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BERGKNAPPE 104 - Bergbau Silberberg

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Bild 15: Mittelteil des Rollbahn-Trassees, bereits<br />

1989 durch den Verfasser weitgehend geräumt.<br />

Bild 16: Rollbahn-Trassee beim östlichen Ende: Gegen<br />

Abschluss der Rodungsarbeiten an dieser Lokation.<br />

reicherung in die bei Schmelza befindlichen Pochund<br />

Erzwaschanlagen der Gesellschaft zugeführt<br />

werden.<br />

Zuvor erfolgte der Erztransport wie allgemein üblich<br />

auf Erzschlitten (siehe des Verfasser's Beitrag "Vom<br />

Erzschleifen" im <strong>BERGKNAPPE</strong>N Nr. 102, S. 39 - 42),<br />

was den Transport schwach vererzten Gesteins aus<br />

Kostengründen natürlich ausschloss.<br />

Vom Gleis und der Lore, aber auch von der Seilbahn,<br />

ist heute absolut nichts mehr zu sehen (ausser den<br />

Grundmauern letzterer). Der Verfasser führte jedoch<br />

vor 10 Jahren an zwei Stellen des Trasses eine<br />

Schlitzsondierung durch, wobei das Holzgleis in<br />

Form vollständig vermoderter, rötlich-brauner Über-<br />

reste im seither gebildeten Humus einwandfrei nachgewiesen<br />

werden konnte.<br />

Anlässlich der Hegerodungen wurden übrigens diverse<br />

Baumringe ausgezählt, womit der Bestockungsbeginn<br />

auf dem Trassee etwa auf das Jahr<br />

1880 datiert werden konnte, d.h. nach Auflassung<br />

des Bergwerks im Herbst 1868 vergingen knapp 10<br />

Jahre, bis sich auf dem Schotterbett wieder erster<br />

Baumbewuchs einstellte.<br />

Ende Juni 2003 (wenige Tage vor Eintreffen der Fällmannschaft<br />

PRO GRUOBA) erfolgte auf Gruoba<br />

durch die 10. Klasse der Rudolf Steiner Schule Zürcher<br />

Oberland im Rahmen des Feldmess-Praktikums<br />

eine Feldaufnahme vor Ort. Angeregt wurde dieses<br />

Projekt durch den Klassenbetreuer, Herrn Markus<br />

Frey. Anlässlich dieser Messkampagne wurde dabei<br />

unter anderem das exakte Trassee-Niveau an 10<br />

Messpunkten ermittelt.<br />

Am westlichen Ende (bei den Knappenhausruinen)<br />

wurde ein Niveau von 1525,60 m.ü.M. gemessen,<br />

dann fällt das Trassee kaum wahrnehmbar und bemerkenswert<br />

gleichmässig auf knapp 1523 m.ü.M.<br />

beim östlichen Umladepunkt. Hier wurde das Erz in<br />

eine hölzerne Rinne geschüttet, in welcher es 11<br />

Höhenmeter tiefer zur Verladestation der bereits erwähnten<br />

Erztransportseilbahn Richtung Schmelza<br />

gelangte. Die Gesamtlänge dieser Übertage-Holzschienerollbahn<br />

beträgt inklusive einem nordöstlichen<br />

Teilstück 335 m, die Breite liegt in der Regel<br />

bei max. 2 m.<br />

Der Zustand des Trassees ist zum grössten Teil noch<br />

gut. Stellenweise können leichte Bodensenkungen<br />

und durch Regenwasser ausgewaschene Bereiche<br />

beobachtet werden. Der Zustand wird anlässlich<br />

regelmässiger Kontrollgänge durch PRO GRUOBA<br />

im Auge behalten. Dabei werden jeweils herausgerutschte<br />

Mauersteine wieder in Position gebracht<br />

und Auswaschungen in der Trasseepackung behoben.<br />

Dank der von den zuständigen Standortbehörden<br />

gesprochenen Ausnahme-Rodungsbewilligung<br />

konnte dieses montanhistorisch bedeutende und<br />

schützenswerte Objekt aus der Spätphase der industriellen<br />

Revolution vor weiterer unmittelbarer Zerstörung<br />

gerettet werden. Dasselbe gilt für die Knap-<br />

Bergknappe 1/2004 Seite 38

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