirtschaften, also economy of scale-Ef-<br />

fekte durch komplementäre Entwicklung der Produktpaletten mobilisiert werden (Welthandel<br />

nach dem Muster komparativer Vorteile). Dies soll hier empirisch belegt werden.<br />

In Tabelle 7 sehen wir für beide Zeiträume 1961-1975 <strong>und</strong> 1976-<strong>2009</strong> (mit der irrelevanten<br />

Ausnahme Malta, einem <strong>Land</strong> dessen Binnenwachstum auf die Zunahme des Tourismus zu-<br />

rückzuführen ist), dass in allen Ländern Export <strong>und</strong> der Import schneller wachsen als das BIP.<br />

Es wird also mehr exportiert <strong>und</strong> mehr importiert, d.h. die Breite der im Inland hergestellten<br />

Produktpaletten nimmt ab, aber die Stückzahlen nehmen zu. Dies ist als Ausdehnung des<br />

Handels nach dem Prinzip komparativer Vorteile zu deuten, bei dem alle Handelspartner zu-<br />

mindest der Möglichkeit nach positive Effekte für die Produktivitätsentwicklung realisieren<br />

können. Der Anteil des Exports bzw. des Imports lag für kleine Länder bei bis zu 50 Prozent,<br />

für große wie <strong>Deutschland</strong> bei etwa 20 Prozent <strong>und</strong> für sehr große bei 5 Prozent (USA). Er<br />

stieg bis <strong>2009</strong> an, für kleine Länder auf Werte von 70 bis 80 Prozent, in <strong>Deutschland</strong> auf in-<br />

<strong>zwischen</strong> über 40 Prozent <strong>und</strong> in den USA auf über 10 Prozent.<br />

Bis in die 1970er-Jahre war das Verhältnis von Exporten <strong>und</strong> Importen relativ ausgeglichen,<br />

d.h. auch für Länder, die traditionell exportorientierte Volkswirtschaften hatten, wuchs der<br />

Import in gleichem Maße wie der Import, so dass die Handelsbilanzen ausgeglichen blieben.<br />

Ausnahmen waren Korea (Export wächst deutlich schneller als der Import) oder Spanien (Im-<br />

port wächst schneller als Export).<br />

<strong>Land</strong>, Busch <strong>2009</strong>-10, Teilhabekapitalismus

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