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Stuttgart bekommt ein neues Wahrzeichen - Literaturmachen

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Seite 14 Bulletin N– o 01 – Zeitung für Reportagen – Literaturhaus <strong>Stuttgart</strong> und Eberhard-Ludwigs-Gymnasium <strong>Stuttgart</strong> – Schuljahr 2006/2007 Bulletin N– o 01 – Zeitung für Reportagen – Literaturhaus <strong>Stuttgart</strong> und Eberhard-Ludwigs-Gymnasium <strong>Stuttgart</strong> – Schuljahr 2006/2007 Seite 15<br />

Karin Brüderle<br />

Wer hat Platz<br />

für mich?<br />

Das Tierheim in <strong>Stuttgart</strong> Botnang<br />

sucht neue Besitzer für herrenlose Tiere<br />

Die Tiere des Botnanger Tierheims suchen alle<br />

<strong>ein</strong> <strong>neues</strong> und liebevolles Zuhause. Bei <strong>ein</strong>em<br />

Besuch mit anschließendem Interview erzählen<br />

die Pfleger des Tierheims vieles über das<br />

dortige Leben.<br />

Es sind viele Tierarten vertreten: Hunde, Katzen,<br />

Hasen, Meerschw<strong>ein</strong>chen, Ratten, Mäuse,<br />

Hamster, Vögel, Ziegen, Ponys und Schw<strong>ein</strong>e.<br />

Dieses Heim für Tiere befindet sich in der<br />

Furtwängler Straße in <strong>Stuttgart</strong> Botnang und<br />

besteht schon seit dem 19. Jahrhundert.<br />

Das Tierheim besitzt mehr als 800 Tiere. Viele<br />

davon werden aus dem Ausland, zum Beispiel<br />

Spanien hierher gebracht, weil die Tierheime<br />

dort überfüllt sind. Aber die Zahl der „ausländischen“<br />

Tiere nimmt ab.<br />

Dieses Heim für Tiere besteht aus zwei Hundehäusern,<br />

<strong>ein</strong>em Hundegnadenhof, auf dem<br />

die Tiere leben, die niemand mehr übernehmen<br />

will. Außerdem gibt es <strong>ein</strong> Kl<strong>ein</strong>tierhaus,<br />

für Nagetiere wie Hasen, Kaninchen<br />

und Hamster, <strong>ein</strong> Vogelhaus, <strong>ein</strong> Katzenhaus<br />

mit <strong>ein</strong>em <strong>ein</strong>gezäunten Freilauf, <strong>ein</strong> Büro<br />

