BERGKNAPPE 104 - Bergbau Silberberg
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Abb 21. Cerros de los Cementerios, Peru. Die kleinen<br />
birnenförmigen und an der Vorderfront offenen<br />
Kupferverhüttungsöfen wurden mit Hilfe von<br />
Blasrohrdüsen betrieben.<br />
Abb 22. Tonschale aus dem Nepena- Tal an der<br />
Nordküste von Peru. Die in der Schale dargestellte<br />
Szene zeigt drei Arbeiter mit Blasrohren, die einen<br />
Ofen, wahrscheinlich einen Schmelzofen anheizen.<br />
Moche- Kultur, ca 600 n. Chr. (nach C. Donan).<br />
wo Christen während der Verfolgungen als Bergwerksarbeiter<br />
eingesetzt wurden. Der Grabenbruch<br />
zwischen dem Toten Meer und dem Roten Meer<br />
trennt eine geologisch und genetisch zusammengehörende<br />
Kupferprovinz, die im Westen am Rande<br />
der Wüste Negev, im Osten am Fuss des jordanischen<br />
Hochlandes aufgeschlossen ist. In beiden Regionen<br />
wurden in prähistorischer Zeit Erze abgebaut.<br />
Das westlich der Arabah gelegene Gebiet von<br />
Timna im Süden Israels, wo reiche Malachit- Kupfer-<br />
Vorkommen bereits schon von den Ramessiden sowie<br />
angeblich auch von König Salomon ausgebeutet<br />
wurden, sind zahlreiche Gruben und Schmelzplätze<br />
bekannt, die eine Kupfergewinnung sogar bis ins<br />
5./6. Jahrtausend v.Chr. erkennen lassen.(Abb. 23).<br />
Funde aus der Zeit des Chalkolithikums und aus der<br />
Bronzezeit von den Lagerstätten Wadi Fidan, Wadi<br />
Fenan und Fenan zeigen häufig Fragmente von Düsenkappen<br />
und keramischen Ofenwandungen der<br />
niedrigen, etwa topfgrossen Schmelzöfen. Diese<br />
Öfen wurden stets in Batterien von mehreren Exemplaren<br />
nebeneinander gebaut. Aus der Eisenzeit beschreiben<br />
Rothenberg und Bachmann von Timna<br />
Öfen mit Blasrohrdüsen. Die Düsen hatten einen<br />
Durchmesser von 15-18 cm und waren überraschenderweise<br />
aus zwei Teilen gefertigt. (Siehe auch BK<br />
Nr. 12, 2/1980, Endbronzezeitlicher <strong>Bergbau</strong> in Timna<br />
am Roten Meer)<br />
Dass die alten Völker schon früh Kontakte untereinander<br />
pflegten, weiss man seit den Berichten der<br />
ägyptischen- griechischen- und arabischen Seefahrer.<br />
Darum verwundert es nicht, dass auch in Indien,<br />
in Westbengalen bei Kharar, Schlauchgebläse - auch<br />
heute noch - von nicht geringer Grösse, verwendet<br />
werden. Bedient werden sie mit Hilfe zweier übermannshohen<br />
Stangen (Abb. 24), die im Prinzip die<br />
Funktion der Ventilklappen erfüllten und gleichzeitig<br />
der grossen Eintrittsöffnung des Gebläses eine gewisse<br />
Stabilität verliehen. Um auch hier, unmittelbar<br />
über dem Tiegel, Luftverluste zu vermeiden, besass<br />
die Düse einen tiefen, löffelförmigen Aufsatz, dessen<br />
Mündung unmittelbar über der Holzkohleschicht<br />
ruhte und damit die Gebläseluft auf den Tiegel ableitete.<br />
Erstaunlich viele Erfindungen der Chinesen sind<br />
schon im Frühen Mittelalter durch Franziskanermönche,<br />
später von Marco Polo mit seinem Vater und<br />
Onkel, welche 1275 am Hofe Kubilai Khans im chinesischen<br />
Schangdu (Schang-tu) weilten, sowie über<br />
Handelsstrassen (Seidenstrasse, Gewürzstrasse)<br />
nach Europa gelangt. Die ersten europäischen Hochöfen<br />
für Gusseisen, Ende des 8. Jahrh. in Skandinavien<br />
feststellbar, gleichen in ihrer Form ganz den<br />
Bergknappe 1/2004 Seite 21