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Geschäftsbericht 1999 - Landesbank Berlin

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Die konjunkturelle Entwicklung in Euroland wurde <strong>1999</strong> ungewöhnlich stark<br />

von außenwirtschaftlichen Einflüssen geprägt. Obwohl Euroland mit einer Exportquote<br />

von etwa 13% insgesamt eine vergleichsweise geschlossene Volkswirtschaft<br />

darstellt, schlugen sich die Schwankungen der Weltkonjunktur spürbar auf den<br />

europäischen Wirtschaftsverlauf nieder. Dabei wirkte die Krise in den Emerging<br />

Markets zu Jahresbeginn deutlich konjunkturdämpfend. Im ersten Quartal <strong>1999</strong><br />

sanken die Ausfuhren in die Krisenregionen gegenüber dem Vorjahr um mehr als<br />

14%. Durch das Übergreifen der dämpfenden Effekte im Außenhandel auf die insgesamt<br />

robuste, aber wenig dynamische Binnenkonjunktur in Euroland wurde<br />

schließlich auch der innereuropäische Handel in Mitleidenschaft gezogen.<br />

Im weiteren Jahresverlauf führte die unerwartet rasch einsetzende Aufwärtsbewegung<br />

in den Schwellenländern zu einer spürbaren Verbesserung der Wachstumsaussichten<br />

in Euroland. Mit der wieder kräftigeren Expansion in mehreren<br />

Krisenländern Ostasiens, einer Erholung in den mitteleuropäischen Transformationsländern<br />

und in Russland sowie der anhaltend hohen Dynamik in Nordamerika<br />

ist die Auslandsnachfrage seit dem Frühjahr kontinuierlich gestiegen. Begünstigt<br />

durch den niedrigen Außenwert des Euro erhöhte sich das Exportvolumen<br />

im Jahresverlauf um 20%, von 187 Mrd. € im 1. Quartal auf 225 Mrd. € zum Jahresende.<br />

Zudem konnte zunehmend auch die Inlandsnachfrage von den verbesserten<br />

Absatz- und Ertragserwartungen profitieren. Die ohnehin bereits rege<br />

Investitionstätigkeit wurde durch die steigende Kapazitätsauslastung zusätzlich<br />

stimuliert. Hinzu kamen Vorzieheffekte im Zusammenhang mit dem „Jahr-2000-<br />

Problem“. Insgesamt hat sich das Wachstumstempo in Euroland im 4. Quartal<br />

<strong>1999</strong> auf 3,1% beschleunigt.<br />

Die deutsche Wirtschaft hat auch die Konjunkturentwicklung in Euroland belastet.<br />

Mit einem Wirtschaftswachstum von 1,4% blieb Deutschland deutlich hinter<br />

dem Euroland-Durchschnitt von 2,2% zurück und wies zusammen mit Italien<br />

das schwächste Expansionstempo auf. Neben dem vergleichsweise hohen Gewicht<br />

der Ausfuhren in nichteuropäische Abnehmerländer wirkte dabei vor allem<br />

die Finanzpolitik dämpfend. Die Entlastungen für die privaten Haushalte durch<br />

Abgabensenkungen und Kindergelderhöhung wurden durch die Ökosteuer und<br />

höhere Belastungen für Unternehmen mehr als ausgeglichen. Außerdem konnten<br />

andere Länder weitaus stärker von den günstigen monetären Rahmenbedingungen<br />

profitieren.<br />

Gleichwohl hat sich auch in Deutschland das konjunkturelle Umfeld im Jahresverlauf<br />

spürbar verbessert. Getragen von einer Beschleunigung der Exporttätigkeit<br />

expandierten die Ausrüstungsinvestitionen anhaltend kräftig. Zudem deutete<br />

sich bei den Bauinvestitionen zumindest in Westdeutschland ein Ende des schon<br />

16 BRANCHENUMFELD

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