und zwei Quarantänehäuser. Im Büro findet<br />

man alle Informationen über die vorhandenen<br />

Tiere und deren Haltung.<br />

Die Tage der Mitarbeiter sind sehr hart. Sie<br />

müssen alles machen, vom Füttern über das<br />

Putzen bis hin zu der Medikamentengabe.<br />

Außerdem muss rund um die Uhr Aufsichtspersonal<br />

anwesend s<strong>ein</strong>. Wenn der Tierarzt<br />

kommt, müssen die Mitarbeiter ihn unterstützen.<br />

Der Arbeitstag beginnt für viele um 7 Uhr<br />

und ist um 17 Uhr zu Ende. Frau Müller, <strong>ein</strong>e<br />

der Tierpflegerinnen, sagt: „Ich wollte schon<br />

immer mit Tieren zusammen arbeiten. Das ist<br />

m<strong>ein</strong> Traumberuf, und es macht mir Spaß.“<br />

Das Tierheim finanziert sich fast nur durch<br />

Spenden und Erbschaften. Da viele Tiere Medikamente<br />

brauchen und Tierarztbesuche<br />

teuer sind, versucht das Tierheim auch durch<br />

kl<strong>ein</strong>e Aktionen – wie dem Tag der offenen<br />

Tür, bei dem man Bücher und sonstige Sachen<br />

kaufen kann, die von Leuten gespendet wurden<br />

– Extrageld <strong>ein</strong>zunehmen.<br />

Auch durch Mitgliedsbeiträge des Tierschutzver<strong>ein</strong>s<br />

kommen weitere Einnahmen dazu.<br />

Dieser Tierschutzver<strong>ein</strong> war der erste in<br />

Deutschland, er wurde 1873 gegründet. Der<br />

Ver<strong>ein</strong> hat schon etwa 2600 Mitglieder, und<br />

es werden immer mehr. Der Tierschutzver<strong>ein</strong><br />

kümmert sich mit ehrenamtlichen Tierschutzinspektoren<br />

darum, Tierquälereien in<br />

Haushalten, gewerblichen Unternehmen und<br />

bei sportlichen Institutionen zu verhindern<br />

bzw. abzustellen, denn <strong>ein</strong> Tier ist genauso<br />

<strong>ein</strong> Lebewesen wie der Mensch.<br />

Der Ver<strong>ein</strong> kümmert sich im Winter um etwa<br />

400 Igel, die ohne die Hilfe nicht überleben<br />

könnten. Im Frühjahr werden sie wieder in<br />

die Natur entlassen. Außerdem werden verletzte<br />

oder aus dem Nest gefallene junge Vögel<br />

versorgt. Urlaubspatenschaften werden<br />

vermittelt, und „Gassigehdienste“ ebenso.<br />

Bedürftige Privatpersonen, die <strong>ein</strong>e Katze<br />

halten, bekommen finanzielle Unterstützung<br />

für die Kastration. Damit versucht man die<br />

starke Vermehrung in <strong>Stuttgart</strong> <strong>ein</strong>zudämmen.<br />

Ebenso werden für herrenlose Katzen<br />

die Impf- und Kastrationskosten übernommen.<br />

Der Jahresbeitrag kostet für Schüler<br />

und Studenten 12 Euro und für Erwachsene<br />

25 Euro.<br />

Das Tierheim hat zwei Tierschutzgruppen. Für<br />

die Jugend hat der Tierschutzver<strong>ein</strong> <strong>ein</strong>iges<br />

parat. Die Jugendtierschutzgruppe, für Jugendliche<br />

zwischen zehn und siebzehn Jahren,<br />

trifft sich Donnerstags alle zwei Wochen.<br />

Es gibt <strong>ein</strong>en Jugendraum für die Treffen.<br />

Hier werden Mitgefühl und Respekt gegenüber<br />

Tieren vermittelt, und die Kinder erhalten<br />

Informationen über die Tiere und wie sie<br />

ihnen helfen können. Außerdem wirkt man<br />

an Tierschutzprojekten mit, hilft im Tierheim<br />

und macht Ausflüge.<br />

Pro Jahr braucht das Tierheim zirka <strong>ein</strong>e Millionen<br />

Euro für die Tiere. Deshalb ist das Tierheim<br />

auf Unterstützung angewiesen.<br />

Es gibt auch noch die Gruppe für Erwachsene.<br />

Die Mitglieder kümmern sich unter ande-<br />

rem darum, dass Pflegeplätze organisiert und<br />

später auch kontrolliert werden. Es werden<br />

Besuchsdienste mit Tieren in Alten- und Pflegeheimen<br />

organisiert und Tierarztfahrten für<br />

ältere Menschen und deren Tiere übernommen.<br />

Außerdem bastelt der Kreis viele Dinge<br />

für den Basar.<br />

Das Tierheim gibt die Tiere in der Regel nicht<br />

kostenlos an ihre neuen Besitzer ab. Für<br />

Hunde wird <strong>ein</strong>e Gebühr zwischen 200 und<br />

350 Euro berechnet, bei Katzen sind es zwischen<br />

100 und 150 Euro. Für Kl<strong>ein</strong>tiere bezahlt<br />

man zwischen 40 und 80 Euro. In den<br />

Preisen sind die Kastration, die Impfungen,<br />

Entwurmungen und Chips enthalten. Chips<br />

werden den Tieren implantiert, damit sie –<br />

wenn sie entlaufen oder verloren gehen – anhand<br />

der Chipnummer jederzeit identifiziert<br />

und an den Halter zurückgegeben werden<br />

können. Viele Tiere kommen ganz verstört ins<br />

Tierheim und können dann nur schwer vermittelt<br />

werden.<br />

Für alle, die k<strong>ein</strong>e Tiere in der eigenen Wohnung<br />

halten wollen oder können, ist auch <strong>ein</strong>e<br />

Patenschaft möglich. Bei dieser Patenschaft<br />

zahlt man jedes Jahr <strong>ein</strong>en Beitrag zwischen<br />

10 und 25 Euro für das gewählte Tier <strong>ein</strong>.<br />

Als Pate <strong>bekommt</strong> man <strong>ein</strong>en Ausweis. Man<br />

kann dann während der Öffnungszeiten das<br />

Patentier immer besuchen und sich von den<br />

Pflegern den gesundheitlichen Zustand des<br />

Tieres erklären lassen. Mit Hunden kann man<br />

auch spazieren gehen. Das Patenschaftsgeld<br />

wird zum Beispiel für sehr hohe Tierarztrechnungen<br />

benutzt. Zurzeit spart das Tierheim,<br />

um die Kosten für die Renovierungen der<br />

Hundehäuser zu bezahlen.<br />

Für Interessierte:<br />

Das Tierheim freut sich auch sehr über Sachspenden. Für die R<strong>ein</strong>igung der Ställe werden Spül-<br />

schwämme und Bürsten gebraucht, außerdem Essigr<strong>ein</strong>iger, Flüssigseifen und Putzlappen. Für<br />

die Unterkünfte der Tiere Handtücher, Badezimmerteppiche und Decken. Außerdem braucht man<br />

immer Werkzeug, stabiles Hundespielzeug, Kratzbäume für Katzen und Schlafkörbchen.<br />

