BERGKNAPPE 104 - Bergbau Silberberg
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es und der Arbeit der Bergleute "vom Leder und<br />
von der Feder" vor 100 Jahren geben seinen Bildern<br />
den klar bestimmbaren Wert bergbaulicher Dokumente,<br />
die auch außerhalb des Freiberger Lokalinteresses<br />
für die gesamte "Bergwelt" Geltung haben.<br />
Mit der Akribie der Darstellung technischer Dinge<br />
und Vorgänge verband der beschauliche Künstler,<br />
stark befruchtet von dem romantischen Sinn seines<br />
väterlichen Freundes v. Herder und dem Schaffen<br />
des ihm wesensverwandten Zeitgenossen Ludwig<br />
Richter (1803-84), eine gemütvolle Schilderung und<br />
liebevolle Kleinmalerei alles dessen, was die Bergund<br />
Hüttenleute und ihre Arbeitsstätten umgab.<br />
Über seinen Bildern liegt ein Hauch der Poesie, die<br />
den bergmännischen Beruf trotz aller Härte und Gefahren<br />
vor seiner intensiven Industrialisierung umwebte".<br />
Wer sich heute in der alten sächsischen Berghauptstadt<br />
Freiberg und seiner Umgebung umschaut, findet<br />
noch viele Motive und Sachzeugen des Montanwesens,<br />
die vor etwa 150 Jahren durch Eduard<br />
Heuchler mit dem Zeichenstift dokumentiert wurden.<br />
Das trifft in besonderem Masse auf die weitläufige<br />
"Himmelfahrt Fundgrube" vor den Toren der<br />
Stadt zu. So entdeckt man auf den grossen Halden<br />
des "Abrahamschachtes" und des Schachtes "Alte<br />
Elisabeth" noch fast unverändert die alten Funkti-<br />
onsgebäude und die historische Innenausstattung<br />
wie Dampfmaschine, Scheidebank, Betstube oder<br />
"Schwarzenberg- Gebläse". Bei einer Grubenfahrt<br />
über den Schacht "Reiche Zeche" erlebt man originale<br />
Arbeitsorte und kann selbst "Fahrten" in Schächten<br />
steigen, wie es Heuchlers Bergleute einst taten.<br />
Anschrift des Verfassers:<br />
Herbert Pforr<br />
Dr. Ing.<br />
Friedeburgerstrasse 8c<br />
D-09599 Freiberg/Sachsen<br />
Abb. 15 Im 18./19. Jahrhundert<br />
wurden die Freiberger<br />
Stollen und Strecken<br />
mit Firstgewölbemauerung<br />
versehen, eine schwere Arbeit,<br />
die hier von Eduard<br />
Heuchler (1857) dokumentiert<br />
wird<br />
Bergknappe 1/2004 Seite 9