Auch Medikamente werden immer gebraucht. Nähere Informationen dazu gibt es beim Tierheim.<br />

Für die Fütterung werden milde Wurstsorten, besonders gerne Leberwurst gebraucht. Auch Puten-<br />

fleisch, Reis und Nudeln, sowie gut getrocknetes Heu sind immer willkommen.<br />

Nicht zu vergessen: Büromaterial. Besonders freut sich das Tierheim über Menschen, die Tieren<br />

<strong>ein</strong> <strong>neues</strong> Zuhause geben wollen. Die Pfleger beraten gerne, welches Tier für wen am besten<br />

geeignet ist. Auch nach der Vermittlung helfen sie jederzeit bei Schwierigkeiten.<br />

Kontakt:<br />

Tierschutzver<strong>ein</strong> <strong>Stuttgart</strong> und Umgebung e.V., Furtwängler Straße 150, 70195 <strong>Stuttgart</strong>;<br />

Telefon: 0711 / 65 67 74 - 0; Internet: www.stuttgarter-tierschutz.de<br />

Im Jahre 1969 eröffnete die Maritim Hotelgesellschaft<br />

unter der Leitung von Hans-Joachim<br />

Gommolla am Timmendorfer Strand das<br />

erste Hotel. Mit dem großzügig konzipierten<br />

Veranstaltungs- und Kongressbereich wurde<br />

das Seehotel zum Vorreiter für das erfolgreiche<br />

Motto „Wohnen und Tagen unter <strong>ein</strong>em<br />

Dach“. Heute ist die Maritim Hotelgesellschaft<br />

die erfolgreichste deutsche Kette im Tagungs-<br />

und Veranstaltungsbereich, und mit über 45<br />

Häusern zu <strong>ein</strong>em der größten deutschen Hotelkonzerne<br />

expandiert.<br />

„Herausragendes First-Class Niveau, elegantes<br />

Ambiente, exzellente deutsche und internationale<br />

Küche sowie persönlicher Service und<br />

herzliche Gastfreundschaft zeichnen das Hotel<br />

aus“, so das Management. „Man kann zwischen<br />

Stadthotels, klassischen Grandhotels<br />

und gemütlichen Ferienhotels wählen.“ Wie<br />

man sieht, gibt es unzählige Möglichkeiten<br />

und Perspektiven.<br />

Nun befinden wir uns in der Eingangshalle<br />

des Hotel Maritim in <strong>Stuttgart</strong>. Dass das Haus<br />

bereits dreizehn Jahre alt ist, kann man ihm<br />

nicht ansehen. Die schöne große Eingangshalle<br />

ist mit Gold und Marmor verziert, zusammen<br />

mit den großen Kronleuchtern und der<br />

Lobby nebenan wirkt sie sehr verlockend.<br />

Das Hotel besteht aus zwei mit<strong>ein</strong>ander verbundenen<br />

Gebäudeteilen, der <strong>ein</strong>e hat neun<br />

Etagen, der andere fünf. Zwischen dem vier-<br />

Sterne-Maritim in <strong>Stuttgart</strong>, den anderen 39<br />

Häusern in Deutschland und den sechs Hotels<br />

im Ausland gibt es k<strong>ein</strong>e großen Unterschiede.<br />

Um das ganze Hotel am laufen zu halten, benötigt<br />

man zirka 230 Mitarbeiter. Schon all<strong>ein</strong>e<br />

zwanzig an der Rezeption. Zur Zeit gibt es<br />

außerdem noch 72 Auszubildende. Insgesamt<br />

besitzt das Haus 555 Zimmer. 74 davon sind<br />

kl<strong>ein</strong>e Suiten, dazu kommen 3 große Suiten<br />

und etliche Tagungsräume. Auch <strong>ein</strong>e Tiefgarage<br />

gibt es, sie hat 300 Stellplätze. Mit all<br />

dem ist es das größte Hotel <strong>Stuttgart</strong>s.<br />

Für <strong>ein</strong>e Suite zahlt man pro Nacht 500 Euro.<br />

In diesen Suiten ist das Bad aus Marmor, es<br />

gibt <strong>ein</strong> Wohnzimmer, <strong>ein</strong> Schlafzimmer, Telefon<br />

und zwei Fernseher mit Flachbildschirm.<br />

Die Suiten sind sehr großzügig geschnitten<br />

und immer in den oberen Stockwerken gelegen,<br />

wo die Aussicht am schönsten ist.<br />

Ein Standardzimmer kostet pro Nacht unter<br />

der Woche 180 Euro, am Wochenende 146<br />

Euro. Das Standardzimmer hat <strong>ein</strong> Wohnschlafzimmer,<br />

<strong>ein</strong>en normalen Fernseher und<br />

<strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>es Bad. In jedem Zimmer gibt es<br />

<strong>ein</strong>en Internetanschluss, der 15 Euro pro Tag<br />

kostet. Außerdem <strong>ein</strong>e Minibar. Prominente<br />

Gäste, die das Maritim auch schon besucht<br />

haben, wie zum Beispiel Nina Hagen und<br />

Dieter Bohlen, bekommen ihre Zimmer oft<br />

billiger, weil sie <strong>ein</strong>e gute Werbung für das<br />

Hotel sind. Die durchschnittliche Belegung<br />

des <strong>Stuttgart</strong>er Hotels liegt bei 60 bis 70<br />

Prozent. Am Wochenende ist meist weniger<br />

los. Es gibt aber auch jetzt schon Zimmer-<br />

anfragen für 2010.<br />

Um <strong>ein</strong>e Ausbildung im Hotel Maritim zu<br />

machen, braucht man mindestens <strong>ein</strong>en<br />

Hauptschulabschluss. So kann man schon<br />

<strong>ein</strong>e Ausbildung zum Koch machen. Viele<br />

Mitarbeiter kommen aus anderen Ländern,<br />

deshalb werden sehr viele unterschiedliche<br />

Sprachen gesprochen. Momentan sind es zum<br />

Beispiel Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch,<br />

Indonesisch und Portugiesisch. Die<br />

Arbeitszeiten der verschiedenen Mitarbeiter<br />

Caterina Siebiger<br />

unterirdische tunnels mit<br />

Schuhputzautomaten<br />

Ein Blick hinter die Kulissen des <strong>Stuttgart</strong>er Maritim-Hotels<br />

sind ganz unterschiedlich. Wenn man zum<br />

Beispiel abends um neun plötzlich Hunger<br />

hat, ist das k<strong>ein</strong> Problem, denn die Küche ist<br />

bis 22.30 Uhr geöffnet.<br />

Es gibt natürlich auch noch andere Extras wie<br />

Sauna, Solarium und <strong>ein</strong> Fitnessstudio.<br />

Außerdem noch <strong>ein</strong> Café und <strong>ein</strong> Kosmetikstudio.<br />

Genügend Platz also, wo sich die<br />

Hotelgäste verteilen können. Manchmal wird<br />

es aber doch eng, zum Beispiel beim Frühstück.<br />

Deshalb wird dafür ab und zu auch <strong>ein</strong><br />

Veranstaltungssaal genutzt. Die Hotelbar ist<br />

bis 5 Uhr Morgens geöffnet, und man wird<br />

die ganze Zeit von <strong>ein</strong>em Barpianisten unterhalten.<br />

An ganz besonderen Abenden gibt es<br />

<strong>ein</strong>e Hotelband.<br />

Unterhalb des Hotels gibt es <strong>ein</strong>e direkte<br />

Verbindung zur Liederhalle. Auf dem Weg<br />

dorthin kommt man gleich in den Genuss<br />

von Kunstwerken, da in dem Durchgang Gemälde<br />

verschiedener Künstler aufgehängt<br />

sind. Wenn jemandem auf dem Weg zum<br />

Meeting oder zum Konzert auffällt, dass<br />

s<strong>ein</strong>e Schuhe schmutzig sind, ist dies auch<br />

k<strong>ein</strong> Problem, dank der zahlreichen Schuhr<strong>ein</strong>iger<br />

auf den Gängen. Das Motto von diesem<br />

Hotel lautet eben: Wohnen und Tagen unter<br />

<strong>ein</strong>em Dach.<br />

Hier kann man bis um 5 Uhr morgens<br />

sitzen und wird dabei sogar noch<br />

von <strong>ein</strong>em Pianisten unterhalten:<br />

Die Bar des Maritim-Hotels <strong>Stuttgart</strong>.

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